Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens
Dickicht. Das Labyrinth war der wildeste, am wenigsten besuchte Teil des Central Park. Nicht gerade ein lauschiges Plätzchen, aber gar nicht so schlecht für das, was die beiden vorhatten.
Die Kleine war aufgeregt, das war an ihrem stoßweisen Atem zu merken. »Wollen wir nicht lieber zu dir fahren?«, schlug sie zaghaft vor.
»Meine Leute sind zu Hause.« Er legte den Arm um sie und küsste sie. »Keine Sorge, wir haben’s hier schön kuschelig.«
Er suchte das Dickicht nach der dunkelsten, abgelegensten Stelle ab. Er konnte es kaum erwarten, in das Rhododendrongebüsch einzutauchen. Nicht, dass sie sich’s womöglich noch anders überlegte. Aber sie kam bereitwillig mit, offenbar freute sie sich auch darauf. Dass sie’s anscheinend auch wollte, erregte ihn umso mehr. Das Dickicht sieht nur so einsam und verlassen aus, sagte er beruhigend zu sich, in Wirklichkeit kommen dauernd Leute hierher.
Also bahnte er sich weiter den Weg durchs Unterholz, immer auf die Stelle zu, die am finstersten aussah. Am Himmel hing noch eine blasse Herbstsonne, aber hier unten wucherte das Blätterdach der Platanen, Lorbeerbäume und Azaleen so dicht, dass alles in schummeriges Halbdunkel getaucht war. Er versuchte sich einzureden, dass es ein richtig schnuckeliges, beinahe romantisches Fleckchen Erde sei.
Und schließlich hatte er den idealen Platz gefunden, schön versteckt, mit Moos ausgepolstert und rundum von Büschen umgeben. Hier konnte sie niemand beobachten, sie waren völlig allein.
»Paul, wenn sich aber ein Kerl hier herumtreibt, der uns vielleicht überfällt?«
»Hier gibt’s weit und breit keinen solchen Kerl. Und wenn, würde er uns nicht sehen.« Er legte schnell wieder den Arm um sie und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss zuerst etwas zögerlich, aber dann wurde sie doch temperamentvoller.
»Meinst du, dass wir’s wirklich hier tun sollen?«, fragte sie flüsternd.
»Natürlich. Hier sind wir doch ganz allein.«
Nach einem letzten Blick auf die Umgebung streckte er sich auf dem Bett aus Moos aus, zog sie neben sich, küsste sie leidenschaftlich und schob ihr die Hand unter die Bluse. Sie unternahm keinen Versuch, ihn aufzuhalten. Er hörte ihren erregten Atem und spürte, wie ihre Brüste sich hoben und senkten. Es stimmte einfach alles: Über ihnen zwitscherten Vögel, das Moos sorgte für ein weiches Polster, lauschiger konnte es nicht sein. Später würde er seinen Kumpels davon erzählen. Aber das Wichtigste war, dass es endlich passierte. Damit sie sich nicht mehr das Maul zerreißen und ihn mit ihren dummen Sprüchen von der letzten männlichen Jungfrau der Oberstufe aufziehen konnten.
Er schob sich halb über sie, schmiegte sich eng an sie und fing an, ihre Bluse aufzuknöpfen.
»Drück mich nicht so,« beschwerte sie sich und wand sich unter ihm. »Der Boden ist scheußlich uneben.«
»’tschuldigung.« Sie rutschten ein Stück auseinander.
»Nein, jetzt drückt ein Ast gegen meinen Rücken«, jammerte sie. Und plötzlich machte sie sich ganz steif.
»Was ist?«, fragte Paul.
»Ich hab was rascheln hören.«
»Das ist nur der Wind.« Paul stützte sich leicht ab, und dann nahmen sie sich wieder fest in die Arme. Seine Hände fühlten sich steif und ungelenk an, als er den Reißverschluss ihrer Hose aufzog und mit der anderen Hand an den letzten Knöpfen ihrer Bluse herumnestelte. Es war das erste Mal, dass erihre Brüste sah, er merkte prompt, dass es auf einmal ziemlich eng in seiner Hose wurde. Er legte die Hand auf ihren nackten Bauch und schob sie suchend nach unten. Ihre Hand schien geübter zu sein, sie fand ihr Ziel viel schneller. Als er spürte, wie ihre Finger sich sanft, wenn auch ein wenig kalt um sein Glied schlossen, schnappte er japsend nach Luft und versuchte energischer, endlich selber ans Ziel zu kommen.
»Aua!«, maunzte sie. »Warte mal, da ist schon wieder ein Ast unter mir.«
Sie setzte sich auf. Ihr Atem ging unstet, das Haar fiel ihr wie ein blonder Schleier über die Schultern.
Er musste sich wohl oder übel auch aufrichten, in seine Begierde mischte sich Frustration. Er sah sich die Stelle an, an der sie das Moos zerwühlt und flach gedrückt hatten, und da ragte tatsächlich so etwas wie ein ausgebleichter Ast aus dem Boden. Er langte nach ihm, zerrte ärgerlich an ihm und wühlte mit den Fingern im Boden, um das störrische Stück Holz vollends herauszuziehen.
Aber irgendetwas stimmte nicht. Dass Ding fühlte sich komisch an, kalt und gummiartig, und als
Weitere Kostenlose Bücher