Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens
Empfangsdame vorbei und hielt ihr seine Dienstmarke entgegen. »Lieutenant D’Agosta«, sagte er laut, ohne seine Schritte zu verlangsamen. »Ich bin hier, um Dr. Heffler zu sehen.«
»Lieutenant, das Anmeldeformular –?«
Aber D’Agosta eilte weiter zum Fahrstuhl und drückte den Knopf für das oberste Stockwerk, wo Heffler sich in einem gemütlichen, eichengetäfelten Eckbüro eingerichtet hatte. Als er aus dem Fahrstuhl trat, sah D’Agosta, dass im äußeren Büro keine Sekretärin saß – zu früh. Er stürmte hindurch und stieß die Tür zum inneren Büro auf.
Und da saß Heffler.
»Ah, Lieutenant –«, begann der Direktor und stand abrupt auf.
D’Agosta zögerte einen Augenblick. Das war nicht der Heffler, den er kannte, der glatte, hochnäsige Schnösel im Tausend-Dollar-Anzug. Dieser Heffler wirkte zerzaust, müde und sah aus wie jemand, der vor kurzem zum Chef zitiert worden war.
Er fing trotzdem mit seiner einstudierten Rede an. »Dr. Heffler, wir warten schon seit über sechzig Stunden –«
»Jaja. Und ich habe die Ergebnisse. Sie sind gerade reingekommen. Wir arbeiten seit heute Morgen drei Uhr daran.«
Schweigen. Heffler tippte mit seinem manikürten Fingernagel ungeduldig auf eine Akte auf dem Schreibtisch. »Es ist alles hier drin. Und bitte erlauben Sie mir, mich für die Verzögerung zu entschuldigen. Wir waren unterbesetzt. Diese Etatkürzungen, Sie wissen ja, wie das ist.« Er warf D’Agosta einen Blick zu, der irgendwo zwischen Sarkasmus und falscher Freundlichkeit lag.
Nachdem er das gehört hatte, spürte D’Agosta, dass ihm der Wind aus den Segeln genommen worden war. Irgendwer hatte Heffler bereits den Marsch geblasen. Singleton? Er hielt inne, atmete tief durch und versuchte runterzukommen. »Sie haben die Ergebnisse für beide Morde?«
»Absolut. Bitte, Lieutenant, setzen Sie sich. Ich gehe sie mit Ihnen zusammen durch.«
Widerstrebend setzte sich D’Agosta auf den angebotenen Stuhl.
»Ich fasse die Ergebnisse zusammen, aber bitte fühlen Sie sich frei, mich zu unterbrechen, wenn Sie Fragen haben.« Heffler klappte die Akte auf. »Die DNA-Proben waren ausgezeichnet, das Team hat hervorragende Arbeit geleistet. Wir haben belastbare DNA-Profile der Haare, der Fingerabdrücke und der Fingerspitze. Alle drei passen zueinander und zu den DNA-Profilen aus dem ersten Mord. Der Finger und das Ohrläppchen stammen von ein und derselben Person – dem Mörder.«
»Wie gesichert sind die Ergebnisse?«
»Völlig gesichert. Es sind ausgezeichnete Profile mit reichlichem, nicht kontaminiertem Material. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Zufall handelt, ist geringer als eins zu einer Milliarde.« Heffler begann bereits, ein wenig von seiner Selbstsicherheit zurückzugewinnen.
D’Agosta nickte. Das war zwar wirklich nichts Neues, aber es war gut, die Bestätigung zu haben. »Haben Sie einen Abgleich mit den DNA-Datenbanken vorgenommen?«
»Haben wir. Mit jeder Datenbank, zu der wir Zugang haben. Keine Übereinstimmungen. Das ist natürlich nicht überraschend, denn die große Mehrzahl der Menschen hat ihre DNA ja nicht in Datenbanken gespeichert.«
Heffler klappte die Akte mit dem Bericht darin zu. »Hier ist Ihre Kopie, Lieutenant. Ich habe das Original auf elektronischem Weg zum Leiter des Morddezernats, dem Team für Mordanalyse und der Hauptabteilung für Ermittlung und Recherchen gemailt. Gibt es sonst noch jemanden, der den Bericht haben soll?«
»Niemand, der mir im Moment einfällt.« D’Agosta erhob sich und griff nach der Akte. »Dr. Heffler, als Captain Singleton Sie angerufen hat, hat er da erwähnt, dass wir auch eine mtDNA-Analyse haben wollen?«
»Na ja, nein … weil Captain Singleton mich gar nicht angerufen hat.«
D’Agosta sah Heffler an. Jemand hatte dem Mistkerl definitiv einen Tritt in den Hintern verpasst, und er wollte wissen, wer. »Aber jemand muss Sie angerufen haben.«
»Der Polizeipräsident.«
»Der Polizeipräsident? Sie meinen Tagliabue? Wann?«
Ein Zögern. »Um zwei Uhr heute Morgen.«
»Ach ja? Und was hat er gesagt?«
»Er hat mir mitgeteilt, dass es sich um einen sehr wichtigen Fall handelt und dass sich schon das geringste Problem, äh, karriereschädigend auswirken kann.«
Pause.
Und dann grinste Heffler. »Also viel Glück, Lieutenant. Sie haben die Ergebnisse, die Sie wollten. Sie haben es mit einem ziemlich irren Killer zu tun – hoffen wir, dass Sie kein … Problem mit ihm haben.«
Sein Lächeln zeigte, dass er
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