Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
glitzerten getönte Glasscherben, zerborstene Flaschen lagen inmitten von Pfützen dampfender Flüssigkeiten. Überall Ausstellungsstücke, Regale lagen umgestoßen und zerborsten auf dem Steinfußboden, die Vitrinenschränke an den Wänden von großkalibrigen Einschüssen übersät.
    »Tristram!«, rief er, als er loslief.
    Er rannte durch die Kellergewölbe – seine Schuhe knirschten auf dem Glasteppich –, bog auf halber Strecke der Reihe von Kammern um eine Ecke, gelangte zum Raum seines Sohnes, rammte seinen Schlüssel ins Schloss, drehte ihn und riss die Tür auf.
    Auf dem Boden lag ein menschlicher Körper unter einer Decke. Pendergast stürzte darauf zu, zog die Decke zur Seite – und sah Proctor. Das Gesicht war blutüberströmt. Schnell fühlte er den Puls am Hals: stark. Der Chauffeur lebte, war aber bewusstlos. Pendergast untersuchte Proctor und stellte fest, dass er lediglich zusammengeschlagen worden war. Er hatte eine hässliche Platzwunde auf dem Kopf, die stark geblutet hatte: ein klares Indiz für eine Gehirnerschütterung.
    Er ging ins angrenzende Bad, spülte ein Tuch in warmem Wasser und kehrte zurück, dann säuberte er vorsichtig Proctors Gesicht und die Wunde am Kopf. Dadurch erweckte er Proctor langsam wieder zum Leben, der sich aufzusetzen versuchte und dadurch fast erneut ohnmächtig geworden wäre. Behutsam half er ihm, sich wieder hinzulegen.
    »Was ist passiert?«, fragte Pendergast leise, aber drängend.
    Proctor schüttelte den Kopf, um den Schwindel loszuwerden, dann stöhnte er auf wegen der hierdurch hervorgerufenen Schmerzen. »Alban … hat Tristram entführt.«
    »Wie in Gottes Namen ist er ins Haus gelangt?«
    Wieder Kopfschütteln. »Keine Ahnung. Ich dachte, ich hätte … ein Geräusch gehört.«
    »Wann ist das passiert?«
    »Ungefähr Viertel … vor zehn.«
    Jetzt war es nach elf. Pendergast sprang auf. Es gab keinen Hinweis darauf, dass Alban und sein Opfer das Haus verlassen hatten – die Lämpchen an der Alarmanlage blinkten grün. Und doch war seit dem Überfall mehr als eine Stunde vergangen.
    »Ich lasse Sie hier, während ich sie verfolge«, sagte er.
    Proctor winkte ab, als wollte er sagen: Machen Sie sich keine Gedanken um mich.
    Mit gezogener Waffe nahm Pendergast eine rasche Durchsuchung des Zimmers vor. Als er das Durcheinander der Papiere auf Tristrams Schreibtisch untersuchte – seine Versuche, Englisch zu schreiben –, fand er eine beachtliche Zeichnung eines Berges, mit einer Notiz, sie sei ein Geschenk an seinen Vater. Die Entdeckung versetzte Pendergast einen schmerzlichen Stich. Aber er schob das Gefühl beiseite, so gut er konnte, nahm die Zeichnung an sich, verließ das Zimmer und schloss hinter sich ab.
    Er untersuchte die Spuren im Staub des Seitengangs genau, doch so nahe an Tristrams Zimmer gab es zu viele verwirrende Fußabdrücke, als dass man eine Ordnung hineinbringen konnte. Er kehrte zum Hauptgang zurück und lief weiter, so schnell er konnte, während er weiter wachsam blieb und das wüste Durcheinander auf dem Boden untersuchte. Er lief durch mehrere weitere Kammern und gelangte ins Laboratorium von Professor Leng. Bis hierher war die Auseinandersetzung nicht gekommen – das Labor war vergleichsweise in Ordnung. Bechergläser, Retorten, Titrationsgeräte standen auf alten Speckstein-Tischplatten. Er sah sich vorsichtig um, dann ging er lautlos an den Wänden entlang zur offenen Tür, die in den nächsten und letzten Raum führte. Dieser war voller Waffen, sowohl alten als auch relativ neuen: Schwerter, Knüppel, Keulen, Gewehre, Granaten, Flegel, Dreizacke.
    Hier hielt Pendergast inne, holte eine kleine LED-Lampe aus der Tasche und erkundete den Raum. Nichts schien zu fehlen. Am anderen Ende blieb er stehen. Vor einer unauffälligen Tür in der Wand waren frische Spuren zu erkennen.
    Die Lämpchen der Alarmanlage hatten grün geleuchtet. Die Bewegungsmelder waren nicht ausgelöst worden. Die Villa war extrem gut gegen Eindringlinge gesichert – bis auf den Keller und die weiteren Untergeschosse. Diese waren lediglich durch den verborgenen Fahrstuhl und die Geheimtür zugänglich und konnten wegen ihrer bizarren Anordnung und fast endlosen Ausdehnung nicht richtig verkabelt werden. Tatsächlich hätte allein schon der Versuch, das zu tun, diesen geheimen Abschnitt der Villa gefährdet. Doch das waren alles Spekulationen, denn kein Eindringling konnte den Weg in diese Räume finden.
    Pendergast starrte auf die geschlossene Tür. Es

Weitere Kostenlose Bücher