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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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möchte mir den Roten Stern genau ansehen, bevor ich Pern aufs Spiel setze. Sobald wir vernünftige Koordinaten besitzen, Baron Groghe, senden wir eine Forschungsgruppe aus. Ich habe mich schon oft gefragt, weshalb unsere Vorfahren den Sprung nicht wagten. Oder, wenn sie ihn wagten, was aus ihnen wurde.«
    Bei den letzten Worten senkte er die Stimme. Eine Zeitlang herrschte im Raum vollkommene Stille.
    Die Feuerechse auf Merons Arm flatterte nervös.

199
    »Vor sieben Planetendrehungen rief ich euch schon einmal zum Kampf gegen die Fädenplage zusammen«, fuhr F’lar fort.
    »Mit vereinten Kräften und unter verzweifelten Anstren-gungen gelang es uns damals, die Gefahr zu überleben. Unsere Lage hat sich seither weit gebessert, aber Mißverständnisse brachten es mit sich, daß die Einheit wieder zerfiel und wir von unserem eigentlichen Ziel abgelenkt wurden.
    Wir besitzen nicht mehr das Wissen und die handwerklichen Fähigkeiten unserer Vorfahren; deshalb hat es wenig Sinn, wenn wir unsere Hoffnung auf Geräte setzen, die sie entwickelt haben. Sehr viel wichtiger ist es, daß wir erneut die Schranken überwinden, die Weyr und Burgen, Gildehalle und Hof willkürlich trennen. Wir können so viel voneinander lernen …«
    Die Männer waren von ihren Plätzen aufgesprungen und jubelten ihm begeistert zu. D’ram zupfte an seinem Ärmel und versuchte sich verständlich zu machen. G’narish redete auf den Geschwader-Zweiten von Telgar ein, der immer noch düster und unentschlossen wirkte. Groghe von Fort schien ein wenig unsicher und ängstlich, aber das war besser als offene Feindseligkeit. In diesem Moment bemerkte F’lar, daß Lessa hinausging, offenbar, um einen verspäteten Besucher zu empfangen.
    Es war F’nor.
    »Ich habe Feuerechsen-Eier!« rief er in den Lärm. »Feuerechsen-Eier!« Man machte ihm eine Gasse frei.
    Triumphierend legte er das unförmige Bündel auf den Tisch.
    Mit einemmal war es still im Raum.
    »Ich habe sie T’kul direkt vor der Nase weggeschnappt«, erzählte der braune Reiter lachend. »Zweiunddreißig Stück!«
    »Nun, Benden«, fragte Sangel von Süd-Boll in das angespannte Schweigen, »wer soll sie bekommen?«
    F’lar sah ihn mit gespielter Überraschung an.
    »Diese Entscheidung überlasse ich selbstverständlich Ihnen.« Seine Geste umschloß alle Anwesenden.
    Und während die Barone und Gildeangehörigen um die 200
    kostbaren Eier zu streiten begannen, verließ F’lar den Beratungsraum. Niemand würde seine Abwesenheit bemerken und er hatte eine Ruhepause dringend nötig.
    Sobald es ihm möglich war, holte F’nor das dicht verschlossene Gefäß aus einer Korridornische und machte sich auf die Suche nach F’lar.
    Er ist in seinen Räumen, informierte ihn Canth.
    Grall, die zwischen den Pfoten des Braunen geschlafen hatte, flatterte hoch und setzte sich auf seine Schulter.
    Der Weyrführer kam ihm entgegen.
    »Du hast die Würmer! Wunderbar! Komm mit!«
    »Moment mal!«
    F’nor hielt seinen Halbbruder zurück.
    »Wohin willst du?«
    »Rasch! Bevor uns jemand sieht…«
    Er strebte auf die Rampe zu, die in die unteren Höhlen führ-te. Sie gelangten ungesehen hin. F’lar betrat den alten Korridor, der an Ramoths Brutstätte grenzte.
    »Nun, wie wurden die Eier verteilt?« fragte er grinsend.
    F’nor lachte ebenfalls.
    »Groghe führte das große Wort, wie es nicht anders zu erwarten war. Die Barone von Ista und Igen, Warbret und Laudey, verzichteten freiwillig, weil sie meinten, daß es an ihren Küstengebieten genug Echsen-Gelege gäbe. Sangel von Soll nahm zwei, Lytol dagegen keines.«
    F’lar schüttelte seufzend den Kopf.
    Sie befanden sich jetzt am Ende des Felsenkorridors. Der Spalt, durch den die Jungen Ramoths Gelege beobachtet hatten, war frisch vermauert.
    »Das ist gemein«, stellte F’nor fest.
    »Was?«
    F’lar sah ihn verwirrt an.
    »Ach so. Lessa sagte, daß die Kinder Ramoth unnötig auf-regen, und Mnementh pflichtete ihr bei.«

201
    Er wies auf den Eingang, den Felessan und Jaxom entdeckt hatten.
    »Da hinten befindet sich eine Kammer, die sich für meine Zwecke hervorragend eignet…«
    »Das klingt so geheimnisvoll. Willst du dich nicht deutlicher ausdrücken?«
    »Gleich.«
    F’lar ließ seinem Halbbruder keine Zeit, das Wandgemälde oder die herrlichen Schränke und Regale aus der Vergange nheit genauer zu betrachten. Er zerrte ihn durch mehrere Räume zu einer Kammer. Rechteckige Steintröge standen auf dem Boden, und darin befanden sich normale

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