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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Geheimhaltung durchgeführt.
    Offenbar befürchtet man, unter der Bevölkerung eine Panik auszulösen, aber das Wort, das hinter vorgehaltener Hand die Runde macht, ist: Mbwun.
    Mbwun hieß jenes Monster, das eine vom Amazonas zurückkehrende Expedition unwissentlich in das Museum eingeschleppt hatte und das im April vergangenen Jahres mehrere Angestellte und Besucher des Museums tötete. Bei der Eröffnung der spektakulären Aberglauben-Ausstellung sorgte die gefährliche, mit übernatürlichen Kräften ausgestattete Kreatur für eine Massenpanik. Das Massaker, bei dem sechsundvierzig Menschen, darunter auch der Direktor des Museums, starben und bei dem fast dreihundert verletzt wurden, zählt zu den schlimmsten Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts in New York.
    Der Name Mbwun wurde der Kreatur von den Kothoga gegeben, einem inzwischen ausgestorbenen Indianerstamm aus dem Amazonas-Becken. Jahrzehntelang waren Anthropologen und Kautschuksammlern am Oberlauf des Xingu-Flusses Gerüchte von einem großen, gefährlichen und reptilienartigen Tier zu Ohren gekommen, bis im Jahr 1987 das Naturgeschichtliche Museum eine Expedition unter dem Anthropologen John Whittlesey ausschickte, um mehr Informationen über die Kothoga und die geheimnisvolle Kreatur zu sammeln. Whittlesey verschwand im Regenwald, und die anderen Mitglieder der Expedition kamen auf tragische Weise auf der Rückreise in die Vereinigten Staaten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
    Mehrere Kisten mit den von der Expedition gesammelten Exponaten fanden per Schiff den Weg nach New York. Zum Verpacken der Gegenstände hatte man Pflanzenfasern verwendet, die eine ganz bestimmte Substanz enthielten. Die Kreatur, die auf bisher ungeklärte Art und Weise ins Museum gelangte – man vermutet, daß sie unbeabsichtigt in einem der Frachtcontainer nach New York verschifft wurde –, war nach dieser Substanz süchtig. Solange sie im Keller des Museums genügend von diesen Fasern fand, konnte sie dort unbemerkt leben. Erst als die Vorräte zur Neige gingen, begann sie, Besucher und Aufsichtspersonal anzufallen.
    Bei der Eröffnung der Aberglauben-Ausstellung wurde die Kreatur getötet. Ihr Kadaver wurde von den Behörden beschlagnahmt und beseitigt, bevor noch eingehendere Untersuchungen an ihr vorgenommen werden konnten. Obwohl das meiste über die Kreatur im dunkeln liegt, ist sich die Wissenschaft darüber einig, daß sie auf einem tepui, einem isolierten Plateau im Urwald, lebte, das vor kurzem durch eine neu angelegte Goldmine vollständig zerstört wurde. Professor Whitney Cadwalader Frock, der bis vor kurzem zum wissenschaftlichen Stab des Naturgeschichtlichen Museums gehörte und als der Verfasser des Buches »Die Fraktale Evolution« berühmt wurde, vertritt die Auffassung, daß es sich bei der Kreatur um eine einmalige evolutionäre Mißbildung handelte, die nur in ihrem isolierten Lebensraum mitten im Regenwald entstehen konnte.
    Anläßlich der jüngst in dieser Stadt verübten Morde wurden nun Vermutungen laut, daß eine zweite Mbwun-Kreatur dafür verantwortlich sein könnte.
    Diese Befürchtungen teilt offenbar auch die New Yorker Polizei, denn weshalb sonst hätte sie die im Humboldt Kill gefundenen Skelette ausgerechnet im Naturgeschichtlichen Museum auf Bißspuren untersuchen lassen sollen? Es bleibt also zu hoffen, daß wir möglichst bald erfahren werden, ob die Leichen von streunenden Hunden angenagt wurden oder ob sie einem weitaus stärkeren und gefährlicheren Lebewesen zum Opfer fielen – einer Kreatur von der Sorte Mbwuns.
    Zitternd vor Wut schob Smithback den Teller mit den Eiern und dem Rest des Tatars beiseite. Er wußte nicht, was schlimmer war: daß dieser Schnösel Harriman ihm eins ausgewischt hatte oder das Wissen, daß er, Smithback, die Geschichte bereits im Sack gehabt und sich dazu hatte überreden lassen, sie einen Tag aufzuschieben.
    Nie wieder, schwor sich Smithback. Nie wieder würde ihm so etwas passieren.
    Im fünfzehnten Stock des Polizeipräsidiums ließ Lieutenant D'Agosta dieselbe Zeitung mit einem leisen Fluch auf seinen Schreibtisch sinken. Die Öffentlichkeitsabteilung der Polizei würde beide Hände voll zu tun haben, um eine Massenhysterie zu verhindern. Wenn er herausfand, wer diese Information an die Presse weitergegeben hatte, würde er ihm höchstpersönlich den Arsch aufreißen. Aber wenigstens stammte dieser Artikel ausnahmsweise einmal nicht von seinem nervtötenden Freund Smithback.
    D'Agosta griff zum

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