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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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häu­fig als Tat­sa­chen her­aus­ge­stellt.
    »Vor­sicht!« wie­der­hol­te der Al­te da­her. »Na­tür­lich ha­be ich noch an­de­re Grün­de, dar­un­ter bei­spiels­wei­se die Über­brin­gung der nach­ge­ahm­ten Le­gi­ti­ma­tio­nen und Uni­for­men. Sie be­nö­ti­gen auch min­des­tens ei­ne Hoch­ener­gie-Pis­to­le, wie sie nur von ho­hen mar­sia­ni­schen Of­fi­zie­ren und aus­ge­zeich­ne­ten at­lan­ti­schen Ver­bin­dungs­leu­ten ge­tra­gen wer­den.«
    »Sie ha­ben doch sonst noch et­was auf La­ger«, be­harr­te Fra­mus hart­nä­ckig auf sei­ner Mei­nung. Sein ro­tes Ge­sicht zeig­te schon wie­der die ers­ten Schweiß­spu­ren. Sie ran­nen un­ter sei­nem bar­ba­ri­schen Ei­sen­helm her­vor, denn er hat­te es nicht für not­wen­dig ge­hal­ten, ihn ab­zu­neh­men.
    Al­li­son ström­te ei­ne Duft­no­te aus, die der ei­nes ech­ten Nord­land­wil­den aus den eis­zeit­li­chen Wohn­tä­lern kaum nach­stand. Das wür­de sich än­dern müs­sen, sonst konn­te er an dem al­les ent­schei­den­den Un­ter­neh­men nicht teil­neh­men.
    Re­ling kraus­te schnup­pernd die Na­se und hüs­tel­te.
    »Sie se­hen präch­tig aus, Doc. Mei­nen Sie nicht, Sie hät­ten den Trans­port in der en­gen Ret­tungs­kap­sel bes­ser über­stan­den, wenn Sie vor­her Lang­schwert und Helm ab­ge­legt hät­ten?«
    Fra­mus warf einen Blick auf sei­ne halb­nack­ten, blond­be­haar­ten Ar­me, die schmut­zi­gen Pran­ken und auf die Fett­spu­ren, die dar­auf von der letz­ten Mahl­zeit üb­rig­ge­blie­ben wa­ren.
    Selbst­ver­ständ­lich hat­ten wir uns zeit­ge­nös­si­sche Nah­rungs­mit­tel in der na­hen Stadt und den Fi­scherdör­fern be­sorgt. Ei­ne ein­zi­ge Kon­ser­ven­do­se aus der Real­zeit hät­te un­se­ren Un­ter­gang be­deu­tet – zu­mal He­dsche­nin sei­ne schüt­zen­de Hand of­fen­bar nicht über uns aus­brei­ten konn­te.
    »Was der At­lan­ter sonst noch ge­funkt hat, möch­te ich wis­sen!« um­ging Fra­mus die Fra­ge. »Sie glau­ben doch be­stimmt nicht ernst­haft, wir lie­ßen uns jetzt noch durch ei­ne omi­nöse War­nung zu­rück­hal­ten? Die Sa­che läuft, und wir wer­den mar­schie­ren.«
    »Wo­hin? In die Ge­fan­gen­schaft oder in den Tod?« er­kun­dig­te sich Dr. Od­den­ty nüch­tern. »Wir ken­nen uns, Al­li­son. Ihr Wa­ge­mut in al­len Eh­ren, aber hier paßt noch lan­ge nicht ein Räd­chen ins an­de­re. Das läßt sich auch durch per­sön­li­che Tüch­tig­keit nicht aus­glei­chen, weil schlecht­hin die Vor­aus­set­zun­gen feh­len. Darf ich spre­chen, Sir?«
    Re­ling nick­te. Er nag­te mit den Zäh­nen an sei­ner Un­ter­lip­pe und hat­te die Stirn in tie­fe Fal­ten ge­legt; ein untrüg­li­ches Zei­chen da­für, daß er an­ge­strengt nach­dach­te.
    »Sie ha­ben uns hier noch ge­fehlt, Od­den­ty«, fuhr Al­li­son, sei­nem Tem­pe­ra­ment ent­spre­chend, auf. »Herr, in et­was we­ni­ger als acht­zehn Stun­den geht der Mars un­ter. Dort wird es an­schlie­ßend 187 000 Jah­re lang kein Le­ben in un­se­rem Sinn mehr ge­ben. So­gar die Flo­ra ver­schwin­det. Die jetzt be­reits dün­ne Sau­er­stof­fat­mo­sphä­re ent­weicht weit­ge­hend in den Raum, so daß wir im Jah­re 2011 un­se­rer Zeit den Mars nur noch mit Ver­dich­ter­mas­ken oder mit her­me­tisch ab­ge­schlos­se­nen Raum­an­zü­gen be­tre­ten kön­nen. Das al­so pas­siert we­ni­ge Mi­nu­ten nach Mit­ter­nacht. Es wird sehr schnell ge­hen! Da man auf dem Mars durch den Tes­t­an­griff der De­ne­ber ge­warnt ist, ste­hen ei­ni­ge tau­send große Raum­schif­fe start­klar auf den noch in­tak­ten Groß­raum­hä­fen. Mar­sia­ner der Ober­schicht be­fin­den sich be­reits zur Eva­ku­ie­rung an Bord, weil sie sonst nicht mehr ent­kom­men könn­ten. Die­se Leu­te sind kei­ne Dumm­köp­fe.«
    »Das wis­sen wir.«
    »Dann re­den Sie kei­nen Un­sinn«, fuhr Al­li­son fort, stän­dig lau­ter wer­dend. »Sag­hon wird die Of­fen­siv­flot­te der De­ne­ber zum größ­ten Teil ver­nich­ten, aber da­durch kann der vier­te Pla­net nicht mehr ge­ret­tet wer­den. An­schlie­ßend muß er sich dem po­li­ti­schen Druck der über­le­ben­den Re­gie­rungs­mit­glie­der und Mi­li­tärs beu­gen und die

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