Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
wie Sie. Ich habe soeben das Schlafzimmer untersucht.«
    Pendergasts Stimme klang nicht gerade freundlich; aber wenigstens, dachte D’Agosta, liegt eine gewisse Härte darin, die bei ihrer letzten Begegnung gefehlt hatte.
    D’Agosta blickte zu Gibbs, der Pendergast mit starrem Blick fixierte. Seine Miene ließ seine Missbilligung deutlich erkennen.
    Wieder ein Schritt nach vorn – und dann fiel das helle Licht auf Pendergasts Gesicht, strich von einer Seite zur anderen darüber hinweg und meißelte seine Züge zu marmorner Vollkommenheit. Er wandte sich um. »Seien Sie gegrüßt, Agent Gibbs.«
    »Ebenso.«
    »Die Verbindung zwischen den Abteilungen ist zu Ihrer Zufriedenheit hergestellt, nehme ich an?«
    Schweigen. »Wenn Sie es schon erwähnen: Nein, ich habe bisher noch keine Bestätigung für Ihre Mitarbeit an diesem Fall.«
    Ein Ts-ts seitens Pendergasts. »Ah, die FBI-Bürokratie, so ungemein berechenbar.«
    »Aber natürlich«, sagte Gibbs mit kaum verhohlener Ablehnung, »begrüße ich stets jede Unterstützung seitens eines FBI-Kollegen.«
    »Unterstützung«, wiederholte Pendergast. Plötzlich hatte er sich in Bewegung gesetzt. Er ging um den Leichnam herum, bückte sich rasch, untersuchte Gegenstände mit einer Lupe, hob mit einer Pinzette etwas auf, das in ein Reagenzglas kam. Weitere schnelle, beinahe manische Bewegungen – und dann hatte er seinen Rundgang beendet und stand wieder Gibbs gegenüber.
    » Zwei, sagen Sie?«
    Gibbs nickte. »Ist nur eine Arbeitshypothese. Wir sind offensichtlich noch nicht an den Punkt gelangt, an dem wir Schlussfolgerungen ziehen können.«
    »Ich würde sehr gern Ihre Ideen hören. Ich bin schrecklich interessiert.«
    Pendergasts Wortwahl weckte ein gewisses Unbehagen in D’Agosta, aber er hielt den Mund.
    »Nun, ich weiß nicht, ob der Lieutenant Ihnen unseren vorläufigen Bericht gezeigt hat, aber wir sehen das hier als die Arbeit eines planvollen Mörders – oder mehrerer Mörder –, der auf rituelle Weise agiert. Ich besorge Ihnen den Bericht, falls Sie ihn nicht haben.«
    »Oh, den habe ich. Aber es gibt nichts Besseres, als es – wie heißt dieses komische Sprichwort noch gleich? – aus dem Maul des Pferdes zu erfahren? Und das Motiv?«
    »Dieser Typ von Mörder«, fuhr Gibbs ruhig fort, »tötet in der Regel aus Gründen der libidinösen Befriedigung, die ihm die Ausübung extremer Kontrolle und Macht über andere verschafft.«
    »Und die zusätzlichen Körperteile?«
    »Das ist einzigartig unserer Erfahrung nach. Laut der Hypothese, die unsere Profiler entwickeln, wird der Aggressor von Gefühlen des Selbsthasses und der Wertlosigkeit überwältigt – vielleicht aufgrund sexuellen Missbrauchs in der Kindheit – und agiert eine Art Zeitlupenselbstmord aus. Unsere Experten gehen von dieser Vermutung aus.«
    »Da haben wir aber Glück. Und die Botschaft: Und jetzt kommst du? «
    »Dieses Typus von Mörder verhöhnt oft die Strafverfolgungsbehörden.«
    »Ihre Datenbank hat ja auf alles eine Antwort.«
    Gibbs wusste offenbar nicht, wie er darauf reagieren sollte. D’Agosta auch nicht. »Es ist eine sehr gute Datenbank, wie ich finde«, fuhr Gibbs fort. »Wie Sie sicher wissen, Agent Pendergast, umfasst das gemeinsame Profiling-System von NZAG und AfV Zehntausende Einträge. Es basiert auf Statistiken, aggregierten und korrelierten Daten. Das heißt zwar nicht, dass unser Mörder notwendigerweise ins Muster passt, aber es zeigt uns einen Weg auf, dem wir folgen können.«
    »Ja, in der Tat. Es zeigt Ihnen einen Weg auf, der Sie tief in die Wüste führt, mindestens.«
    Die ziemlich merkwürdige Formulierung hing im Raum. D’Agosta überlegte, was Pendergast wohl damit meinte. Eine angespannte Stille umgab sie alle, während Pendergast Gibbs weiterhin mit leicht geneigtem Kopf ansah, so als betrachtete er eine Art Schaustück. Dann drehte er sich um und ergriff D’Agostas Hand. »Nun, Vincent. Da wären wir mal wieder Partner in einem Fall. Ich möchte Ihnen danken – wie soll ich sagen? –, dass Sie geholfen haben, mir das Leben zu retten.«
    Und damit drehte er sich um und ging schnellen Schritts zur Tür hinaus, während sich seine schwarze Anzugjacke hinter ihm bauschte.

23
    L ieutenant D’Agosta saß vornübergebeugt im Videoraum C im neunzehnten Stock des Polizeihochhauses. Zwar hatte er den Tatort des dritten Mordes erst vor einer Stunde verlassen, aber er hatte das Gefühl, als hätte er fünfzehn Runden gegen einen Preisboxer gekämpft.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher