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Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
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von Lluis Bassat akzeptierte, im Fall von dessen Sieg bei der Präsidentenwahl unter ihm Sportdirektor zu werden, überraschte er damit eine Gruppe ehemaliger Dream-Team-Spieler – Txiki, Amor und Eusebio –, die mit Johan Cruyffs Segen beschlossen hatten, vor der Abstimmung keinen der Kandidaten zu unterstützen und ihre Dienste dann dem Sieger anzubieten. Die ehemaligen Spieler waren der Ansicht gewesen, Pep gehöre ihrer Gruppe an, und fühlten sich in gewisser Weise verraten, als sie feststellen mussten, dass Pep sich jetzt öffentlich für Bassat einsetzte. Aber es gewann Laporta (mit der Unterstützung Cruyffs, der hinter den Kulissen wirkte), sodass Pep gegenüber der Spielergruppe isoliert dastand, was letztlich dazu führte, dass Pep mit Beguiristain und Cruyff, ja sogar mit Laporta jahrelang kein Wort wechselte.
    Ein Zahnarzttermin sorgte dafür, dass Evarist Murtra, ein Vorstandsmitglied des Klubs und Freund Guardiolas, zu spät zu der Vorstandssitzung kam, bei der Pep, gemeinsam mit Alexanko, als neuer Leiter der Nachwuchsakademie vorgeschlagen wurde. Murtra verpasste Beguiristains Präsentation, der damit verbundene Vorschlag sah auch die Ernennung von Luis Enrique zum Trainer der zweiten Mannschaft vor. Murtra bat höflich um eine kurze Zusammenfassung des bisherigen Geschehens und zog eine Grimasse, als er hörte, welche Rolle Beguiristain für Pep vorgesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der ehemalige Bar Ç a-Kapitän seine Trainerlizenz bereits in der Tasche und Murtra mitgeteilt, dass er als Trainer arbeiten wolle. Beguiristain verließ die Versammlung, und Murtra gab vor, er müsse zur Toilette. Er fing Beguiristain noch ab, bevor dieser in den Aufzug stieg, und bat ihn, sich die Aufgabenverteilung noch einmal zu überlegen: »Tu mir einen Gefallen und ruf zuerst Pep an, falls dieser doch lieber Trainer sein will.«
    Also verabredeten sich Beguiristain und Pep im Sommer 2007 im Hotel Princesa Sofia in der Nähe des Camp Nou, um über Guardiolas mögliche Rückkehr nach Barcelona zu sprechen. Beguiristain betrat das Hotel in der Absicht, zu vergeben und zu vergessen – und mit einem bestimmten Vorschlag und einem Amt für Pep im Hinterkopf. Murtras Vorschlag zum Trotz wollte er, dass der ehemalige Mannschaftskapitän später das Amt des Sportdirektors übernahm.
    Darauf antwortete Pep: »Danke für das Angebot, aber ich möchte als Trainer arbeiten.«
    »Wo? Bei der ersten Mannschaft ist nichts frei für dich, nicht einmal als Assistenztrainer bei Rijkaard …«
    »Gib mir das B-Team, in der Tercera División.«
    »Was?! Du spinnst wohl! Da gibt es nichts zu gewinnen. Es ist einfacher, mit der ersten Mannschaft die Meisterschaft zu holen, als mit dem B-Team auf sich aufmerksam zu machen.«
    »Lass mich das B-Team übernehmen. Ich weiß, was ich mit ihnen anfangen kann.«
    »Aber der Job, den wir dir anbieten, ist viel besser als die Leitung des B-Teams, auch in finanzieller Hinsicht. Die Leitung der Akademie ist mit mehr Prestige verbunden. Das B-Team spielt in der Tercera División!«
    Im Jahr 2007 hatte das B-Team zu kämpfen und galt nicht als der Talentschuppen, als den man es heute kennt. Die Mannschaft war eben erst, zum ersten Mal seit 34 Jahren, in die vierte Spielklasse abgestiegen, die der englischen League Two und den deutschen Regionalligen entspricht.
    Aber Pep ließ nicht locker: »Ich will Trainer sein, will trainieren. Lass mich mit irgendeiner Mannschaft arbeiten, auf jedem beliebigen Niveau: mit den Junioren oder den Kleinsten, mit irgendjemandem. Ich arbeite auch mit Kleinkindern auf einem Kartoffelacker, aber ich will ein Trainer sein, der praktische Arbeit leistet.«
    »Du könntest dir die Finger verbrennen, wenn du versuchst, das B-Team zu retten, du musst verrückt sein. Und noch etwas: Wie sieht das denn aus, wenn wir Pep Guardiola, die Klubikone, in die vierte Liga abschieben? Das ergibt keinen Sinn!«
    Pep erklärte jetzt sehr detailliert, wie er mit dem Team arbeiten und wie er die Mannschaft zusammenstellen wollte, welche Art von Training ihm vorschwebte und wie er die Mannschaft führen wollte: »Ich will mit diesen Jungs arbeiten. Ich weiß, dass sie einen um nichts bitten und ihrerseits alles geben. Ich werde dieses Team zum Aufstieg führen.«
    Es bedurfte einiger Überzeugungsarbeit, aber Beguiristain änderte seine Haltung, als er Peps Begeisterung sah und seine Ideen für die zweite Mannschaft vernahm. Der Sportdirektor hörte sich nach diesem Treffen

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