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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Welt!
    Der Kommandant, Scheermann, war gekleidet in eine Waffen-SS-Uniform. Er schlenderte an der Reihe der inzwischen stillen Soldaten entlang, drehte sich um und blickte erst zu Pendergast und dann zu Alban. Langsam umkreiste er sie.
    »Gut gemacht«, sagte er zu Alban in perfektem Englisch. »Er ist der Letzte. Ich gebe die Sache in deine Hände.«
    »Vielen Dank, Oberführer«, entgegnete Alban. Mit einem Lächeln wandte er sich zu Pendergast um. »Tja, das war’s wohl, Vater.«
    Pendergast wartete. Er blickte hinüber zu den Feldarbeitern, den Sklaven-Zwillingen; sie standen in einem unorganisierten Pulk da und starrten mit offenen Mündern herüber. Offenbar hatten sie nicht die geringste Ahnung, was vor sich ging. Die Arbeiter und die Soldaten, die beiden Gruppen der Zwillinge, starrten einander an über eine unfassbare Kluft der Biologie und der Genetik hinweg …
    Als Pendergast von den Soldaten zu den versklavten Feldarbeitern blickte, sah er viele fast identische Gesichter. Aber während die Fehlerhaften entmutigt und leer dreinschauten, hatten die Soldaten den Ausdruck jener, die ihren Platz in der Welt gefunden hatten und absolut zufrieden waren. So sollte es sein. Alles war in Ordnung.
    Das Ganze war so grauenhaft, dass es ihm die Kehle zuschnürte. Er konnte das Wissen, dass seine Frau von hier gekommen war, dass sie hier gezüchtet worden war, eine frühe Version dieses riesigen eugenischen Experiments war, das sich über mindestens drei Generationen aus den Konzentrationslagern des Zweiten Weltkriegs bis in die Wälder Brasiliens erstreckte, fast nicht ertragen. Ohne Zweifel gezüchtet mit dem Ziel, eine wahre Herrenrasse zu erschaffen, imstande, ein Viertes Reich zu gründen und aufrechtzuerhalten, und zwar ohne die Unzulänglichkeiten – Erbarmen, Mitgefühl, Kurzsichtigkeit – ihrer bloß menschlichen Vorfahren.
    Die Idee war monströs. Ungeheuerlich.
    Leise sagte Scheermann: »Alban? Wir warten.«
    Alban trat einen Schritt vor, sein Lächeln wurde breiter. Mit einem kurzen Blick auf den Oberführer holte er aus und versetzte Pendergast mit solcher Kraft einen Faustschlag an die Schläfe, dass der FBI-Agent zu Boden ging.
    »Kämpfe.«
    Pendergast erhob sich, Blut tröpfelte aus seinem Mund. »Ich fürchte, ich kann dir diese Genugtuung nicht verschaffen, Alban.«
    Ein weiterer Schlag schickte ihn erneut zu Boden.
    »Kämpfe. Ich werde nicht zulassen, dass mein Vater wie ein feiger Hund stirbt.«
    Wieder erhob sich Pendergast, die blassen Augen auf seinen Sohn gerichtet. Wieder ein schwerer Schwinger. Erneut ging er zu Boden.
    Ein Ruf erhob sich unter den zerlumpten Sklaven. Und jetzt, wie aus dem Nichts, erschien Tristram.
    »Hör auf!«, rief er. »Das ist mein Vater. Und auch dein Vater!«
    »Genau«, sagte Alban. »Und ich freue mich, dass du gekommen bist, um das hier zu sehen, Schwächling. «
    Er drehte sich um und versetzte Pendergast noch einen Schlag. »Was für ein Feigling dein Vater ist. Wie enttäuschend.«
    Tristram stürmte auf Alban zu, war aber äußerst ungeschickt. Alban trat behende beiseite, während er den Fuß ausstreckte – ein Schuljungentrick –, so dass Tristram lang hinschlug.
    Ein mannhaftes Lachen erhob sich unter den Soldaten.
    Pendergast stand auf und stand schweigend da in Erwartung des nächsten Hiebs.

81
    D as Gelächter verebbte. Alban schaute hinunter auf seinen Bruder, der da im Dreck lag, dann drehte er sich langsam wieder zu Pendergast um. Er streckte den Arm aus und zog seine Handfeuerwaffe, eine Walther P38, die er liebevoll eigenhändig restauriert hatte. Er spürte die kühle, schwere Waffe in der Hand. Sie war ihm zum zehnten Geburtstag von Fischer geschenkt worden, und er hatte den originalen Griff durch Elfenbein ersetzt, das er selbst geschnitzt hatte.
    Sein Zwilling, Siebenundvierzig, setzte sich auf im Dreck und fixierte die Pistole.
    Kurz angebunden sagte Alban: »Keine Sorge, Bruder, ich habe nicht die Absicht, meinem persönlichen Blut- und Organspender Schaden zuzufügen.« Er wog die Waffe in der Hand. »Nein, die hier ist für Vater.«
    Der Schwächling erhob sich.
    »Geh zurück zu deinesgleichen«, sagte Alban. Unterdessen warteten die Offiziere und die Brigade der überlegenen Zwillinge. Warteten darauf, zu sehen, was er tun würde, wie er – der für den Betatest ausgewählt worden war – das hier zu Ende bringen würde. Dies war der Moment. Sein Moment.
    Er würde keinen Fehler machen. Alban nahm das Magazin heraus, um

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