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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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erinnern, durch welche Tür er gekommen war. Sie musste irgendwo am Ende des langen dunklen Flurs liegen, da war er sich ziemlich sicher. Er ging auf die Tür zu, die er am ehesten für die richtige hielt, und stellte verblüfft fest, dass sie nicht nur
ge
schlossen, sondern
ver
schlossen war. Na gut, dann hatte er sich eben geirrt und die falsche Tür erwischt. Er probierte es mit der nächsten. Ebenfalls verschlossen.
    Mit einem zunehmend flauen Gefühl im Magen versuchte er sein Glück bei der dritten Tür. Verschlossen. Und genauso war es bei der nächsten und der übernächsten. Er eilte weiter von Tür zu Tür, nun schon mit einem eiskalten Kribbeln im Nacken. Das Ergebnis war überall dasselbe, sämtliche Türen waren fest verschlossen.
    Er stand in dem dunklen Flur und versuchte, der Panik Herr zu werden, die ihn zu lähmen drohte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit der nüchternen Wahrheit abzufinden: Er war eingeschlossen.

4
    Custers nicht als Dienstwagen zu erkennender Straßenkreuzer hielt mit quietschenden Bremsen vor einem normalerweise dem Wachpersonal vorbehaltenen Hintereingang des Museums, gefolgt von fünf Streifenwagen mit heulenden Sirenen und eingeschalteten rot und weiß flackernden Dachleuchten. Captain Sherwood Custer wälzte sich aus dem Wagen und stieg energischen Schritts die Stufen hoch, im Schlepptau eine kleine Streitmacht in blauen Uniformen.
    Während des improvisierten Briefings seiner Spitzendetectives und der Fahrt zum Museum hatte er eine Theorie entwickelt, die für ihn inzwischen zum Glaubensbekenntnis geworden war. Überraschung und Schnelligkeit sind die Garanten für die Aufklärung der »Chirurgen«-Morde, dachte er, während sein Blick flüchtig die neoromanische Fassade streifte. Entschlossen und hart zupacken, dann gehen sie in die Knie – genau das hatte ihnen der Ausbilder an der Polizeiakademie eingebläut. Ein guter Rat. Der Commissioner wollte Action, und er, Custer, war wild entschlossen, ein Parade-beispiel an Action abzuliefern.
    Der Wachmann am Eingang blickte verdutzt auf den martialischen Aufmarsch. Die Sirenen und das flackernde Licht hatten ein paar seiner Kollegen nach draußen gelockt, die sich aber klugerweise darauf beschränkten, genauso verdattert zu gucken. Einige Touristen mit umgehängter Kamera und dem Reiseführer in der Hand blieben verunsichert stehen, berieten sich kurz, machten eilends kehrt und verschwanden Richtung U-Bahn-Station.
    Custer machte sich nicht die Mühe, seine Dienstmarke zu zücken, er schnarrte nur: »Captain Custer, Sonderkommission ›Chirurgen‹-Morde.«
    Der Wachmann schluckte. »Jawohl, Captain.«
    »Ist der Leiter des Sicherheitsdienstes im Haus?«
    »Jawohl, Captain.«
    »Er soll runterkommen. Ein bisschen dalli!«
    Der Wachmann war froh, sich mit einem Auftrag verdrücken zu können, und so dauerte es gerade mal knapp fünf Minuten, bis sein Chef auftauchte, im dunkelbraunen Anzug, das pomadisierte, entschieden zu lange Haar zurückgekämmt. Was für ein affiger Aufzug!, dachte Custer. Aber so war das eben mit diesen Typen aus dem zivilen Wachdienst.
    Der Mann streckte ihm die Hand hin, »Jack Manetti, Leiter des Sicherheitsdienstes. Was kann ich für Sie tun?«
    Custer hielt ihm wortlos den mit Unterschrift und Dienststempel versehenen Durchsuchungsbefehl unter die Nase, den er sich in Rekordzeit besorgt hatte.
    »Das ist höchst ungewöhnlich«, sagte Manetti betreten. »Darf ich nach dem Grund für diese Maßnahme fragen?«
    »Zu den Einzelheiten kommen wir später«, fertigte ihn Custer ab. »Im Augenblick muss es Ihnen genügen, dass wir einen Durchsuchungsbefehl haben. Ich verlange für meine Männer uneingeschränkte Bewegungsfreiheit im Museum. Ich habe vor, einen Raum als Vernehmungszimmer zu beschlagnahmen. Wir werden uns bemühen, alles so schnell wie möglich abzuwickeln, aber das setzt voraus, dass das Museum mit uns kooperiert.« Custer verschränkte die Arme hinter dem Rücken und versuchte, Autorität zu demonstrieren. »Es ist Ihnen sicher klar, dass wir befugt sind, sämtliche Unterlagen mitzunehmen, bei denen uns das
angemessen
erscheint.« Er wusste nicht genau, was »angemessen« in diesem Fall konkret bedeutete, aber der Richter hatte das so formuliert, und es hörte sich irgendwie gut an.
    »Das ist unmöglich, das Museum schließt in Kürze. Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Die Gerechtigkeit wartet nicht, Mr. Manetti. Ich möchte eine komplette Namensliste der Kuratoren und

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