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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Er sah aus, als wolle er jeden Moment einschlafen.
    »Machen Tür auf! Was gehen da vor?«
    Nora kletterte aus der Grube und ging zur Tür. O’Shaugnessy baute sich als Bodyguard neben ihr auf. »Was gibt’s für Probleme?«, fragte Nora durch die Tür. Sie schaffte es, ihre Stimme ganz ruhig klingen zu lassen.
    »Problem ist Geruch! Machen endlich auf!«
    »Hier drin riecht nichts«, behauptete Nora. »Das muss von woanders kommen.«
    »Kommt es von hier! Durch Fußboden bis zu mir. Riech ich doch schon die ganze Nacht. Und jetzt stinken noch viel schlimmer. Muss aus Ihrem Apartment kommen. Was stellen an mit dieses wunderschöne Wohnung? Ich rufe Polizei!«
    Nora drehte sich zu Pendergast um, aber der lag bleich wie ein Gespenst da und rührte sich nicht. Also blieb ihr nur, sich an O’Shaugnessy zu wenden.
    Der zuckte die Achseln. »Wenn sie unbedingt die Polizei rufen will, die ist schon da. Ich bin zwar nicht in Uniform, aber ich kann ihr meine Dienstmarke unter die Nase halten.« Draußen wurde wieder an die Tür gehämmert.
    »Und was wollen Sie ihr sagen?«
    »Die Wahrheit, natürlich«, sagte O’Shaugnessy in aller Seelenruhe, entriegelte die Tür, drehte den Schlüssel im Schloss und zog die Tür auf.
    Und da stand die Vermieterin vor ihm, massig und zornbebend wie ein leibhaftiger Racheengel. Ihr Blick huschte an dem Sergeant vorbei zu dem riesigen Loch im Fußboden und blieb schließlich an dem exhumierten Skelett hängen.
    »Worum geht’s, Mrs. Lee? Ich bin Sergeant O’Shaugnessy von der New Yorker Polizei.«
    Er klappte das Ledermäppchen auf und zeigte ihr seine Dienstmarke. Aber sie sah gar nicht hin, sie starrte mit offenem Mund auf das Loch im Boden und das Skelett, das sie aus der Grube anzugrinsen schien.
    »Hören Sie, Mrs. Lee, in diesem Apartment wurde ein Mord begangen«, erklärte er ihr in sachlichem Ton. »Die Leiche wurde unter dem Fußboden verscharrt. Wir sind dabei, den Fall zu untersuchen. Ich weiß, dass das ein Schock für Sie ist, Mrs. Lee, aber ich bitte Sie, ganz ruhig und gefasst zu sein.« Allmählich schien die Vermieterin zu sich zu kommen. Ihr Blick pendelte zwischen O’Shaugnessy und der Dienstmarke hin und her. Sie wollte etwas sagen, aber es wurde nur wirres Gestammel daraus.
    »Ein Mord, Mrs. Lee«, versuchte der Sergeant ihr auf die Sprünge zu helfen. »In diesem Apartment.«
    Sie sah ihn an wie eine Erscheinung aus dem Jenseits
    »Und nun, Mrs. Lee, muss ich Sie bitten, in Ihre Wohnung zurückzukehren, niemandem etwas davon zu erzählen, was Sie hier gesehen haben, und auch niemanden anzurufen. Schließen Sie Ihre Tür ab, verriegeln Sie sie und lassen Sie niemanden herein, es sei denn, er zeigt Ihnen so eine Plakette.« Er hielt ihr seine Dienstmarke dicht vor die Augen. »Haben Sie das alles verstanden, Mrs. Lee?«
    Sie sah ihn verängstigt an und nickte.
    »Wir wollen vierundzwanzig Stunden lang nicht gestört werden. Danach werden hier eine Menge Polizisten, der Gerichtsmediziner und ein Trupp von Spurensuchern anrücken. Dann dürfen Sie über alles reden. Aber jetzt …« O’Shaugnessy legte beschwörend den Finger auf den Mund.
    Die Vermieterin nickte abermals, wandte sich um und schlurfte wie eine Schlafwandlerin die Treppe hinauf. Sie hörten noch, wie sie oben die Tür aufschloss und anschließend verriegelte, dann war es still im Haus.
    Pendergast schlug die Augen auf. »Gut gemacht, ihr beide!«, murmelte er, und dabei schien die Andeutung eines Lächelns um seine Lippen zu spielen.

7
    Kaum war Captain Sherwood Custers Dienstwagen in die Doyers Street eingebogen, sah er auch schon die Meute laut schimpfender Reporter vor dem Ziegelsteinbau. Es war nur eine kleine Gruppe, aber sie rekrutierte sich hauptsächlich aus den Typen, die gewöhnlich den meisten Ärger machten.
    Noyes parkte den Wagen schräg zum Bürgersteig, Custer stieß die Tür auf und wuchtete seine Pfunde ins Freie. Als er auf die Nummer neunundneunzig zuging, steigerte sich der Lärm zum Tumult. Alle wollten etwas von ihm, und am schlimmsten trieb es dieser Smithbutt oder wie er hieß. Der Kerl diskutierte wütend mit dem uniformierten Officer, der auf der untersten Stufe des Hauseingangs Posten bezogen hatte.
    »Das ist nicht fair«, schrie er empört. »Sie haben
ihn
reingelassen, also müssen Sie mich auch reinlassen!«
    Die Schimpfkanonade prallte an der stoischen Ruhe des Officers wirkungslos ab. Er beachtete den Reporter gar nicht und tat so, als hätte er alle Hände voll

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