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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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verteidigte sie mit aller Kraft.
    Das Chaos begann sich langsam aufzulösen. Zwei Seiten zeichneten sich ab, die einander bekämpften. Die kleine Gruppe von loyalen Zwillingssoldaten und ihre Nazi-Offiziere waren inzwischen in Unterzahl und wurden zum Rückzug gezwungen, langsam und ununterbrochen schießend, was einen gewaltigen Tribut forderte. Die Übrigen aus der Zwillingsbrigade, die die Seiten gewechselt hatten, kämpften jetzt organisierter, Seite an Seite mit den Fehlerhaften, starteten einen heftigeren Angriff und setzten dem ersten Gemetzel ein Ende. Die Nazis zogen sich in die Deckung des Maisfelds zurück, verfolgt von der Hauptstreitmacht der wiedervereinigten Zwillinge. Die Schlacht ging im Maisfeld weiter, schon bald brach ein Feuer aus, dessen Flammen aus den trockenen Pflanzenstengeln emporschlugen, die Rauchglocke bedeckte die Szenerie und schuf ein noch größeres Durcheinander.
    Pendergast nahm einem toten Soldaten die Handfeuerwaffe, das Messer und die Taschenlampe ab und lief in das Maisfeld, ins Zentrum des wütenden Kampfes, schlug sich durch zerschmetterte Maispflanzen und dichte Rauchsäulen und suchte nach Tristram. Da hörte er die Stimme des Jungen im dicksten Getümmel: Er rief, ermahnte, feuerte seine Kameraden an, und es traf Pendergast bis ins Mark, wie sehr er seinen Sohn unterschätzt hatte.
    Jetzt umkreiste der Agent schnell die Offiziere und ihre loyale Rumpftruppe, die sich in Richtung See zurückzogen. Er vollzog ein Flankenmanöver und gelangte in ihren Rücken, hockte sich hin und wartete, bis sie auf ihn zukamen. Dann hob er die Waffe, zielte auf Oberführer Scheermann in der Nachhut, antizipierte und brachte ihn mit einem einzigen Schuss zur Strecke. Sofort geriet er unter heftiges Feuer. Die automatischen Waffen mähten das Maisfeld rings um ihn herum nieder, aber der Verlust ihres Befehlshabers demoralisierte die auf dem Rückzug befindliche Gruppe, und nach einem Moment der Panik und Verwirrung stoben alle auseinander und rannten zum See, verfolgt von den anderen.
    Pendergast setzte sein Ein-Mann-Flankenmanöver fort und lief ostwärts durch die Maisfelder und in den Wald. Er schlug sich bis zum Kraterrand durch, wo er stehen blieb, um die Lage zu erkunden. Die im Rückzug befindlichen Soldaten waren bei den Booten angekommen, und von seinem Beobachtungsposten aus konnte er sehen, was passierte: Eine Gruppe von ihnen kauerte sich hin und leistete Widerstand, während die Übrigen in die Boote stiegen und die zusätzlichen Boote versenkten, damit man ihnen nicht folgen konnte. Wieder tobte ein wütender Kampf, als die Vorhut der Verfolger, angeführt von Tristram, das Ufer erreichte. Aber den Nazis und ihren verbliebenen Zwillings-Verbündeten gelang es, in ihren Booten abzulegen und vom Ufer davonzurasen, wobei sie ein halbes Dutzend zerstörte und brennende Boote zurückließen.
    Die Schießerei ließ nach und hörte schließlich ganz auf, während die Boote von Land wegsteuerten. Rauch trieb über die Szenerie. Die Nazis waren entkommen und steuerten jetzt zurück über den See zur Festung – um den letzten Widerstand zu leisten.

83
    J etzt, da die Nazis auf der Flucht waren, wandten sich die Reihen der fehlerhaften Zwillinge – inzwischen hatte die Mehrzahl ihrer Geschwister sich ihnen angeschlossen – in Richtung Nova Godói. Nachdem sie über Waldwege gelaufen waren, erreichten sie schon bald das Dorf und strömten hinein. Die sauber gekehrten Straßen waren leer, die so schön verzierten Häuser verrammelt und dunkel. Manche Bewohner hielten sich versteckt, andere schienen geflüchtet zu sein.
    Als die Zwillinge auf dem Rathausplatz ankamen, begannen sie sich in Grüppchen aufzuspalten und liefen die Seitenstraßen hinunter, bereit, sich an jeder Säuberungsaktion zu beteiligen, die notwendig sein könnte. Pendergast war mitten unter ihnen, überblickte die Menge und fand Tristram. Er ging zu ihm. Einen Moment lang schauten sie einander an, dann umarmten sie sich.
    »Ihr müsst eine Operationsbasis errichten«, sagte er zu seinem Sohn in einer Mischung aus Deutsch und Englisch. »Ich würde das Rathaus vorschlagen. Nehmt den Bürgermeister und alle Angestellten in Gewahrsam. Errichtet eine starke Verteidigungsstellung für den Fall eines Gegenangriffs.«
    »Ja, Vater.« Tristram war rot im Gesicht und atmete schwer, eine Schnittwunde auf der Stirn blutete heftig.
    »Achte unbedingt auf deine persönliche Sicherheit, Tristram. Es können noch viele Nazis in der

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