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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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inzwischen leicht verärgert. »Wo sind Sie verletzt? Nun reden Sie doch mit mir!«
    »Mein Gesicht, er hat mir das Gesicht zerschnitten!«, kreischte der Mann, der endlich wieder zu sich zu kommen schien.
    »Das sehe ich selber. Wo noch?«
    »Er hat mit dem Messer zugestochen! Oh, meine Brust, sie tut so weh!«
    Als Kidder den Brustkorb behutsam abtastete, spürte er eine Schwellung und leichte Unebenheit, beides rührte wahrscheinlich von einigen gebrochenen Rippen, die allerdings nicht verschoben waren. Außerdem fand er zwar tatsächlich eine Stichwunde, und sie blutete auch stark, aber eine rasche Überprüfung zeigte, dass die Klinge an einer Rippe abgerutscht war und das Zwerchfell nicht durchstoßen hatte.
    »Das wird schon wieder, Sie brauchen nur ein wenig Ruhe und Erholung«, sagte Kidder ungehalten und wandte sich zu den beiden Rettungssanitätern vor Ort um. »Ladet ihn auf eine Trage und bringt ihn runter auf Krankenstation B. Wir machen die üblichen Blutuntersuchungen, eine Reihe Röntgenaufnahmen, flicken ein paar von den Schnittwunden. Anschließend Tetanus-Auffrischung und eine Ladung Amoxillin.Ich habe bislang nichts gesehen, was eine Verlegung in ein auswärtiges Krankenhaus rechtfertigen würde.«
    Einer der Sanitäter meinte verächtlich: »Geht sowieso nichts rein oder raus, bevor die entlaufenen Häftlinge nicht festgenommen und alle Gefangenen durchgezählt sind. Seit einer halben Stunde steht ein Bestattungsfahrzeug vor dem Tor.«
    »Leichenwagen haben’s nie eilig«, sagte Kidder trocken und notierte sich Namen und Dienstmarkennummer des Wärters auf seinem Klemmbrett. Er kannte den Kerl nicht, aber schließlich kam er aus Gebäude C, außerdem war sein Gesicht ziemlich übel zugerichtet.
    Während sie den Patienten auf die Trage legten, hörte Kidder von weiter unten auf dem Korridor plötzlich aufgeregtes Geschrei – wieder war ein Entflohener festgenommen worden. Kidder arbeitete nun schon seit fast zwanzig Jahren in Herkmoor, aber dies war der bislang größte Ausbruchsversuch. Natürlich hatten die Häftlinge keine Chance. Er hoffte nur, dass die Wärter nicht zu viele von diesen Möchtegern-Ausbrechern windelweich schlugen.
    Die Sanitäter hoben die Trage an und schoben den wimmernden Wachmann zur Krankenstation, Kidder dichtauf. Wenn alles unter Kontrolle ist, markieren die Wärter immer die harten Kerle, dachte er, aber kaum fasst man die mal ein bisschen härter an, machen sie schlapp wie zu lange gekochtes Gemüse.
    Die Krankenstation in Gebäude B war, wie die anderen Krankenstationen in Herkmoor, in zwei völlig getrennte Areale unterteilt: in das frei zugängliche Areal fürs Personal und die Wachleute und den Gefängnisbereich für die Häftlinge. Die Sanitäter schoben den Wärter in das freie Areal und legten ihm eine Decke über. Kidder schrieb die Krankenakte und ordnete einige Röntgenuntersuchungen an. Er bereitete den Wärter fürs Nähen vor, als sein Funkgerät piepte. Er hob es ans Ohr,sprach leise hinein. Dann wandte er sich zu dem Patienten um. »Ich muss Sie eine Weile allein lassen.«
    »Allein lassen?«, rief der verletzte Wärter panisch.
    »In etwa einer halben, vielleicht Dreiviertelstunde bin ich zurück, mit dem Radiologen. Wir haben ein paar verletzte Insassen …«
    »Sie kümmern sich erst um die Insassen und dann um mich?«, winselte der Mann.
    »Die Insassen bedürfen dringender einer Behandlung als Sie.« Von dem Anruf, den er soeben erhalten hatte, sagte Kidder nichts. Es war, wie er befürchtet hatte: Die Wärter hatten mehrere der entlaufenen Sträflinge übel zusammengeschlagen.
    »Wie lange muss ich warten?«
    Kidder seufzte gereizt. »Wie ich gesagt habe: vielleicht eine Dreiviertelstunde.« Er zog eine Spritze mit einem milden Sedativum und einem Schmerzmittel auf.
    »Stechen Sie mich bloß nicht damit! Ich habe eine Heidenangst vor Spritzen!«
    Kidder bemühte sich, seine Verärgerung im Zaum zu halten. »Das hier wird Ihre Schmerzen lindern.«
    »So schlimm sind die nun auch wieder nicht! Stellen Sie mal den Fernseher an. Das wird mich ablenken.«
    Kidder zuckte die Achseln. »Wie Sie wollen.« Er legte die Spritze weg und reichte dem Patienten die Fernbedienung. Sofort schaltete der auf eine von diesen idiotischen Gameshows und stellte die Lautstärke höher. Kidder schüttelte den Kopf und ging; seine sowieso schon schlechte Meinung von Gefängniswärtern hatte sich noch weiter verschlechtert.
     
    Als Kidder eine Viertelstunde darauf in

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