Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
Die Kinder der Aphrodite rannten umher, rückten den anderen die Rüstung gerade und boten an, die Helmzierden aus Rosshaar glatt zu kämmen. Sogar Dionysosâ Nachkommen hatten eine Beschäftigung gefunden. Der Gott selber war noch immer nicht zu sehen, aber seine blonden Zwillingssöhne rannten herum und versorgten alle schwitzenden Krieger mit Wasserflaschen und Saftpackungen.
Es sah alles ziemlich gut vorbereitet aus, aber Chiron murmelte neben mir: »Das reicht nicht.«
Ich dachte daran, was ich im Labyrinth gesehen hatte, die vielen Monster im Stadion des Antaios, und die Macht des Kronos, die ich auf dem Mount Tam gespürt hatte. Mir wurde das Herz schwer. Chiron hatte Recht, aber mehr hatten wir nicht aufzubieten. Dieses eine Mal wünschte ich mir Dionysos herbei, aber selbst wenn er hier wäre, wusste ich nicht, ob er irgendetwas hätte ausrichten können. Die Götter durften in einen Krieg nicht direkt eingreifen. Offenbar fanden die Titanen solche Einschränkungen überbewertet.
Am Rand der Lichtung sprach Grover gerade mit Wacholder. Sie hielt seine Hände, während er ihr unsere Geschichte erzählte. Grüne Tränen traten in ihre Augen, als er Pans Botschaft ausrichtete.
Tyson half den Kindern des Hephaistos bei der Vorbereitung der Verteidigung. Er sammelte Steinquader und türmte sie als Munition neben den Katapulten auf.
»Bleib bei mir, Percy«, sagte Chiron. »Wenn der Kampf losgeht, dann warte, bis wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Du musst dahin gehen, wo wir am dringendsten Verstärkung brauchen.«
»Ich habe Kronos gesehen«, sagte ich, noch immer völlig schockiert von dieser Tatsache. »Ich habe ihm in die Augen geschaut. Es war Luke ⦠und es war doch nicht Luke.«
Chiron fuhr mit den Fingern über seine Bogensehne. »Er hatte goldene Augen, nehme ich mal an. Und in seiner Anwesenheit schien die Zeit sich zu verflüssigen.«
Ich nickte. »Wie konnte er einen sterblichen Körper übernehmen?«
»Das weià ich nicht, Percy. Die Götter nehmen schon seit ewigen Zeiten Menschengestalt an, aber wirklich ein Mensch zu werden ⦠die göttliche Gestalt mit der sterblichen zu verbinden ⦠Ich weià nicht, wie das möglich war, ohne Lukes Gestalt zu Asche werden zu lassen.«
»Kronos hat gesagt, sein Körper sei vorbereitet worden.«
»Schon beim Gedanken daran, was das bedeuten könnte, schaudert es mich. Aber vielleicht wird das Kronosâ Macht schmälern. Zumindest für eine gewisse Zeit ist er an einen menschlichen Körper gebunden. Das hält ihn zusammen. Ich hoffe, es schränkt ihn auch ein.«
»Chiron, wenn er diesen Angriff anführt â¦Â«
»Ich glaube das nicht, mein Junge. Ich würde es spüren, wenn er sich näherte. Er hatte das zweifellos vor, aber ich glaube, du hast ihm ein paar kleine Unannehmlichkeiten bereitet, als du ihm seinen Thronsaal über dem Kopf eingerissen hast.« Er sah mich vorwurfsvoll an. »Du und dein Freund Nico, Sohn des Hades.«
Ich verspürte einen Kloà im Hals. »Tut mir leid. Ich weiÃ, ich hätte es Ihnen sagen müssen. Es ist nur â¦Â«
Chiron hob die Hand. »Ich verstehe, warum du es nicht getan hast, Percy. Du hast dich verantwortlich gefühlt. Du wolltest ihn beschützen. Aber, mein Junge, wenn wir das hier überleben wollen, dann müssen wir einander vertrauen. Wir müssen â¦Â«
Seine Stimme zitterte. Der Boden unter uns bebte.
Alle auf der Lichtung unterbrachen ihre Aktivitäten. Clarisse blaffte einen kurzen Befehl: »Schildereihe schlieÃen!«
Und dann brach die Armee des Titanenherrn aus dem Labyrinth hervor.
Ich hatte ja gedacht, schon an allerlei Kämpfen teilgenommen zu haben, aber das hier war eine ausgewachsene Schlacht. Als Erstes sah ich ein Dutzend laistrygonische Riesen, die aus dem Boden sprangen und so laut schrien, dass mein Trommelfell zu bersten drohte. Sie trugen Schilde, die aus platt gewalzten Autos hergestellt waren, und Keulen aus Baumstämmen, die am Ende mit rostigen Stacheln besetzt waren. Ein Riese brüllte die Ares-Phalanx an, wischte sie mit seiner Keule zur Seite und die gesamte Hütte wurde davongeschleudert, ein Dutzend Krieger wie Stoffpuppen in den Wind geworfen.
»Feuer!«, rief Beckendorf. Mit den Katapulten wurden zwei Quader auf die Riesen geschleudert. Einer wurde von
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