Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke
Beobachtungen hegte.
Skiffer: Was hat er dir über seine Verfolger erzählt?
Clifton: Sie benutzten bisher einen grauen Lieferwagen, der augenblicklich in der Salworth Street gegenüber seiner Firma vor einem Sportgeschäft steht. Markham und ich verabredeten uns vor dem KLM-Haus. Er wollte um 13 Uhr 30 sein Büro verlassen, und es war abgemacht, daß ich ihm und seinem Schatten folgen sollte.
Skiffer: Und er ist nicht gekommen?
Clifton: Nein. Ich fürchte, ihm ist etwas zugestoßen, denn auch in seinem Haus meldet sich niemand.
Skiffer: Du glaubst also, daß er in seinem eigenen Wagen entführt wurde.
Clifton: Genauso sieht es aus, Scotty.
Skiffer: Ich werde Hampstead verständigen und dafür sorgen, daß man sich der Sache annimmt. Was planst du?
Clifton: Ich mache mich jetzt auf den Weg zu seinem Haus. Bis später, Scotty.
(Auflegen)
Tom (beeindruckt): Ist wohl ein verdammt dicker Hund, Perry, was?
Clifton (ernst): Sieht so aus. Ich darf ja davon ausgehen, daß Sie über das, was Sie eben gehört haben, zu niemandem sprechen, Tom!
Tom: Kein Wort! Verraten Sie mir später, wie die Sache ausgegangen ist?
Clifton: Mache ich! Versprochen!
(Musikakzent/langsame Schritte)
Joe (drohend und enttäuscht): He, Mr. Mark-ham, wo haben Sie Ihr Geld versteckt?
Markham: Ich pflege mein Geld nicht zu verstecken.
Joe: In Ihrem Tresor befanden sich außer einigen mistigen Briefmarken ganze 2600 Pfund.
- - -
(Schreit wütend) Verdammt noch mal, wenn ich schon mein empfindsames Fell riskiere, dann will ich doch nicht mit einem Taschengeld abgespeist werden. Also?
Markham: Tut mir leid, mehr habe ich nicht im Haus.
Joe: Ersparen Sie sich und uns unnötige Zeitverschwendung. Wir haben keine Lust, bei Ihnen ein verlängertes Wochenende zu verbringen. Raus mit der Sprache!
Esther (entrüstet): Schreien Sie uns gefälligst nicht so an, Sie unverschämter Mensch!
Joe (wütend): Ich schreie, solange ich Lust dazu habe, Madam!
Luke (näher kommend): Was gibt’s denn? Was hat der Krach zu bedeuten?
Joe: Seine Lordschaft will mir weismachen, daß er nicht mehr als 2600 Pfund im Haus hat. Ich glaube, wir sollten ihn ein bißchen durch den Wolf drehen.
Markham: Ich habe nie Bargeld im Hause!
Joe: Dann werden wir also doch von Ihrem Angebot Gebrauch machen, Väterchen!
Markham (schluckt): Von welchem Angebot?
Joe: Sie werden uns einen Scheck ausschreiben. Sagen wir, über 10 000 Pfund... oder noch besser, über 15 000!
Markham: Soviel Geld besitze ich nicht! Mein Bargeld steckt in der Firma.
Joe: Aber Sie werden doch Kredit haben, Väterchen, Lordschaft!
Luke (ironisch): Laut Kontoauszug, Sir, verfügen Sie über ein Guthaben von 112 000 Pfund.
Joe (jubelnd): Was, so ein reicher Knabe ist unser Gönner.
Markham (heiser): Es handelt sich um Fremdkapital.
Joe: Aber das ist uns doch völlig egal, Eure Lordschaft. Außerdem werden wir Sie nicht arm machen. Wir geben uns mit 50 000 zufrieden...
Luke: He, Kleiner, was soll das?
Joe (hantiert): Ich will ihn losbinden, damit er uns einen hübschen Scheck ausstellen kann.
Luke (heftig): Laß das und gebrauch deinen Kopf, verdammt noch mal!
Joe: Was hast du dagegen einzuwenden?
Luke: Die Sache mit dem Scheck hat wenig Sinn. Die Bank würde bei einer so großen Summe zurückrufen, also müßte einer von uns hierbleiben und aufpassen, damit der Gentleman auch die richtigen Antworten gibt. Soviel Zeit haben wir nicht. Sehen wir uns lieber noch mal nach dem Schmuck der Lady um.
(Musikakzent)
Esther (entsetzt): Mein Gott, Albert, sie haben meinen ganzen Schmuck gefunden.
Luke (zufrieden): Keine schlechte Idee, Mylady, die Schmuckstücke samt Schatulle in einer Schachtel unter Hüten aufzubewahren. Um ein Haar hätten wir den Schatz übersehen.
Esther (erstickt): Bitte, es handelt sich um unersetzbare Erbstücke.
Luke: Verraten Sie mir, warum Sie die Klunker in einer Hutschachtel aufbewahren, wenn es im Haus einen Tresor gibt, Mylady!
Esther: Das geht Sie überhaupt nichts an!
Luke: Eines verspreche ich Ihnen: Wir werden die Stücke nicht verschleudern!
Joe: Wir werden sagen, daß es sich um kostbare Erbstücke handelt!
Luke: Wir werden herausholen, was geht... Was meinst du, wieviel das sein wird?
Joe: Wenn wir uns Zeit lassen und nichts überstürzen — 10 000 Pfund könnten dabei herausspringen.
Esther (entrüstet): Der Schmuck ist mindestens das Sechsfache wert!
Luke: Das mag schon sein, Mylady, nur zahlen Hehler wesentlich schlechter als ehrliche und
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