Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
Vom Netzwerk:
und so weiter.“,
    „Mh.“,
    „Na ja, nu ist er arbeiten, nu ruf ich dich an und denn weiß ich auch, dass es läuft.“,
    „M-hm. Ja. Ich guck mir das an.“,
    „Danke Werner.“,
    „Jo. Tü“,
    „Tschüss!“ Sie legte auf. Jetzt würde alles seinen Gang gehen – ein Glück. Viel mehr beschäftigte sie nun Horsts Frau. Bärbel hieß sie. Die Ärmste hatte schon voriges Jahr den halben Magen raus bekommen. Es war Krebs. Und nun schon wieder… Wie furchtbar. Es tat ihr in der Seele weh.

Kapitel 7
     
    Der Kerl war ein Riese. Ein verdammter Berg von einem Mann. Wäre David gebeten worden, eine ungefähre Größenangabe zu machen, er hätte gesagt: „Zwei Meter! Minimum zwei Meter!“ Und hätte damit wohl nicht übertrieben.
    Doch nicht nur, dass der Typ groß war, er war auch noch ungeheuer kräftig. So etwas kannte er nur aus dem Fernsehen, wenn irgendwo zufällig mal Wrestlemania übertragen wurde. Solche Armmuskeln - der Wahnsinn. Selbst der kreisrunde Kopf sah wie ein einziger, blankpolierter Muskel aus. Kein einziges Haar wuchs darauf. Augen, Nase und Mund waren wie in Stein gemeißelt. Der Typ hatte keine Mimik! Auf seine Oberarme waren Drachen tätowiert. Genau wie Uwe trug auch er ein weißes Rippshirt. Nur ließ ihn das Teil nicht etwa asozial aussehen, sondern es passte zu ihm wie angegossen. Außerdem trug er eine verwaschene Blue-Jeans und Schuhe...
    Meine Güte, RIESIGE Schuhe. Es waren irgendwelche Nobeltreter, definitiv - dieser Kerl wollte so aussehen. Er wusste was ihm gut stand und was zu ihm passte. An seinem rechten Handgelenk war ein Armreifen mit Stacheln, links eine klobige silberne Armbanduhr die ziemlich teuer aussah. Aber das war noch längst nicht alles, was David sah. Die riesenhafte Gestalt, der Terminator mit Chemotherapie-Schädel, führte einen nicht minder großen Hund mit sich. Ganz recht - einen Hund !
    Und dieser Hund war zweifelsohne nicht von der friedlichen Sorte, auch wenn er brav bei Fuß stand. Er trug ein Halsband, das wie der Armreifen des Mannes mit Stacheln besetzt war.
    Sein dunkelbraunes Fell sah mehr nach Schweineborsten als nach Hundehaar aus. Er sah, wie das Tier mit enormer Kraft an der Leine zerrte, als er –David- ihm in die Augen schaute. Abgerichtet nannte man das, fiel David ein. Der Hund ist zum Beschützen abgerichtet. Er ist zum beißen bereit. Und wenn man sich wehrt, wird er einen ohne Probleme töten. Das sieht man schon an den Augen . Die Kombination, Riesenmensch und Hund, war nicht eben behaglich.
    „Was ist los mit dir, Arschloch?“ fragte die Hünengestalt, „Ist deine Fresse zugeschwollen, oder was?“ David schüttelte den Kopf, er brachte keinen Ton heraus.
    „Na los, sag es mir: wo ist dein Problem, Alter? “ Alles in Davids Körper stand unter massiver Spannung. Der grässliche Kopfschmerz hämmerte dermaßen, dass ihm schwarz vor Augen wurde. Der Typ und sein Hund gefielen ihm gar nicht. Ganz und gar nicht!
    „Hat es dir die Sprache verschlagen du Warmduscher? Warst doch eben noch so taff. Also  wenn du `n Problem hast, dann rede mit mir. Ich bin sicher, wie können das klären.“
    Das stellte David nicht in Frage!
    Er stammelte irgendetwas vollkommen Undefinierbares.
    Eine Antwort wurde von ihm erwartet, er wusste es, aber er bekam nichts heraus außer a-a-m-grm-mh.
    „Was? Was hast du gesagt?“,
    „Ich…“,
    „Ja. Wer sonst? Ich versteh dich nicht. Nimm mal die Wolldecke aus deiner Hackfresse.“
    Da bewegte sich der Mann einen Schritt auf ihn zu – der Hund, der zuvor auf dem Hintern gesessen hatte, folgte ihm. Ein riesiges Tier!
    Er hatte von Hunderassen keine Ahnung, doch es bedurfte nicht viel Fantasie oder Fachwissen um zu erkennen, dass diese borstige Promenadenmischung alles andere als ein freundlicher Schoßhund zum Liebhaben und Knuddeln war.
    Geifer troff aus seinem fleischhungrigen Maul.
    Er floss zwischen spitzen, gelb verfärbten Zähnen hindurch und bildete Fäden am schwarzgeränderten Zahnfleisch des Tieres.
     
    Wäre es nun nur der Muskelprotz gewesen, wäre alles kein Ding – vor ihm hätte David im Zweifelsfall weglaufen können. Aber der Hund würde ihm keine paar Meter lassen und er hätte ihn eingeholt.
    Aus dem Hintergrund vernahm er das dümmliche, leise Lachen von Lasse als subtile Botschaft.
    „Weißt du was, du Waschlappen? Ich kann Typen wie dich nicht sonderlich gut leiden. Erst groß das Maul aufreißen und dann den Schwanz einziehen. Was ist das denn für ´ne Art, hä? Soll ich

Weitere Kostenlose Bücher