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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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und den Lauf der Welt zu denken, wie er wollte. Von diesem Buch würde etwas ausgehen. Es war als Sammlung von Gedanken zu gut, um Pelbarigan völlig ungerührt zu lassen. Außerdem war es schon verbreitet worden – es war in Nordwall, bei den Atherern, bei einigen Shumai, vielleicht sogar bei den Sentani, obwohl denen ihre stoische, disziplinierte Verehrung Atous zu genügen schien.
    Stel hörte in der Ferne einen Tanwolf bellen, achtete aber wenig darauf. In der Nähe flitzte ein Hau-benkardinal immer wieder zwitschernd durch das Gestrüpp und hob sich leuchtend von der weißen Landschaft ab.

DREIZEHN
    Ahroe stand vor der Ratsvollversammlung in Pelbarigan und erstattete Bericht über die Lage im Osten.
    In ihrer Stimme war kein Zittern zu hören, aber sie war auch nicht so lebhaft und hatte nicht den leicht säuerlichen Humor wie sonst. Der Rat befragte sie ausführlich über die Innanigani und die zu erwarten-den Kosten bei einer Auseinandersetzung.
    »Friede ist besser als Krieg und natürlich billiger«, sagte Ahroe. »Wie ich jedoch schon sagte, gibt es eine Partei, die es auf Krieg abgesehen zu haben scheint.
    Ich habe das bei diesem Teiggesicht Borund erlebt.
    Für ihn steht von vornherein fest, daß es westlich von Innanigan nur Wilde gibt und daß er das Recht hat, sie zu entfernen, wenn er das für angebracht hält.
    Glücklicherweise gibt es auch vernünftige Stimmen, und einige davon könnten die Oberhand gewinnen.
    Wir können nur hoffen.«
    »Ich verstehe das nicht«, bemerkte ein Ratsmitglied. »Wie können Menschen so doktrinär sein?«
    »Wie? Seht euch doch um! Als ich fortging, hatte ich zu Hause einen Gatten, aber er wurde eingesperrt wegen des Verbrechens, ein Buch zu besitzen, bezie-hungsweise, weil er im Verdacht stand, eines zu besitzen. Im Gefängnis wurde er zweimal überfallen, ohne daß ihn die Wachen schützten. Beim zweiten-mal floh er, wahrscheinlich, um sein Leben zu retten, nur um dann des Verbrechens der Flucht beschuldigt zu werden. Als nächstes verteidigte er Eolyn gegen die Borund-Partei in dieser Stadt, und nun wirft man ihm Gewalttätigkeit und Widerstand gegen die Festnahme vor. Wenn wir nach uns selbst urteilen, brauchen wir uns über Borund nicht zu wundern.«
    »Aber das ist doch alles ganz anders, Ahroe«, sagte Alance sanft. »Du siehst eine sehr komplizierte Angelegenheit nur von der negativen Seite. Wir brauchen die Herrschaft des Gesetzes. Das Gesetz hat das Recht, zu entscheiden. Für diese Anschauung bist du dein ganzes Leben lang eingetreten.«
    »Ja, Protektorin«, murmelte Ahroe und senkte den Blick. »Und niemand weiß besser als ich, wie schwierig Stel sein kann – und was er alles bewirken kann, wie er ja vor kurzem in Ginesh gezeigt hat. Ihr habt allen Grund, zu fürchten, was er in Gang gebracht hat. Ich selbst meine, daß wir handfestere Probleme haben als diese ... Worte. Wie ich jedoch erfahren ha-be, gibt es Leute, die mein Haus auseinanderreißen wollen, Stein für Stein, um sicherzugehen, daß diese Worte nicht darin sind.«
    »Deine Versicherung wird wahrscheinlich ausreichen, Ahroe.«
    »Meine Versicherung? – Ich werde nachsehen und euch Meldung machen. Aber wenn Stel sagte, das Buch sei nicht dort, dann war es auch nicht dort. Es geht nicht darum, daß er nicht lügen würde. Es ist einfach so, daß er dumm gewesen sein müßte, wenn er es dort gelassen hätte. Wahrscheinlich hat er sich so verhalten, um euch zu täuschen. Und das war nicht schwer, Protektorin.«
    »Ich bedauere deine feindselige Haltung, Ahroe«, erwiderte Alance krampfhaft beherrscht. »Sie ist nicht erfreulich.«
    »Tatsächlich? Nicht ›erfreulich‹, Protektorin? Ich bin der Ansicht, daß ihr euch alle sehr ... übel verhalten habt. Vielleicht findet ihr, daß es mir nicht zukommt, das zu sagen, und vielleicht habt ihr recht damit, aber die Tatsachen scheinen meine Ansicht zu bestätigen.«
    »Was wir getan haben, wird durch viele Beispiele gestützt, Ahroe.«
    »Ja, natürlich, Protektorin. Aber wir leben in einer beispiellosen Zeit. Diese Diskussion führt jedoch zu nichts. Ich habe einen Vorschlag. Ich werde nach Stel suchen, und wenn ich ihn finde, werde ich das Buch zurückbringen, wenn er es hat. Was das Haus angeht, so könnt ihr es ruhig auseinanderreißen, wenn ihr wollt. Mir liegt nichts daran.«
    »Ich ... ich verstehe nicht, Ahroe.«
    »Es ist meine Pflicht, das Buch zurückzugeben, Protektorin. Ich werde es tun, wenn du es wünschst.«
    »Und dann?«
    »Und

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