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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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und wurde dann wieder scharf; es zeigte das dezente und elegante Foyer des Hotels aus der Vogelperspektive. Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und der Mörder erschien – allein. Er ging zum Hauptausgang, dann schien er es sich anders zu überlegen, wandte sich um, setzte sich auf einen Stuhl und verbarg sein Gesicht hinter einer Zeitung. Sieben Sekunden später kam ein Uniformierter – Hotel-Security – vorbeigelaufen. Unmittelbar danach stand der Mörder auf und ging, anstatt wieder dem Haupteingang zuzustreben, zu einer nicht beschrifteten Tür, die zu den Servicebereichen führte. Unmittelbar bevor er bei der Tür ankam, ging diese auf, und ein Kofferträger erschien. Der Mörder schlüpfte gerade hindurch, als sich die Tür wieder schloss – er hatte nicht einmal den Arm ausstrecken müssen.
    Die Gestalt wurde durch die sich schließende Tür verdunkelt. Andere Kameras hatten gezeigt, dass der Mörder durch einen Ausgang in der Ladezone des Hotels hinausgegangen war. Das wiederholte Anschauen der Hotelhalle und anderer Video-Einspeisungen zeigte ebenfalls keinerlei Hinweise auf einen möglichen Partner bei den Morden.
    Hong stoppte das Video aus eigenem Antrieb. »Möchten Sie sich sonst noch was ansehen?«
    »Ja. Haben Sie vielleicht alte Folgen von den Three Stooges da?« Als er aufstand, kam D’Agosta sich noch älter vor als zum Zeitpunkt, als er den Videoraum betreten hatte.
    Im Hinausgehen kam ihm plötzlich eine Idee. Der Komplize musste sich ja gar nicht an einem dieser Orte aufgehalten haben. Hätte er Zugang zu den Live-Videoeingaben gehabt, dann hätte er alles gesehen, was auch D’Agosta gesehen hatte. Und hätte den Mörder dementsprechend warnen können. Also handelte es sich entweder um jemanden in der Sicherheitsabteilung oder jemanden, der sich in das Videoüberwachungssystem gehackt und eine private Einspeisung für sich abgezweigt hatte, entweder in Echtzeit oder vielleicht sogar, falls die Kameras vernetzt waren, übers Internet. In dem Fall müsste sich der Komplize nicht einmal in New York aufgehalten haben.
    Mit diesem Geistesblitz im Kopf begann D’Agosta augenblicklich darüber nachzudenken, wie er ihn sich zunutze machen konnte.

24
    D ie Hütte gehörte nicht ihrem Vater, hatte ihm nie gehört. Jack Swanson zählte nicht wirklich zu jenen Leuten, die tatsächlich etwas besaßen. Er überredete andere dazu, ihm eine Sache zu leihen, übernahm sie, und im Laufe der Zeit tat er dann so, als gehöre sie ihm. Vor Jahren war Jack – typisch für ihn – irgendwie auf diese heruntergekommene Hütte aus Teerpappe gestoßen, in einem Waldland, das der Royal Paper gehörte, auf der New-Jersey-Seite der Delaware-Wasserscheide. Laut der Geschichte, die Corrie gehört hatte, hatte er sich mit einem leitenden Angestellten von Royal Paper angefreundet, den er auf einem Angelausflug kennenlernte. Anscheinend hatte der zugestimmt, dass, wenn Jack die Hütte renovieren würde, er dort wohnen könne, wann immer er wolle, solange er sich bedeckt hielt und nicht unangenehm auffiel. Corrie war sicher, dass die Transaktion von zahlreichen Bieren und Angelgeschichten und einer gehörigen Portion des Charmes ihres Vaters begleitet wurde. Die Hütte hatte weder Heizung noch Strom oder Wasser; die Fenster waren zerbrochen, das Dach voller Löcher; und niemanden schien es zu stören, dass Jack dort hinfuhr, die Hütte zu etwas halbwegs Bewohnbarem zusammenzimmerte, sich als Eigentümer ausgab und von dort zu seinen gelegentlichen Angelausflügen zum nahegelegenen Long-Pine-See aufbrach.
    Corrie hatte die Hütte natürlich noch nie gesehen, aber sie wusste von ihrer Existenz, weil ihre Mutter sich bitter beklagt hatte, als sie feststellte, dass ihm die »Fischerhütte am See in New Jersey« in Wahrheit gar nicht gehörte, als es Zeit wurde, ihre (nicht vorhandenen) Vermögenswerte im Zuge der Scheidung aufzuteilen.
    Die Hütte, da war Corrie sicher, war der Ort, an den sich ihr Vater verkrochen hatte. Sie gehörte ihm nicht, also konnten die Behörden ihn dort nicht finden. Und sie war ziemlich sicher, dass die Nachricht von seinem miesen kleinen Bankraub nicht weit über Allentown hinaus bekannt geworden war, und bestimmt nicht in den kleinen Dörfern im Staatsforst Worthington im Bundesstaat New Jersey.
    Wie viele Seen namens Long Pine konnte es dort in der Gegend geben? Laut Google Maps gab es nur einen, und Corrie hoffte inständig, dass es sich um den richtigen handelte, als sie aus dem furchtbar

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