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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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was?«
    »Winzige Buchweizenpfannkuchen mit Crème fraîche und Kaviar. Sehr delikat.«
    O’Shaugnessy schüttelte sich. »Ich mag keine rohen Fischeier.
    Mal sehen, ob die auch was Handfestes haben. Schweinefleisch aus der Dose, zum Beispiel.«
    Allmählich kamen mehr und mehr Leute in den Empfangsraum,aber von Fülle oder gar Gedränge konnte keine Rede sein.
    »Sie hatten eine Unterredung mit Captain Custer, stimmt’s?«, erkundigte sich Pendergast, während er beim Büfett zulangte. Ohne Begeisterung übrigens; der Schinken war etwas zu trocken, der zu reife Brie hatte einen an Ammoniak erinnernden Nachgeschmack. »Verraten Sie mir, wie sie verlaufen ist?«
    O’Shaugnessy verzog das Gesicht. »Nicht sehr gut.«
    »Ich vermute, dass jemand vom Büro des Bürgermeisters teilgenommen hat?«
    Der Sergeant nickte verdrossen. »Mary Hill.«
    »Oh, Miss Hill. Das hätte ich mir denken können.«
    »Captain Custer wollte wissen, warum ich ihm nichts von dem Tagebuch, dem Kleid und dem Brief erzählt habe. Stand aber alles in meinem Bericht, nur, den hatte Custer nicht gelesen. Jedenfalls konnte er mir nichts anhängen. Danke übrigens, dass Sie mir bei dem Bericht geholfen haben. Sonst hätten die mir sonst was aufgerissen. Sie wissen schon, was ich meine.«
    Pendergast nickte. »Sie haben eine anschauliche Ausdrucksweise, Sergeant.« Sein Blick huschte über O’Shaugnessys Schulter. »Oh, ich entdecke gerade einen alten Bekannten. Kommen Sie, ich würde Sie gern mit William Smithback bekannt machen.«
    O’Shaugnessy drehte sich um und musterte den schlaksigen, ein wenig unbeholfen wirkenden Mann im nicht sonderlich gut sitzenden Smoking, der bemüht war, sich am Büfett so viel wie möglich auf den Teller zu laden, wobei er das Kunststück fertig brachte, sich dabei ständig ein wenig gehetzt umzusehen. Man hätte fast denken können, er wolle vorsorglich mögliche Fluchtwege erkunden. Als Pendergast mit beruhigendem Lächeln auf ihn zusteuerte, schien ihm ein Stein vom Herzen zu fallen.
    »Agent Pendergast«, sagte er mit nasaler Baritonstimme,»welch eine Überraschung! Mein Gott, wie lange haben wir uns nicht gesehen? Was führt Sie denn nach New York?«
    »Ich habe eine ständige Wohnung hier.« Der Agent befreite seine Hand aus Smithbacks Klammergriff, stellte ihm O’Shaugnessy vor und musterte ihn dann von Kopf bis Fuß. »Ich sehe, bis zu einem Armani haben Sie’s bereits gebracht. Eindeutig ein Fortschritt gegenüber den schwarzen Anzügen von der Stange, die Sie früher bevorzugt haben. Falls Sie sich eines Tages zu echt edlem Tuch entschließen, empfehle ich Brioni oder Ermenegildo Zegna.«
    Smithback schnaubte verärgert, aber Pendergast war noch nicht fertig. »Ich habe übrigens neulich von Margo Green gehört. Sie ist oben in Boston, arbeitet für die GeneDyne-Corporation. Sie bat mich, Ihnen Grüße auszurichten.«
    Smithback konnte gerade mal »danke, grüßen Sie sie zurück« murmeln, denn Pendergast war immer noch am Zug: »Und da wir gerade dabei sind: Lieutenant D’Agosta hat sich ebenfalls nach Norden abgesetzt. Er lebt jetzt in Kanada und schreibt unter dem Pseudonym Campbell Dirk Kriminalromane.«
    Inzwischen hatte Smithback den geplanten Protest völlig vergessen. »Ach ja? Da muss ich mir gelegentlich eins seiner Bücher besorgen.«
    »Er hat noch keinen großen Namen. Nicht wie Sie, Mr. Smithback. Aber seine Bücher lesen sich recht gut.«
    Smithback argwöhnte einen neuerlichen Affront. »Heißt das etwa, im Gegensatz zu meinen?«
    »Ehrlich gesagt, ich habe noch keins Ihrer Bücher gelesen. Gibt es denn eins, das Sie mir empfehlen können?«
    »Sehr witzig«, raunzte Smithback, während er mit huschendem Blick weiter den Raum absuchte. »Ich frage mich, ob Nora heute Abend kommt.«
    »Ach, Sie waren das, der diesen Artikel geschrieben hat?«, warf O’Shaugnessy jetzt ein.
    Der Journalist nickte geschmeichelt. »Ein richtiger Volltreffer, wie?«
    »Er hat zumindest allgemeine Aufmerksamkeit gefunden«, bemerkte Pendergast trocken.
    »Das sollte er auch. Ein Serienmörder aus dem neunzehnten Jahrhundert, der wehrlose Kids aus Arbeitshäusern kidnappt, verstümmelt und abschlachtet, und das alles nur, um sein eigenes armseliges Leben zu verlängern. Ich würde sagen, so ein Stoff ist pulitzerverdächtig.«
    Immer mehr Gäste strömten in den Raum, der Geräuschpegel stieg deutlich an.
    Pendergast nickte. »Die amerikanische Gesellschaft für Archäologie hat, wie ich höre, eine

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