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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vor Begeisterung beinahe am ganzen Körper vibrierte.
    »Du kannst doch wieder mit den Delphinen sprechen, wenn du das möchtest«, erklärte T’lion Readis eines Tages.
    »Ich darf nicht allein ans Wasser gehen«, antwortete Readis.
    »Das habe ich versprochen.«
    »Aber wenn du mit mir und Gadareth zusammen bist, bist du wohl kaum allein.«
    Readis bedachte dies voll Sehnsucht und grub dabei den Sand mit den nackten Zehen auf. »Ja, wenn ein Drachenreiter und ein Drache dabei sind, breche ich mein Versprechen nicht.«
    Er lächelte T'lion strahlend an. »Aber wo?« Mit den Armen 206
    umfaßte er das weite Umland der Flußmündung.
    »Oh, das ist ganz einfach und sicher«, antwortete T'lion.
    »Weißt du, wo Meister Alemi immer ankert? Darfst du so weit von zu Hause fort?«
    Readis nickte heftig, seine dunklen Locken hüpften, seine Augen waren ernst und sein Gesichtsausdruck so eifrig, daß es fast schon hungrig wirkte.
    »Komm morgen nachmittag dorthin, sagen wir um vier Uhr, dann haben wir eine Stunde, bevor ich Meister Boskoney abholen muß.«
    »O ja, o ja, o ja. Danke!«
    Die ganz unschuldig begonnene Nachmittagsstunde mit den Delphinen wurde für beide zur glücklichen Gewohnheit. Wenn Readis' Mutter ihn fragte, wo er gewesen sei, konnte er ganz ehrlich zur Antwort geben, daß er die Zeit mit T'lion und Gadareth verbracht hatte. Daß er dabei auch von Alemis Floß aus mit den Delphinen geschwommen war, wurde einfach nicht erwähnt.
    T'lion war nicht nur begeistert, wie furchtlos der Junge sich im Wasser und im Umgang mit den Delphinen verhielt,
    sondern auch, wie schnell Readis ihre merkwürdige Sprache zu verstehen schien. Sie ihrerseits mochten seine hohe Stimme, und da T'lion ihnen erklärt hatte, er sei noch ein >Junges< und sie müßten ihn vorsichtig behandeln, tunkten sie ihn nie unter und waren, selbst wenn Readis mit ihnen tauchte, niemals grob zu ihm.
    »Du hast eine Lunge wie ein Drache, daß du so lange unten bleiben kannst«, meinte T'lion eines nachmittags, als er beinahe gefürchtet hatte, der Junge sei zu tief getaucht, bevor er endlich gut zwei Drachenlängen vom Floß entfernt mit Afos letztem Kalb, Vina, aus dem Wasser emporschoß.
    »Tu mir das nicht noch einmal an, Readis«, rief er. »Komm jetzt an Land. Verschnauf dich mal!«
    Lachend gestattete Readis Vina, ihn zum Floß zu ziehen.
     
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    Grinsend und sehr mit sich selbst zufrieden kletterte er hoch.
    »Wir sind ganz weit nach unten getaucht, aber nicht bis zum Boden. Vina hat ihn angeklickt und geortet, daß er für uns zu weit weg ist. Also sind wir wieder hochgekommen. Es ist toll, mit ihr zu schwimmen.«
    »Jetzt versteh' ich, warum deine Leute dich nicht allein schwimmen lassen wollen«, bemerkte T'lion, der sich noch von seinem Schrecken erholen mußte. »Du mußt mir versprechen, daß du nicht mehr so lange unten bleibst.«
    »Einverstanden, das versprech ich dir. Aber es hat großen Spaß gemacht. Versuch es nur. Mit einem Delphin kann man soviel tiefer kommen!«
    »Das glaub' ich, aber nächstes Mal versuchen wir es zusammen. Versprochen?«
    Dann schaute Readis irritiert zu Afo hinunter, die mit dem Schnabel gegen seinen Fuß stieß.
    »Dhorn, schlimm Dhorn« , quietschte sie dringlich zu T'lion hinauf.
    »Tut der Fuß dir weh?«
    Readis schaute seinen Freund verständnislos an und dann auf seinen Fuß hinunter. »Oh, hin und wieder. Ich bin auf etwas getreten, aber wenn ich schwimme, tut es nicht weh.«
    »Laß mal sehn.«
    Gehorsam drehte Readis sich auf dem Floß um. T'lion drückte die von dicker Hornhaut geschützter Sohle kräftig, konnte aber keine empfindliche Stelle entdecken.
    »Schlimm Dhorn! « beharrte Afo.
    »Da ist gar nichts, Afo«, gab Readis zurück und bog sich so hinunter, daß sein Gesicht auf einer Höhe mit dem ihren war.
    Er streckte die Hand aus und kraulte sie am Kinn, wie sie es mochte. »Nichts tut weh.«
    Afo tauchte heftig den Schnabel ins Wasser und spritzte sie naß.
    »Vielleicht solltest du deinen Fuß besser deiner Mutter oder 208
    Tante Temma zeigen, Readis. Sie ist doch die Heilerin der Siedlung, oder?«
    »Aber … da ist doch aber gar nichts. Laß uns wieder
    schwimmen ...«
    »Nein«, entgegnete T'lion so fest, daß Readis wußte, es hatte keinen Sinn, ihn zu drängen. »Ich muß Boskoney abholen.«
    »Er ist doch sowieso immer zu spät«, meinte Readis mit gutmütigem Spott.
    »Das bedeutet nicht, daß ich nicht pünktlich sein muß. Komm jetzt!«
    An diesem Tag war es nun zufällig

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