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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Raum ebenfalls mit Ausstellungsvitrinen voll war und zahlreiche Verstecke bot. Die Vitrinen, erinnerte er sich, waren voll von uralten Werkzeugen und antiken Geräten. Proctor hatte keine Ahnung, warum Leng diese bizarren Dinge gesammelt hatte, es war ihm auch egal. Er wusste nur eins: dass sein Widersacher aller Wahrscheinlichkeit nach in einem der uralten Räume vor ihm lauerte.
    Proctor wartete sehr lange. Oft kam der Erfolg einfach dadurch, dass man länger wartete als der Gegner. Schließlich bewegte er sich. Und dann, peng.
    Aber diesmal herrschte Stille. Der Gegner zeigte sich nicht.
    Zwar war es möglich, dass der Killer sich tot oder schwer verletzt in einem der Räume befand, durch die er bereits gekommen war, aber irgendwie bezweifelte Proctor das. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass sich Alban in einem der vorausliegenden Räume aufhielt.
    Und er wartete.
    Proctor zog das leere Magazin aus der Beretta und schob das zweite Zwanziger hinein. Im selben Augenblick hörte er das Knirschen eines Schritts auf Glas.
    Erstaunt, dass der Killer hinter ihm war, wirbelte er herum und zog sich schnell in eine defensivere Stellung in einer Nische in der gemörtelten Wand zurück.
    Wieder wartete er und lauschte angestrengt. Der gesamte Boden des vorhergehenden Raums war von Glassplittern bedeckt. Man konnte sich darin nicht bewegen, ohne Geräusche hervorzurufen – oder doch?
    Ganz langsam schlich er sich an den Rand des Steinbogens heran und lauschte. Aber er hörte nichts mehr. Konnte es sein, dass irgendetwas auf das Glas gefallen war?
    Die Ungewissheit begann an Proctor zu nagen. Er musste mehr sehen, mehr herausfinden. Blitzartig lief er zurück durch den Durchgang und rannte mitten durch den Raum, wobei er erneut nach rechts und links schoss. Weit rechts sah er eine huschende Bewegung hinter einer Reihe zerborstener Flaschen und schoss wiederholt durch die Regale, ehe er in einer Nische in der anderen Wand in Deckung ging.
    Er drückte sich in die Nische und horchte erneut. Er musste den Killer getroffen oder wenigstens mit herumfliegenden Glassplittern übersät haben. Er müsste verletzt sein, vielleicht ohne Augenlicht, verängstigt, desorientiert.
    Oder war das nur Wunschdenken?
    Wieder ein lautes Knirschen von Glas, der unverkennbare Laut eines Schritts.
    Proctor stürmte aus der Nische und rannte los. Er feuerte erneut in die Richtung des Geräuschs, durch die bereits zerbrochenen Flaschen, wodurch ein kaleidoskopischer Nebel glitzernder Glassplitter aufstob, zusätzliche Regale umstürzten, Bechergläser ihren Inhalt verspritzten. Aber während er den Bereich, aus dem das Geräusch kam, beschoss, wurde ihm klar, dass dort niemand war. Nichts. Er lief weiter, bis er am anderen Ende der Kammer ankam, ging in einer Ecke in Deckung und schaute sich fieberhaft um.
    Auf einmal flog ein kleiner Stein durch die Luft, traf die Glühbirne, und der Raum war in Dunkelheit getaucht. Sofort feuerte Proctor in die Richtung, aus der das Steinchen geworfen worden war; das Licht aus dem angrenzenden Raum strömte herein und lieferte ein bisschen Helligkeit.
    Schwer atmend senkte er die Waffe. Wie viel Schuss hatte er noch übrig? Normalerweise zählte er mit, aber diesmal hatte er den Überblick verloren. Er hatte zwanzig Schuss abgefeuert, plus mindestens fünfzehn. Übrig waren vielleicht fünf in diesem Magazin und zehn im letzten.
    Sein Alptraum – dass ihm die Munition ausging – wurde langsam Wirklichkeit.
    Während er in der dunklen Ecke hockte, wurde ihm klar, dass er mit seiner Strategie gescheitert war. Er hatte es mit einem Gegner mit enormer Voraussicht und ungeheurem Geschick zu tun. Proctor brauchte eine neue Strategie. Der Killer rechnete wahrscheinlich damit, dass er weitermachte, weiter sondierte und suchte, wie er es bislang getan hatte. Also würde er stattdessen umkehren und den gleichen Weg zurückgehen. Er würde den Killer zwingen, zu ihm zu kommen.
    Proctor schlich an der Wand entlang und gelangte zum Durchgang in den nächsten Raum. Licht spendete eine Glühbirne. Auch dieser Raum war voller Flaschen gewesen, und der Boden war mit Glas bedeckt. Jetzt stand er vor demselben Problem, das er seinem Gegner gestellt hatte. Er konnte sich nicht bewegen, ohne Geräusche zu machen.
    Vielleicht. Er ging in die Hocke und zog sich die Schuhe aus. In gebückter Haltung und auf Strümpfen schlich er vorsichtig durch den Durchgang in den nächsten Raum und hielt sich dabei im tiefen Schatten hinter den

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