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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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gewesen?
    »Sergeant?«, fragte Esposito stirnrunzelnd.
    »Vielleicht kann ich behilflich sein?«, bot Fosco an. D’Agosta warf einen Blick durch die nächstgelegene Tür, kam wieder zurück, versuchte es daneben. Das Ganze war nicht mal vierundzwanzig Stunden her, er konnte den Weg doch nicht vergessen haben! Oder doch? Er versuchte sein Glück mit der Tapetentür, aber die fühlte sich alt und brüchig an, die konnte es nicht gewesen sein.
    »Der Sergeant sagt, dass das Apartment, in dem er gefangen gehalten war, im Burgturm lag«, wandte der Colonnello sich an Fosco.
    Der sah ihn rätselnd an und drehte sich zu D’Agosta um. »Es gibt nur ein Apartment im Turm, aber da müssen wir einen anderen Weg nehmen.«
    »Bringen Sie uns hin.«
    Der Graf führte sie durch mehrere Gänge und niedrige unmöblierte, in den dunklen Stein gehauene Räume. »Das ist der älteste Teil der Burg«, sagte er. »Er stammt aus dem neunten Jahrhundert. Es ist ziemlich kalt und ungemütlich. Moderne Annehmlichkeiten wie elektrisches Licht und fließend Wasser suchen Sie hier vergebens. Ich halte mich für gewöhnlich nie hier auf.«
    Eine Minute später waren sie vor der schweren Eisentür angekommen, die in die Kellerräume führte. Fosco schloss sie mit einigen Schwierigkeiten auf, das Schloss war verrostet. Die Tür schwang knarrend auf, Fosco wedelte ein paar Spinnweben weg. Er führte sie die steilen Stufen hoch, das Echo ihrer Schritte hallte aus den Gewölben wider. Als sie am oberen Ende der Steintreppe angekommen waren, blieb D’Agosta vor der Tür stehen, die in ihre aufgezwungene Unterkunft führte. Sie lag direkt vor ihnen.
    »Ist es das?«, fragte Esposito. D’Agosta nickte.
    Esposito gab seinen Männern einen Wink, sie öffneten die Tür und gingen hinein. Esposito und D’Agosta folgten ihnen.
    Das wohnlich hergerichtete Apartment, in dem der Sergeant die vorletzte Nacht verbracht hatte, war verschwunden. Die Teppiche, die Bücherregale – alles schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Das elektrische Licht, die Wasserleitungen – alles hatte sich in Luft aufgelöst. D’Agosta starrte auf den kalten, dunklen Raum, in dem nur ein Bündel Lumpen, zerbrochene Steine und ein schwerer eiserner Kerzenhalter herumlagen. Alles war schmutzig und von einer dicken Staubschicht bedeckt, der schäbige Plunder konnte nur aus dem letzten Jahrhundert stammen.
    »Sergeant, sind Sie sicher, dass das die Zimmer waren?«
    D’Agosta rätselte noch über die wundersame Verwandlung, dann sagte er zornig: »Ja, aber sie haben ganz anders ausgesehen, überhaupt nicht wie jetzt. Es gab zwei Schlafräume, ein Badezimmer …«
    Alle sahen ihn stumm an.
    Aha, so soll das Spielchen laufen!, dachte er. »Der Graf hat die zwölf Stunden dazu genutzt, alles zu verschleiern, um den Durchsuchungsbefehl zu unterlaufen!«
    Esposito fuhr mit dem Finger über die Staubschicht auf einem alten, wurmstichigen Tisch. Er rieb den Staub zwischen Daumen und Zeigefinger und sah D’Agosta mit durchdringendem Blick an. Schließlich drehte er sich zu dem Grafen um. »Gibt es noch andere Wohnräume im Turm?«
    »Wie Sie sehen können, ist das die ganze obere Etage.«
    Esposito sah D’Agosta groß an. »Na gut. Und wohin gehen wir jetzt?«
    »Wir gehen in den Speisesaal.« D’Agosta achtete sorgfältig darauf, seine Stimme ruhig und beherrscht klingen zu lassen.
    »Den Speisesaal für festliche Anlässe, meine ich. Fosco hat uns dort gesagt, dass wir die Burg nicht lebend verlassen würden. Es gab einen Schusswechsel. Dabei habe ich seinen Diener getötet.«
    Foscos Augenbrauen schossen hoch. »Pinketts?«
    Fünf Minuten später betraten sie den für Festlichkeiten gestalteten Raum. Aber inzwischen hatte D’Agosta die Furcht beschlichen, dass sie dort womöglich keine Blutspuren oder Anzeichen irgendeiner Auseinandersetzung vorfinden würden. Und tatsächlich, auf dem Tisch gab es nur die Überbleibsel vom einsamen Frühstück des Grafen zu sehen.
    »Ich hoffe, Sie verzeihen mir.« Fosco deutete auf den halb leer gegessenen Teller. »Sie haben mich beim Frühstück erwischt. Wie ich schon sagte, ich hatte nicht mit Gästen gerechnet. Ich habe meinen Bediensteten übers Wochenende frei gegeben.«
    Esposito schlenderte mit auf dem Rücken verschränkten Armen durch den Raum und suchte die Wände nach Einschussspuren ab. Er fragte D’Agosta: »Sergeant, wie viel Schuss haben Sie bei dem Feuergefecht abgegeben?«
    D’Agosta dachte einen Moment nach. »Vier.

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