Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Problems anzunehmen. Sie konnten in aller Ruhe agieren, und zwar so, dass man keinem Einzelnen die Schuld geben konnte. Sicher, die Sache würde ein paar Monate in Einzelhaft bedeuten, den Verlust von Privilegien, aber sie waren ja sowieso alle Lebenslängliche. Und das hier war von oben
abgesegnet.
Was immer die Konsequenzen wären, sie würden milde ausfallen.
    Ochoa blickte zum Wachturm in der Ferne. Niemand sah zu ihnen herüber; die Turmwärter schauten meistens zur Seite und nach draußen, zu den Einfassungszäunen. Von da oben hatte man nur einen beschränkten Einblick in Hof 4.
    Wieder sah er zu Albino hinüber – und fand es beunruhigend, dass der ihn immer noch anstarrte. Lass ihn doch glotzen. In fünf Minuten war er sowieso tot, bereit, abgespült und eingesargt zu werden.
    Juggy schaute sich um. Auch die
Hermanos
ließen es langsam angehen. Albino war ein Fighter, ein beschissener, schmutziger Fighter, aber diesmal würden sie besser aufpassen. Außerdem war er angeschlagen; er würde nicht mehr so schnell sein. Sie würden ihn als Rudel zur Strecke bringen.
    Langsam gingen sie weiter vor, zogen den Kreis enger.
    Borges hatte die Drei-Punkte-Wurflinie erreicht. Butterweich warf er den Ball durch den Ring – und in die wartenden Hände von Albino, der geschmeidig vorgetreten war, um den Ball zu fangen.
    Sie alle standen da und sahen ihm in die Augen, und zwar fest. Er hielt den Ball in Händen, erwiderte ihre Blicke, sein zusammengeflicktes Gesicht völlig ausdruckslos. Juggy platzte langsam der Kragen, weil Albino ihn so unverschämt herausforderte.
    Er warf einen Blick über die Schulter. Immer noch keine Wärter.
    Borges trat vor; Albino sprach ihn an, redete in raschem Flüsterton, so leise, dass Juggy nicht verstehen konnte, was er sagte. Im Näherkommen zog Juggy eine kleine Klinge aus der Schrittnaht seiner Unterhose. Die Zeit war gekommen: Mach den Scheißkerl kalt, dann ist endlich Ruhe.
    »Warte«, sagte Borges und hob abwehrend die Hand, als Ochoa einen Schritt vortrat. »Ich will das hören.«
    »Was hören?«
    »Ihr wisst bestimmt, dass man euch eine Falle gestellt hat«, sagte Albino. »Die da oben
wollen,
dass ihr mich umbringt. Und das wisst ihr – jeder Einzelne von euch. Und wisst ihr auch, warum?«
    Albino erwiderte die Blicke der Männer, die ihn inzwischen umzingelten.
    »Ist doch scheißegal!«, sagte Juggy, trat einen Schritt vor und zückte die Klinge.
    »Warum?«, fragte Borges, der wieder den Arm in Richtung Juggy hielt.
    »Weil ich weiß, wie man hier ausbrechen kann.«
    Knisternde Stille.
    »Scheiße!«, sagte Juggy und stürzte mit der Klinge vor. Aber Albino war darauf gefasst und warf ihm den Ball zu, was ihn überraschte, und während Juggy auswich, verlor er das Gleichgewicht. Der Ball prallte auf und rollte weg.
    »Wollt ihr mich umbringen und dann den Rest eures Lebens hier drin verbringen, ohne zu wissen, ob ich die Wahrheit gesagt habe?«
    »Der redet Scheiße«, sagte Juggy. »Er hat Pocho kaltgemacht, wisst ihr noch?« Wieder sprang er vor, aber Albino wich ihm aus, wie ein Stierkämpfer. Borges packte Juggy mit stahlhartem Griff am Arm.
    »Er hat Pocho kaltgemacht, Scheiße noch mal!«
    »Lass den Typen reden.«
    »Freiheit«,
fuhr Albino fort und dehnte das Wort derart affektiert, dass es ganz köstlich klang. »Oder seid ihr schon so lange eingekerkert, dass ihr vergessen habt, was das Wort bedeutet?«
    »Borges, niemand kommt hier raus«, sagte Juggy. »Bringen wir’s hinter uns.«
    »Jug, ich warne dich, du machst gar nichts.«
    Juggy schaute sich um und sah, dass die anderen ihn anstarrten. Unfassbar! Der Albino war drauf und dran, sich aus der Scheiße rauszureden.
    »Lass ihn ausreden«, sagte Roany, ein anderes Gangmitglied. Die anderen nickten.
    »Das hier ist der Typ, der Pocho kaltgemacht hat«, wiederholte Juggy und merkte selbst, dass seine Stimme nicht mehr ganz so überzeugt klang.
    »Na und?«, sagte Borges. »Vielleicht hat’s Pocho gebraucht.« Albino redete weiter, mit leiser Stimme: »Borges geht als Erster raus«, sagte er. »Er hat mir als Erster geglaubt. Jug, du gehst als Nächster.«
    »Rausgehen? Wann?«, fragte Borges.
    »Jetzt, solange die Wärter weg sind.«
    »Zum Teufel mit der ganzen Sache«, maulte Juggy.
    »Okay, dann nehme ich an seiner Stelle dich.« Albino zeigte auf Roany. »Bist du bereit?«
    »Blöde Frage. Klar!«
    »Warte, verdammt noch mal.« Ochoa wollte wieder zustechen, aber plötzlich war da eine blitzschnelle

Weitere Kostenlose Bücher