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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ankunft der übrigen Weyrführer enthob sie einer Antwort.
    D’ram, G’narish und der Geschwaderzweite von Telgar traten ein, dicht gefolgt von P’zar, dem augenblicklichen Weyrführer von Fort. Der Telgar-Vertreter stellte sich als M’rek, Zigeths Reiter, vor. Er war ein schlaksiger, blonder Mann mit ernsten Gesichtszügen, etwa in F’lars Alter. Als sie um den großen Tisch Platz nahmen, versuchte F’lar, D’rams Stimmung zu erkennen. Von ihm konnte immer noch die Entscheidung abhängen. Er war der Älteste der zurückbleiben-den Weyr führer, und wenn er die Sache überschlafen und seine Meinung geändert hatte, bestand die Gefahr, daß er F’lars Vorschläge ablehnte. F’lar setzte sich zu den Männern. Er strahlte eine Ruhe aus, die er nicht empfand.

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    »Ich habe Sie hierhergebeten, weil wir gestern abend kaum Gelegenheit zu einem klärenden Gespräch hatten. M’rek, wie geht es R’mart?«
    »Er erholt sich rasch, besonders seit die Reiter von Ista und Igen ihm den Großteil seiner Sorgen abnehmen.« M’rek warf D’ram und G’narish einen dankbaren Blick zu.
    »Wie viele Leute von Telgar wollen in den Süden?«
    »An die zehn, aber es handelt sich durchwegs um alte Re iter. Schaden mehr, als sie nützen, da sie den Jungreitern nur Unsinn beibringen. Übrigens, da wir gerade von Unsinn reden – Bedella kam mit ein paar merkwürdigen Neuigkeiten heim.
    Von Feuerechsen und sprechenden Drähten und daß wir zum Roten Stern fliegen könnten. Ich befahl ihr, über diese Dinge zu schweigen. Der Telgar-Weyr kann im Moment Gerüchte solcher Art schlecht vertragen.«
    D’ram lachte ein wenig verächtlich, und F’lar warf ihm einen raschen Blick zu, aber der Weyrführer von Ista hatte sich M’rek zugewandt. F’lar nickte Lessa unauffällig zu.
    »Es war tatsächlich die Rede von einer Expedition zum Roten Stern«, erwiderte F’lar beiläufig. »Aber es gibt im Moment wichtigere Dinge. Die Barone und Gildemeister werden bald herkommen, um mit uns über die veränderte Lage zu sprechen. D’ram, sagen Sie mir offen: Haben Sie etwas dagegen, daß wir Drachenreiter in den Burgen und Gildehallen stationieren, sola nge wir kein Schema für den Fädeneinfall kennen?«
    »Nein, F’lar«, entgegnete der Weyrführer von Ista langsam, ohne die anderen anzusehen.
    »Seit gestern abend …«
    Er hob ruckartig den Kopf.
    »Ich glaube, ich habe gestern erkannt, wie groß Pern ist und wie engstirnig ein Mensch werden kann, wenn er ständig über die Dinge nachdenkt, die er haben will, und darüber vergisst, was er hat.

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    Und was er tun muß.
    Die Zeiten haben sich geändert, und das wollten wir nicht wahrnehmen, vielleicht, weil wir ein wenig Angst vor all dem Neuen hatten. Vierhundert Planetendrehungen sind nicht so einfach zu überbrücken.«
    D’ram nickte vor sich hin.
    »Vermutlich klammerten wir uns an das Hergebrachte, weil alles, was wir sahen, von den ausgedehnten Wäldern zu den zahllosen neuen Gilden und Höfen, vertraut und doch – so anders war.
    T’ron besaß früher den Ruf eines tüchtigen Weyrführers, F’lar. Ich kann nicht sagen, daß ich ihn gut kannte. Während der kurzen Pausen, in denen wir keine Fäden zu bekämpfen hatten, blieben wir am liebsten auf unseren Weyrn.
    Aber Drachenreiter sind und bleiben Drachenreiter. Daß einer versucht, seinen Gefährten umzubringen …«
    D’ram schüttelte langsam den Kopf, dann sah er F’lar in die Augen.
    »Sie hätten ihn töten können. Sie taten es nicht. Und nach dem Duell ritten Sie mit Ihrem Geschwader nach Igen, obgleich Sie verwundet waren.«
    Mnementh informierte seinen Reiter, daß ganz Pern auf dem Wege nach Benden sei und der Landevorsprung allmählich nicht mehr ausreiche.
    Insgeheim fluchte F’lar. Ihm blieb zu wenig Zeit, um das neue Einverständnis mit D’ram auszubauen.
    Wenn er den Mann nun wieder vor vollendete Tatsachen stellen mußte…
    »Ich glaube nicht, daß die Weyr heutzutage autonom bleiben können«, entgegnete er knapp. Die glatten, wohlklingen-den Worte, die er sich zurechtgelegt hatte, waren vergessen.
    »Vor sieben Planetendrehungen ging Pern beinahe zugrunde, weil Drachenreiter den Kontakt zur übrigen Welt verloren hatten. Und wir haben gestern erlebt, was geschieht, wenn 196
    Drachenreiter den Kontakt zu ihresgleichen verlieren.
    Wir brauchen offene Paarungsflüge, den Austausch von Königinnen und Bronzedrachen zwischen den einzelnen Weyrn, um das Blut aufzufrischen und den Nachwuchs zu kräftigen. Wir

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