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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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lynchen. Ich hab ein großes Problem an den Hacken.«
    Esterhazy starrte ihn an. »Die beiden steuern also nach wie vor auf Spanish Island zu?«
    »Sieht so aus.«
    Esterhazy blickte an Venturas weitläufigem, weißgestrichenem Haus und dem großen, billardtischgrünen Rasen vorbei zum Privatanleger, wo Venturas drei Boote festgemacht waren: ein Lafitte-Skiff, ein brandneues Sportfischerboot mit einer hydraulischen Hubplatte und einer Hummingbird-Instrumententafel sowie ein leistungsstarkes Propellerboot. Er griff auf die Ladefläche des Pick-up und nahm den letzten Waffenkoffer herunter. »Sieht ganz danach aus«, sagte er langsam, »als müssten wir die Sache selber regeln.«
    »Und zwar sofort. Wenn sie nämlich auf Spanish Island ankommen, ist es
vorbei.
«
    »So weit werden wir es nicht kommen lassen.« Esterhazy blinzelte in die untergehende Sonne. »Je nachdem, wie schnell sie vorankommen, kann es sein, dass sie bereits nahe dran sind.«
    »Sie kommen nicht schnell voran. Sie kennen den Sumpf nicht.«
    Esterhazy musterte das Sportfischerboot. »Mit dem Zweihundertfünfziger-Yamaha können wir sie eventuell abfangen, wenn sie den alten Holzfäller-Kanal in der Nähe von Ronquille Island überqueren. Sie wissen, was ich meine?«
    »Natürlich«, erwiderte Ventura gereizt, weil Esterhazy seine Ortskenntnis des Sumpfs in Frage stellte.
    »Dann laden Sie die Waffen hier ins Boot. Wir müssen los«, sagte Judson. »Ich habe eine Idee.«

69
    Black-Brake-Sumpf
    Ein buttergelber Mond ging zwischen den mächtigen Stämmen der kahlen Zypressen auf und tauchte das nachtdunkle Sumpfgebiet in ein schwaches Licht. Der Scheinwerfer des Boots warf einen Lichtstrahl in das vor ihnen liegende Gewirr der Bäume und anderen Pflanzen und erhellte hin und wieder Paare von leuchtenden Augen. Hayward wusste natürlich, dass die meisten Augen zu Fröschen und Kröten gehörten, aber ihr war trotzdem bang zumute. Die merkwürdigen Geschichten, die sie als Kind über den Black Brake gehört hatte, waren zwar Märchen, aber er wurde trotzdem von höchst realen Alligatoren und Giftschlangen bevölkert. Schweißgebadet stakte sie das Fischerboot vorwärts, wobei sie mit der Stange von der Bootsmitte zum Heck ging. Larrys Hemd fühlte sich rauh und kratzig auf der nackten Haut an. Pendergast lag auf dem Vorderdeck, hatte die Karten vor sich ausgebreitet und prüfte sie eingehend mit Hilfe seiner Taschenlampe. Es war eine lange, langsame Fahrt gewesen, voller Sackgassen, falscher Fährten und einer schwierigen Navigation.
    Pendergast leuchtete mit seiner Taschenlampe ins Wasser und ließ aus einem Becher ein wenig Sand über Bord rieseln, um die Strömung zu testen. »Eine Meile oder weniger«, murmelte er und studierte erneut die Karten.
    Hayward stakte, ging zurück zum Heck, zog den Staken herauf, ging vorwärts, steckte ihn wieder in den sumpfigen Boden. Sie hatte das Gefühl, in dem grünlich-schwarzen Dschungel, der sie umgab, zu ersticken. »Und wenn das Camp nun nicht mehr vorhanden ist?«
    Keine Antwort. Der Mond stieg höher; Hayward atmete die feuchte, duftende Luft ein. Eine wie verrückt summende Stechmücke flog ihr ins Ohr. Hayward schlug sie tot und schnippte sie weg.
    »Weiter vorn kommt der letzte Holzfäller-Kanal«, sagte Pendergast. »Dahinter liegt der letzte Abschnitt des Sumpfs vor Spanish Island.«
    Das Boot glitt durch einen Bereich mit verrottenden Wasserhyazinthen, der modrige Geruch der Pflanzen stieg aus dem Wasser empor und hüllte sie ein.
    »Bitte den Scheinwerfer und die Fahrtlichter ausschalten«, sagte Pendergast. »Wir wollen diese Leute schließlich nicht auf unser Kommen aufmerksam machen.«
    Hayward schaltete die Lichter aus. »Glauben Sie wirklich, dass es ›diese Leute‹ dort gibt?«
    »Ich bin ganz sicher, dass sich
irgendetwas
dort befindet. Warum hätte man sich sonst solche Mühe gemacht, uns zu stoppen?«
    Während sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, stellte Hayward verwundert fest, wie hell es bei Vollmond in dem Sumpf war. Vor ihnen, hinter den Baumstämmen, war eine Gasse aus schimmerndem Wasser zu sehen. Kurz vorher war das Boot in den Holzfäller-Kanal eingelaufen, der hier nun halb überwachsen von Entenflott und Hyazinthen war. Über ihnen kreuzten sich die Äste der Zypressen und bildeten eine Art Tunnel.
    Plötzlich blieb das Boot ruckartig stehen. Hayward riss es nach vorn und musste den Staken einsetzen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Wir sitzen auf

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