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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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konnte, hatte Felessan seinen Freund an der Hand gepackt und zerrte ihn zur Treppe.
    »Keine Dummheiten, Baron Jaxom!« rief Lytol seinem Schützling nach.
    »Hier können sie kaum etwas anstellen«, beruhigte ihn Lessa lachend.
    »Wir durchsuchten heute die ganze Burg nach ihm, und wissen Sie, wo wir ihn schließlich entdeckten? In der Felskammer! Ein Steinschlag und …«
    Jaxom stöhnte innerlich. Mußte Lytol das Lessa wirklich erzählen?
     
    »Hast du etwas entdeckt?« fragte ihn Felessan, sobald sie außer Hörweite waren.
    »Entdeckt?«
    »Ja – in den Felskammern!« Felessan sah ihn mit großen Augen an.
    Jaxom stieß mit dem Fuß gegen einen Stein.
    »Och, nur leere Räume, voll von Staub und Unrat. Und einen alten Tunnel, der aber nach einem Stück von Felsbrocken versperrt wurde. Nichts Besonderes.«
    »Los, dann komm, Jax!«
    Etwas in Felessans Tonfall machte Jaxom stutzig.
    »Wohin?«

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    »Ich zeig’s dir.«
    Der Weyr-Junge führte Jaxom in die Unteren Höhlen; es roch nach frisch gebackenem Brot und brutzelndem Fleisch.
    Die Mädchen und Frauen richteten bereits alles zum Abendessen her. Als Felessan an einem der Tische vorbeikam, stahl er sich eine Handvoll Rüben. Eine Magd drohte ihm lachend mit dem Kochlöffel.
    »Du hast es gut«, seufzte Jaxom.
    »Warum?« fragte der Jüngere erstaunt.
    »Einfach so.«
    Felessan zuckte mit den Schultern und kaute zufrieden. Sie verließen das Küchengewölbe. Ein paar Jungen in Felessans Alter spielten in einer Ecke, und einer machte eine spöttische Bemerkung. Die anderen lachten gehorsam.
    »Komm, Jaxom«, sagte Felessan laut, »bevor uns einer dieser Knilche nachschnüffelt.«
    »Wohin gehen wir denn?«
    Felessan legte den Finger auf die Lippen und sah sich verstohlen um. Niemand schien sie zu beobachten. Er nahm den Freund an der Hand und beschleunigte seine Schritte.
    »He, ich möchte nicht schon wieder Krach mit Lytol krie-gen«, protestierte Jaxom, als er merkte, daß Felessan immer tiefer in das Höhlenlabyrinth eindrang.
    »Krach? Die erwischen uns nicht. Alle sind mit dem Abendessen beschäftigt.«
    Er grinste breit.
    »Ich hätte helfen müssen, wenn du nicht gekommen wärst.«
    Sie hatten eine Stelle erreicht, wo ein schwach erleuchteter Gang rechts vom Hauptkorridor abzweigte.
    Jaxom zögerte.
    »Was ist?« fragte Felessan mit gerunzelter Stirn. »Hast du etwa Angst?«
    »Angst?« Jaxom trat neben seinen Freund. »Darum geht es nicht.«

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    »Dann komm! Und sei leise!«
    »Warum?«
    Jaxom hatte bereits die Stimme gesenkt.
    »Du wirst gleich sehen. Nimm das da!«
    Aus einer Nische holte Felessan zwei Korblampen, in denen Kerzenstummel steckten. Er drückte Jaxom eine davon in die Hand. Schnell betrat Jaxom als erster den Gang. Die Fußspuren im Staub, die alle in die gleiche Richtung führten, beruhigten ihn ein wenig, auch wenn sie von Kindern zu stammen schienen. Es war kein einziger Stiefelabdruck darunter.
    Sie kamen an versperrten Türen und vernagelten Eingängen vorüber, an Nischen, die im tanzenden Licht der Kerzenstummel gespenstisch aussahen. Warum hatte Felessan keine neuen Lichter genommen? Die hier reichten bestimmt nicht mehr lange. Und Jaxom hatte wirklich keine Lust, im Dunkeln durch unbenutzte Korridore zu tappen. Aber er konnte nicht fragen, wie weit es noch war. Ein riesiges schwarzes Rechteck tauchte zur Linken auf, und er schluckte ängstlich, aber Felessan ging unbekümmert daran vorbei. Es war wieder nur ein Nebenkorridor.
    »Beeil dich!« zischte Felessan.
    »Warum?«
    Es gelang Jaxom, seiner Stimme einen lässigen Klang zu geben.
    »Weil sie um diese Tageszeit immer zum Badesee geht. Das ist unsere einzige Chance.«
    »Sie?«
    »Ramoth, du Schwachkopf!«
    Felessan blieb so abrupt stehen, daß Jaxom gegen ihn stieß, und der Kerzenrest zu flackern begann.
    »Ramoth?«
    »Klar! Oder hast du Angst, einen Blick auf ihre Eier zu werfen?«
    »Ihre Eier? Ehrlich?«

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    Ihm stockte der Atem. Er wurde zwischen Angst und Neugier hin und her gerissen. Schließlich siegte der Gedanke, daß er den Jungen auf der Burg mächtig imponieren konnte, wenn er ihnen von seinem Abenteuer erzählte.
    »Ganz ehrlich! Nun komm schon!«
    Jetzt, da Jaxom sein Ziel kannte, verloren die düsteren Nischen und Nebengänge viel von ihrem Schrecken. Und Felessan schien sich gut auszukennen. Ihre Schritte wirbelten Staub auf, und die Kerzen brannten allmählich nieder, aber weiter vorn schimmerte ein dünner Lichtspalt.
    »Da müssen wir hin!«
    »Hast

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