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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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penibel auf den Vorschriften bestanden, und D’Agosta musste eine disziplinarische Anhörung über sich ergehen lassen. Warum also spürte er – angesichts der Tatsache, dass er den Mann so sehr respektierte – einen Anflug von Groll, als Singleton jetzt hier auftauchte? Vielleicht ja deshalb, weil der Captain jede polizeiliche Unterstützung verweigert hatte, als D’Agosta ihn besorgt und inoffiziell wegen des Treffens am Bootshaus zwischen Pendergast und Helen angesprochen hatte. »Nazis hier in New York?«, hatte er geantwortet. »Das ist doch absurd – selbst bei einem wie Agent Pendergast. Ich kann doch nicht aus einer Laune heraus ein ganzes Team losschicken.« D’Agosta – den Pendergast ohnehin zum Schweigen verdammt hatte – hatte nicht gedrängt. Und jetzt war Helen Pendergast tot.
    »Happy Birthday«, murmelte Singleton und wiederholte damit die Botschaft, die sie auf der Leiche des Mordopfers vorgefunden hatten, in Blut geschrieben. »Wie interpretieren Sie das, Lieutenant?«
    »Dass wir es mit einem echten Psycho zu tun haben.« Die Botschaften – und die zusätzlichen Körperteile – hatte man der Presse gegenüber verschwiegen.
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Singleton. Er war groß und schlank und gut gekleidet, Ende vierzig, besaß aber noch immer die Statur eines Schwimmers. Sein sorgfältig geschnittenes, graumeliertes Haar wurde zwar rasant weiß, trotzdem hatte er immer noch eine gewisse rastlose, federnde Art, die ihn jünger wirken ließ. Als einer der höchstdekorierten Polizisten war er dafür bekannt, hart zu arbeiten und offenbar keinen Schlaf zu brauchen. Anders als die meisten Detectives zog er sich gut an, wobei er teure maßgeschneiderte Anzüge bevorzugte. Er hatte etwas an sich, das einen zu Höchstleistungen antrieb. Er gehörte zu jenen Männern, die ihre Leute nicht durch eine Atmosphäre der Angst oder eine erhobene Stimme maßregelten, sondern dadurch, dass sie »enttäuscht« waren. D’Agosta ließ sich lieber eine halbe Stunde von einem anderen Captain anschreien, als eine Minute lang Singletons ernste und enttäuschte Miene zu ertragen.
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Singleton in dem Tonfall, von dem D’Agosta wusste, dass gleich ein schwieriger und kontroverser Rat erteilt werden würde. »Die psychologischen Aspekte des Falls sind außergewöhnlich. Wir befinden uns hier außerhalb der Gaußkurve des üblichen krankhaften Verhaltens. Finden Sie nicht auch, Lieutenant?«
    »Ja, doch.« D’Agosta wollte sich nicht festlegen. Er wollte erst hören, worauf Singleton hinauswollte.
    »Wir wissen, dass das Ohrläppchen mehrere Stunden vor dem ersten Mord abgetrennt worden ist. Und jetzt sagen uns die Gerichtsmediziner, dass die Fingerspitze ebenfalls mehrere Stunden vor diesem Mord abgetrennt wurde. Wir haben die ersten Überwachungsvideos, die einen Verband an seinem Ohrläppchen zeigen, und jetzt zeigen die neuen Bänder, dass er diesen seltsamen Fingerling am Finger trägt. Was für eine Art von Mörder würde sich auf diese Weise selbst verletzen? Und was bedeuten diese Botschaften? Um wessen Geburtstag geht es, und wer soll stolz auf ihn sein? Und schließlich: Warum ist ein so offenkundig planvoll agierender und intelligenter Mörder derart nachlässig, was seine Identität angeht?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er nachlässig ist«, sagte D’Agosta. »Denken Sie daran, dass er diesmal auf den Überwachungsvideos ganz anders ausgesehen hat.«
    »Und er hat haufenweise Fingerabdrücke hinterlassen. Es macht ihm nichts aus, dass wir wissen, dass er es war, post facto. Mehr noch: Die Körperteile scheinen zu bedeuten, dass er wollte, dass wir es wissen.«
    »Was mich beunruhigt, ist die Art und Weise, wie er das Zimmermädchen abgefangen hat«, sagte D’Agosta. »In der Vernehmung hat sie darauf bestanden, dass er über das Kissen Bescheid wusste und die Nummer des Zimmers kannte, aus dem es verlangt wurde. Wie konnte er das wissen?«
    »Möglicherweise kannte er jemanden vom Hotelpersonal«, sagte Singleton. »Jemanden, der am Empfangstresen arbeitet oder in der Telefonzentrale. Das sind alles Ansätze, die Sie verfolgen müssen.«
    D’Agosta nickte missmutig. Er wünschte wirklich, Pendergast wäre hier. Das war genau die Art von Fragen, die er vielleicht beantworten könnte.
    »Wissen Sie, was das bedeutet, Lieutenant?«
    D’Agosta wappnete sich. Gleich kam es. »Was denn, Sir?«
    »Es widerstrebt mir zwar, das zu sagen, aber im Moment

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