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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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langsam vorankamen, würde es Wochen dauern, bis ihre Untersuchungen der Proben, die sie aus Greg Kawakitas zerstörtem Labor mitgebracht hatte, zu irgendwelchen brauchbaren Ergebnissen führten. Frock war sich bei all seinem Pochen auf wissenschaftlich exaktes Vorgehen wieder mal in keiner Weise bewußt, wie sehr die Zeit drängte. Außerdem war er, wie viele große Wissenschaftler, ein heilloser Egozentriker, der sich eigentlich nur für seine eigene Arbeit interessierte und nicht für die anderer Leute. Margo erinnerte sich daran, daß Frock als ihr Doktorvater gerne endlose Geschichten von seinen Reisen erzählt hatte, die er, als er noch nicht im Rollstuhl saß, nach Afrika, Südamerika und Australien unternommen hatte. Nur wenn Margo Glück hatte, wurde bei solchen Treffen am Rande auch über ihre Doktorarbeit gesprochen.
    Jetzt hatten sie schon mehrere Stunden lang die Pflanzenreste untersucht, die sie in Gregs Labor gefunden hatte, und noch immer war nicht zweifelsfrei erwiesen, ob es sich dabei wirklich um dieselbe Pflanze handelte, nach der die Mbwun-Kreatur süchtig gewesen war. Auch psychoaktive Substanzen, wie D'Agosta sie vermutete, hatte sie bisher noch nicht nachweisen können.
    Wenn die Behörden damals nicht sämtliche Fasern vernichtet hätten, dachte Margo, wäre es jetzt sehr viel einfacher, vergleichende Tests anzustellen. Aber die Leute von der Seuchenkontrollbehörde waren bei ihrer Arbeit leider äußerst gründlich vorgegangen. Sie hatten sogar Margos Handtasche konfisziert, in der sie eine kleine Menge von den Fasern transportiert hatte.
    Wenn aber sämtliche Uberreste der lilicea mbwunensis vernichtet waren, wie hatte Greg die Pflanze dann in seinen Aquarien zischten können? Und, was noch viel wichtiger war, warum hatte er das getan?
    Weil Margo keine Antwort auf diese Frage wußte, wandte sie sich lieber der Glasscherbe mit der Aufschrift AKTIVIERTES 7-DEHYDROCHOL... zu, die sie in Kawakitas zerstörtem Labor gefunden hatte. Inzwischen hatte sie eine Chemikalie in ihrem Lexikon nachgeschlagen und sie als AKTIVIERTES 7-DEHY-DROCHOLESTERIN identifiziert. Fast hätte sie dabei über ihre eigene Dummheit lachen müssen. Kein Wunder, daß ihr der Name vertraut vorgekommen war, schließlich handelte es sich dabei um die gängigste Form von Vitamin Ds. Als sie daraufhin noch einmal ihre Skizzen aus der Ruine angesehen hatte, war ihr rasch klargeworden, daß einige Apparaturen in Gregs Labor zur Synthetisierung größerer Mengen von Vitamin D gedient haben mußten. Aber wofür hatte er es hergestellt?
    Inzwischen war die Titration beendet und hatte zu genau demselben Ergebnis geführt wie der vorherige Versuch auch.
    Frock, der gerade am anderen Ende des Labors irgendwelche Instrumente aufräumte, sah nicht einmal herüber. Margo zögerte einen Augenblick und fragte sich, was sie als nächstes tun sollte. Schließlich ging sie hinüber zu dem Stereomikroskop, unter dem sie mit der Pinzette vorsichtig eine weitere Faser aus dem Stengel der in Kawakitas Labor gefundenen Pflanze löste.
    Langsam ging ihr Vorrat zur Neige.
    Frock kam herbeigefahren, als er Margo am Mikroskop sah.
    »Verzeihen Sie, Margo, aber es ist schon sieben Uhr«, sagte er mit sanfter Stimme. »Finden Sie nicht, daß Sie für heute genug gearbeitet haben? Lassen Sie uns doch zu Ende kommen.«
    »Ich bin fast fertig, Dr. Frock«, erwiderte Margo lächelnd. »Ich würde nur gerne noch einen Test machen, bevor ich nach Hause gehe.«
    »Und was soll das für ein Test sein?«
    »Ich würde gerne eine der Fasern gefrierspalten und mir dann ihren Querschnitt im Rasterelektronenmikroskop ansehen.«
    Frock runzelte die Stirn. »Und zu welchem Zweck?«
    Margo sah auf die winzige Faser auf dem Objektträger. »Das weiß ich selber noch nicht so recht«, meinte sie.
    »Als wir damals die Fasern untersuchten, haben wir darin doch eine Art Reovirus gefunden, das sowohl menschliche wie tierische Erbinformationen in sich trug. Ich würde gerne mal nachsehen, ob sich das Virus auch in dieser Pflanze befindet. Vielleicht ist es ja dafür verantwortlich, daß die Pflanze wie eine Droge wirkt.«
    Frocks breite Brust begann langsam, dann immer schneller zu beben, bis sich seine Heiterkeit schließlich als ein lautes Lachen entlud. »Margo, jetzt ist es aber wirklich an der Zeit, daß Sie eine Pause machen«, sagte er.
    »Sie ergehen sich ja schon in den wildesten Spekulationen.«
    »Mag sein. Ich würde es eher eine Ahnung nennen.«
    Frock sah sie

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