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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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zutiefst.«
    »Unannehmlichkeiten? Die sind drauf und dran, mich ans Kreuz zu schlagen! Ich könnte Sie umbringen. Euch alle!« Sie schien gar nicht zu merken, dass sie immer lauter wurde und die Leute bereits zu ihnen herübersahen.
    »Lächeln Sie«, sagte Pendergast leise, »unser Freund Brisbane beobachtet uns.«
    Nora warf verstohlen einen Blick über die Schulter. »Na also, da sehen Sie, was Sie mir eingebrockt haben. Ich dürfte eigentlich gar nicht mehr mit Ihnen reden.«
    »Trotzdem, Dr. Kelly, wir müssen miteinander reden. Ich möchte Sie bitten, sich morgen Abend in der
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, Mott Street fünfundsiebzig, mit mir zu treffen. Um sieben Uhr, wenn Ihnen das genehm ist.«
    Nora musterte ihn finster, dann stöckelte sie stumm davon. Und im selben Augenblick setzte sich Brisbane in Bewegung und kam mit weit ausholenden, geschmeidigen Schritten auf die Dreiergruppe zu. »Sieh an, was für eine Überraschung! Der FBI-Agent, der Polizist und der Reporter – wahrlich eine unheilige Dreieinigkeit. Ich kann mich gar nicht erinnern, Ihre Namen auf der Gästeliste gelesen zu haben? Insbesondere Ihren nicht, Mr. Smithback. Wie haben Sie sich an der Einlasskontrolle vorbeigemogelt?«
    Pendergast lächelte verbindlich. »Nun, Sergeant O’Shaugnessy und ich sind aus dienstlichen Gründen hier. Und was Mr. Smithback betrifft – ich bin sicher, er wäre überglücklich, wenn Sie ihn an den Ohren packen und eigenhändig rauswerfen. Einen besseren Aufhänger für die Fortsetzung seines heutigen Artikels kann er sich gar nicht wünschen.«
    Brisbanes falsches Lächeln gefror. Sein Blick pendelte zwischen dem Journalisten und dem Agent hin und her, dann drehte er sich abrupt um und ging.
    »Blödmann«, murmelte Smithback hinter ihm her.
    Pendergast runzelte warnend die Stirn. »Unterschätzen Sie den Mann nicht. Er hat Moegen-Fairhaven, das Museum und den Bürgermeister hinter sich. Sie sollten nicht darauf vertrauen, dass Ihre Position bei der
Times
Sie unangreifbar macht. Und noch etwas: Brisbane ist mit Sicherheit nicht blöde.«
    »Und damit wollen wir’s genug sein lassen«, hörten sie Collopy auf dem Podium schwadronieren. »Es wird Zeit, die Primatenhalle zu eröffnen – unsere neueste Errungenschaft, auf die Sie sicher alle schon sehr gespannt sind.«
    Pendergast sah die anderen an. »Wollen wir?«
    O’Shaugnessy nickte zustimmend. Egal was, er war froh, wenn er nicht länger hier herumstehen musste. Smithback winkte ab und verschanzte sich hinter der Ausrede, er habe schon so viele Ausstellungen gesehen, dass er bis an sein Lebensende davon zehren könne. Und so schlossen sich nur der Agent und der Sergeant dem Strom der Gäste an, der sich auf die weit geöffneten Türen zubewegte.
    Die Halle war licht und geräumig, den Besuchern blieb genügend Platz für einen ungestörten Rundgang. Der Blickfang war ein rundum verlaufendes, durch geschickte Fotomontage täuschend echt gestaltetes Panorama, in dem sich präparierte Gorillas, Schimpansen, Orang-Utans und alle möglichen anderen Affen und Lemuren in ihrer natürlichen Umgebung zu tummeln schienen.
    O’Shaugnessy war hellauf begeistert. Wie hatten die Kuratoren und eine Hand voll Leute, die mit der Kamera Landschaften malen konnten, das bloß hingekriegt? Sein Entschluss, bald wieder herzukommen, stand endgültig fest. Doch dann fiel sein Blick auf einen Schaukasten, der etwa im Zentrum der Ausstellung aufgebaut war. Soweit sich das aus einigen Metern Entfernung ausmachen ließ, schaukelte darin ein riesiger, schreiender Schimpanse auf einem Ast hin und her. Der Sergeant rümpfte die Nase, solche billigen Effekthaschereien mochte er nicht. Außerdem gab es noch etliche ähnliche Schaukästen, sodass nicht einzusehen war, warum die Leute sich ausgerechnet vor dem Schimpansen drängten.
    Er sah sich nach Pendergast um, aber der hatte sich in die entgegengesetzte Richtung abgesetzt. Also beschloss er, sich das Spektakel aus der Nähe anzusehen. Das Gedränge vor dem Schaukasten war so groß, dass er zunächst nicht näher herankam. Irgendetwas musste die Leute magisch anziehen und zugleich abstoßen, hier und da wurde empörtes Gemurmel laut. Als die geladenen Gäste merkten, dass sich ein uniformierterCop dem Schaukasten näherte, machten sie bereitwillig eine Gasse frei.
    Und da sah O’Shaugnessy die Bescherung. Es war das Schild, das die Leute hierher lockte: ein kunstvoll gearbeitetes Schild aus fein gemasertem Eichenholz, auf

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