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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Benden.«
    Einen Moment lang stand Lessa wie betäubt da. Es stimmte, daß sie Robinton achtete und bewunderte, daß sie gern in seiner Gesellschaft war und sich vor ihm nie zu verstellen brauchte. Aber was Meron da andeutete, war absurd!
    Er versuchte, den Glauben an die Drachenreiter durch bösar-tige Gerüchte zu untergraben. Erst Kylara …
    Robintons schallendes Gelächter riß sie aus ihren Gedanken.
    »Bendens Weyrherrin besitzt längst nicht so viel Anzie-hungskraft für mich wie Bendens Wein.«

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    Erleichterung spiegelte sich auf den Gesichtern ringsum.
    Lessa erkannte, daß die Barone durchaus geneigt gewesen waren, Merons Anschuldigung Glauben zu schenken.
    Es machte sie elend. Aber zugleich bewunderte sie die Reaktion des Harfners. Jeder kannte seine Vorliebe für Wein, besonders für den Wein von Benden, so daß seine Antwort glaubwürdiger klang als Merons Verleumdung.
    »Darüber hinaus«, fuhr Robinton fort, »hat der Meisterharfner von Pern für den Roten Stern wirklich keine Worte – auch keinen Vers. Denn dieses Ding am Himmel jagt ihm eine heillose Angst ein, die er am liebsten in Unmengen jenes Benden-Weines ertränken möchte.«
    Robintons Stimme war vollkommen ernst.
    »Ich kenne die Geschichte und die Legenden unseres gelieb-ten Pern besser als die meisten anderen. Ich habe zu viele Balladen über den unheilvollen Roten Stern gesungen, als daß ich näher mit ihm in Berührung kommen möchte. Selbst das hier«, er deutete auf das Fernrohr, »bringt ihn mir zu nahe.
    Aber die Männer, die Tag für Tag die Fäden bekämpfen müssen, betrachten ihn vielleicht mit geringerer Furcht als ein armseliger Harfner.
    Und, Meron von Nabol, Sie können Ihre nicht unbeträchtliche Habe darauf setzen, daß die Drachenreiter lieber heute als morgen die Verpflichtung abgeben würden, Ihre teure Haut vor Fäden zu schützen, selbst wenn sie jeden Quadratzentimeter jenes Sterns durchkämmen müßten!«
    Meron war einen Schritt zurückgetreten.
    Robinton sah sich im Kreis um.
    »Ihr habt erlebt, wie der ständige Kampf gegen die Fäden einen Menschen zermürben kann. Ihr habt gesehen, was aus einst so tüchtigen Männern wie T’kul und T’ron wurde. Ihr wißt, was geschieht, wenn ein Drache stirbt.
    Oder muß ich euch auch daran erinnern? Glaubt ihr im Ernst, daß die Drachenreiter freiwillig diese Lebensbedingun-225
    gen aufrechterhalten? Was haben sie davon? Nicht besonders viel! Sind die Wunden, die sie sich holen, nicht mehr wert als ein paar Säcke Korn oder ein neues Messer?
    Kann man den Tod eines Drachen wirklich durch einige dürre Herdentiere oder einen Ballen Tuch bezahlen?
    Unsere Vorfahren schufen Instrumente, mit deren Hilfe sie den Roten Stern näher heranholten. Wenn es wirklich nur darum ginge, die Koordinaten zu finden und den Sprung zu wagen – hätten wir dann heute noch Fäden?
    Ich glaube es nicht. Ich glaube vielmehr, daß die Drache nreiter der Vergangenheit den gleichen Plan faßten wie wir und… scheiterten. Scheiterten, weil jene grauen Massen vielleicht kein Land sind, sondern unzählige Fäden, weil jene hellen Schichten nicht aus Wasserdampf bestehen wie Perns Wolken, sondern aus einer fremden, tödlichen Substanz!
    Wir wissen so wenig über den Roten Stern, und deshalb mahne ich zur Vorsicht!
    Aber mir ist auch klar, daß irgendwann die Zeit der Vorsicht vorbei ist und daß wir uns dann auf die Tollkühnheit einzelner verlassen müssen. Denn ich glaube, auch wenn es mein Herz schwermacht, daß die Drachenreiter von Pern den Roten Stern aufsuchen werden.«
    »Das ist F’lars Absicht«, erklärte Lessa laut.
    »Ja.«
    Fandarel nickte langsam.
    »Er hat mir und Wansor den Auftrag erteilt, den Roten Stern zu beobachten und Messungen durchzuführen.«
    »Und wie lange wird es dauern, bis er eine Expedition ausrüstet?« fragte Meron, als hätte er die Worte des Harfners nicht gehört. Lessa hätte ihm am liebsten das Gesicht zerkratzt.
    Wansor trat einen Schritt vor.
    »Es wäre Wahnsinn, etwas zu unternehmen, solange wir den Stern nicht von allen Seiten beobachtet haben. Darüber hinaus müssen wir Karten anlegen, die Stärke und Verschiebung der 226
    Wolkenfelder eintragen, die …«
    »Ich verstehe«, unterbrach ihn Meron mit einem höhnischen Grinsen. »Ein Lebenswerk also.«
    »Da kennen Sie F’lar von Benden schlecht«, warf Robinton ein.
    »Er betrachtet das Abweichen der Fädeneinfälle von seinen sorgfältig ausgearbeiteten Zeitplänen als eine persönliche

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