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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Tür hinter sich zugezogen hatte, dann drehte er sich zu Pendergast um.
    »Ihr Mündel?«
    Pendergast nickte.
    »Woher kommt die Kleine?«
    »Ich habe sie mit dem Haus geerbt.«
    »Geerbt? Wie, zum Teufel, kann man ein hübsches junges Mädchen erben? Ist sie eine Verwandte?«
    »Nein, die Sache ist etwas komplizierter. Ich habe dieses Haus samt dem – sagen wir – Inventar von meinem Großonkel Antoine geerbt. Ein Freund, den ich gebeten hatte, die umfangreichen Sammlungen, die in diesem Haus gelagert werden, während des Sommers zu katalogisieren, hat Constance eines Tages entdeckt. Sie hatte sich bis dahin versteckt.«
    »Versteckt? Wie lange denn?«
    »Ziemlich lange«, antwortete Pendergast ausweichend.
    »Ist sie von zu Hause ausgerissen? Hat sie keine Familie?«
    »Nein. Sie ist Waise. Mein Großonkel hat sie bei sich aufgenommen und sich um ihre Erziehung und ihr Wohlergehen gekümmert.«
    »Hört sich an, als wäre er auf seine alten Tage zum barmherzigen Samariter geworden«, stichelte D’Agosta.
    »Das war er ganz sicher nicht. Sie war der einzige Mensch, um den er sich je gekümmert hat. Für sie hat er sogar dann noch gesorgt, als ihm sein eigenes Wohlergehen gleichgültig geworden war. Er war ein Menschenfeind, aber Constance herzlich zugetan. Sie war für ihn die Ausnahme von der Regel. Nur, ich bitte Sie, Vincent, nichts von dem, was ich Ihnen gesagt habe, in ihrer Gegenwart zu erwähnen. Sie hat während der letzten sechs Monate hart daran gearbeitet, alles zu vergessen und zu verdrängen. Und das fiel ihr schwer genug.«
    »Wieso denn das?«
    »Constance wurde in jungen Jahren in satanistische Experimente hineingezogen. Ihre ganze Familie hat sehr darunter gelitten, und das Mädchen wäre fast daran zerbrochen. Darum fühle ich mich umso mehr verpflichtet, mich um sie zu kümmern. Ich will das nicht weiter ausführen, aber so viel steht fest: All das, was sie über das Haus und seine Bibliothek weiß, ist von unschätzbarem Wert für mich und hilft mir sehr bei meinen Recherchen.«
    »Dazu kommt, dass sie nett anzusehen ist«, sagte D’Agosta grinsend. Als er merkte, dass Pendergast ihn tadelnd ansah, hüstelte er verlegen und wechselte rasch das Thema. »Wie sind denn Ihre Befragungen gelaufen?«
    »Montcalm konnte mir kaum etwas sagen, was wir nicht bereits wussten, er war bis gestern auf Reisen. Grove hatte anscheinend versucht, ihn anzurufen und eine hysterische Anfrage bei seinem Sekretär hinterlassen: Wie kann man einen Pakt mit dem Teufel auflösen? Da Montcalm dauernd von Wirrköpfen aller Couleur belästigt wird, hat sein Sekretär den Wisch kurzerhand weggeworfen. Graf Fosco hingegen hat sich als interessante Wissensquelle entpuppt.«
    »Ich hoffe, Sie haben ihn tüchtig ausgequetscht.«
    »Ich bin nicht sicher, wer wen mehr ausgequetscht hat«, erwiderte Pendergast.
    D’Agosta konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Pendergast sich je von jemandem ausquetschen ließ. »Ist er in den Mord an Grove verwickelt?«
    »Das hängt davon ab, was Sie unter ›verwickelt‹ verstehen. Er ist ein bemerkenswerter Mann. Seine Beobachtungen haben sich als überaus wertvoll erwiesen. Und um noch einmal zu Cutforth und Bullard zurückzukommen: Sie sagten, beide hätten gelogen. Was veranlasst Sie zu dieser Annahme?«
    »Cutforth wollte mir weismachen, Grove habe ihn nachts angerufen, weil er sich für eine bestimmte Rock-Memorabile interessiert habe. Ich habe mit der Behauptung geblufft, dass Grove Rockmusik noch nie ausstehen konnte. Er ist prompt darauf reingefallen – seine Miene hat ihn verraten.«
    »Eine dreiste Lüge«, stellte Pendergast fest.
    »Nicht dreister als die Lügen, die er mir am laufenden Band aufgetischt hat. Er ist nicht gerade der Hellste. Obwohl ich annehme, dass er viel von dem versteht, was er tut, sonst könnte er nicht so viel Kohle machen.«
    Pendergast nickte. »Bei Leuten, die ihr Geld mit Unterhaltungsmusik verdienen, gehören Intelligenz und Bildung nicht zu den typischen Berufsmerkmalen.«
    »Bullard ist ein völlig anderes Kaliber«, sagte D’Agosta. »Ein rüder Bursche, aber hochintelligent. Man darf ihn auf keinen Fall unterschätzen. Und ich bin sicher, dass die beiden mehr über Groves Tod wissen, als sie zugeben wollen. Cutforth ist leicht zu knacken, aber an Bullard könnten wir uns die Zähne ausbeißen.«
    Pendergast nickte abermals. »Nun, morgen wird uns der forensische Bericht über Groves Leiche hoffentlich die Informationen liefern,

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