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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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den Hintereingang benutzte, was bedeutete, dass er bis zur Sixth Avenue zurücklatschen musste, um zum Lieferanteneingang an der 58th zu kommen – ein Umweg von einer Viertelstunde!
    D’Agosta fluchte leise vor sich hin, während er ging. Cutforth hatte gelogen, da war er sich sicher. Er hatte geblufft, als er gesagt hatte, dass Grove Rockmusik hasste, aber Cutforths Blick hatte ihn verraten. Doch trotz der großen Sprüche, die er in Cutforths Apartment geklopft hatte, wusste er doch, dass das Rechtssystem einen reichen Schnösel wie Cutforth vor ihm schützte. Lady Milbanke war der totale Reinfall gewesen. Sie hatte die ganze Zeit über nur von ihrer neuen Smaragdkette geschwärmt. Keine einzige verwertbare Aussage war bei dem Ganzen herausgekommen. Nicht eine! Und jetzt war er hier und absolvierte ein nicht eingeplantes Fitnesstraining. Scheiße, verdammte!
    Na gut, er hatte es überlebt. Und siehe da, es gab sogar eine Art Lift, nur dass der Klapperkasten sich ›Lastenaufzug‹ nannte und scheußlich rumpelte. D’Agosta drückte die Taste mit der Neun. Der Aufzug nahm sich Zeit, brachte den Sergeant aber zu guter Letzt ans gewünschte Ziel. Er hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass die Flure in einem renommierten Club derart dunkel sein können. Zum Glück gab es Orientierungshilfe in Form einer goldenen Hand, an deren ausgestrecktem Finger ein Schild mit der Aufschrift › Billardzimmer ‹ baumelte. Der Duft guter Kuba-Zigarren, der in der Luft hing, weckte bei D’Agosta wehmütige Erinnerungen an die Zeit, in der er die Dinger selber geraucht hatte. Seine Frau hatte ihn vor ihrem Umzug nach Kanada so lange gepiesackt, bis er versprochen hatte, sich das Rauchen abzugewöhnen.
    Vielleicht würde er jetzt wieder damit anfangen. Es gab keinen Grund mehr, es nicht zu tun.
    Schließlich gelangte er in einen großen Raum, dessen Rückseite aus einer riesigen Fensterfront bestand. Aus den Augenwinkeln nahm er ein smartes Bürschchen vom Ordnungsdienst wahr, dem er anscheinend suspekt vorkam. Der junge Mann näherte sich gemessenen Schrittes, und da er nicht ahnen konnte, dass D’Agosta heute nicht gut auf das Clubpersonal zu sprechen war, fragte er höflich: »Sir, darf ich erfahren, in welcher Angelegenheit Sie …«
    »Nein, dürfen Sie nicht«, fertigte der Sergeant ihn übellaunig ab, ließ ihn stehen und schlenderte an den Billardtischen entlang. Tief hängende Lampen malten weiche Lichtinseln auf den smaragdgrünen Samt.
    Sechs Uhr abends, die magische Stunde, in der New York nicht mehr hell und noch nicht dunkel ist. Der Central Park war in fahle Dämmerung gehüllt, und der rötliche Schimmer der City schien perfekt auf die allmählich verblassende Glut des Himmels über ihr abgestimmt zu sein. D’Agosta entdeckte Bullard an einem etwa drei Meter entfernten Tisch. Er klappte sein Notizbuch auf, schrieb ›Bullard, 20. Oktober‹ auf die erste Zeile und wartete darauf, dass der Industrielle irgendwann hochsah und auf ihn aufmerksam wurde. Aber der Mann war in sein Spiel vertieft und nahm keine Notiz von ihm. Er hielt eine Zigarre im Mundwinkel. An den Fingern seiner rechten Hand prangten zwei protzige Goldringe. Er versetzte dem Billardball mit dem Queue einen Effetstoß und ging um den Tisch herum. Doch plötzlich richtete er sich straff auf, nahm die Zigarre aus dem Mund, drehte sich um und herrschte D’Agosta an: »Was zum Teufel wollen Sie von mir?«
    Der Sergeant ließ sich Zeit. Statt sofort zu antworten, musterte er angelegentlich die Gesichtszüge seines Gegenübers und kam zu dem Schluss, dass er es mit einem ausgemacht hässlichen Menschen zu tun hatte, der darüber hinaus von Selbstbewusstsein strotzte und den Eindruck vermittelte, dem Einsatz weder körperlicher noch psychischer Gewalt abgeneigt zu sein.
    D’Agosta fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und sagte: »Ich möchte Ihnen gern ein paar Fragen stellen.«
    Bullard starrte ihn einen Moment an, schob sich die Zigarre in den Mundwinkel und widmete sich wieder dem Billardspiel.
    »Wenn Sie sich hier zu abgelenkt fühlen, können wir die Befragung auch im Präsidium durchführen.«
    »Sie können ja wohl einen Moment warten, oder?«, knurrte Bullard ungnädig. Er beugte sich weit über den Billardtisch, sodass ihm das Hemd aus der Hose rutschte und rote Hosenträger zu sehen waren.
    Als er Anstalten machte, den nächsten Stoß vorzubereiten, riss D’Agosta der Geduldsfaden. »Der Moment ist um, Mr Bullard.«
    Der

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