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Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst

Titel: Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst
Autoren: Christian Montillon
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Feind , dachte sie, gerade als eines der kleinen Schiffe der Invasoren über sie hinwegraste. Wieder musste sie lachen, so irrsinnig es auch war.
    *
    Keine zwanzig Minuten später war alles vorbei. Eritrea und Icho Tolot verließen als Letzte das umkämpfte Gebiet, und augenblicklich entstanden hinter ihnen wieder die Paratron-Riegelfelder.
    Die bläulich transparente Schutzkuppel flammte auf. Erst sah es aus, als sei es keiner Einheit der Invasoren gelungen, den Schutzraum zu verlassen, doch dann fiel Eritrea der schlanke Schiffskörper eines Wespenraumers auf, der vor der Kuppel einen Kurs voller abrupter Manöver flog.
    Erst als sie diesem Vorgang ihre volle Aufmerksamkeit widmete, bemerkte sie, dass es sich um alles andere als einen gezielten Kurs handelte. Das Schiff trudelte , versuchte den Flug zu stabilisieren, was jedoch misslang. Etwa einen Kilometer entfernt, im weitgehend freien Raum zwischen der ersten und zweiten Kompanie ihres Bataillons, schlug es auf.
    Der Lärm des Absturzes drang bis zu ihnen, der Lärm kleinerer Explosionen gellte, und schwarzer Rauch wölkte auf.
    Unvermutet fühlte sich Eritrea um beide Oberarme gepackt. Die Pranken des Haluters umklammerten sie und hievten sie in die Höhe. Ehe sie es sich versah, wurde sie von Tolots Handlungsarm vor dessen Schulterpartie gedrückt.
    »Es wird Sie sicher ebenso interessieren wie mich«, dröhnte der Koloss, während er in geradezu irrsinnigem Tempo losrannte.
    Eritrea fühlte sich wie in einem offenen Gleiter, der zu schnell durch die Atmosphäre raste. Sie wurde gegen den Leib des Haluters gedrückt, hing jedoch sicher in seinem Griff und drohte keine Sekunde abzustürzen. Sie schluckte schwer und es kostete einige Mühe, aus der trockenen Kehle etwas herauszubringen. »Sehen wir es uns an.«
    Tolot lachte. »Das ist die richtige Einstellung. Wer weiß, was die Entdeckung bringt. Ein Gefangener kann viel wert sein. Halten Sie Ihre Leute zurück. Wir sind gleich da.«
    Eritrea blieb gerade noch Zeit, den Captain der zweiten Kompanie zu informieren, dass sie und Tolot sich als Erste der Absturzstelle nähern wollten.
    Der rasende Lauf stockte. Um die Absturzstelle des kleinen Schiffs bildete sich bereits ein Ring aus Soldaten und STARA-Kampfrobotern, die ihre Waffen auf das Wrack richteten. Es sah keineswegs so zerstört aus, wie es die Explosionen aus der Ferne hatten vermuten lassen.
    Sanft setzte Icho Tolot die Soldatin ab. »Ich vergaß Ihre Geschichte. Wenn Sie es für besser halten, der Absturzstelle fern zu bleiben, verstehe ich es. Ich kann alleine weitergehen.«
    Eritrea schüttelte entschlossen den Kopf. »Mein Mann starb vor einigen Jahren bei einem Absturz. Das beeinträchtigt keineswegs meine Einsatzfähigkeit.«
    Sie hoffte, dass es entschiedener klang, als sie sich fühlte. In der Tat hatte sie seitdem nie wieder ein Wrack auf Überlebende untersucht.
    Mit raschen Schritten ging sie auf die ELURIA zu.
    Und fluchte leise. Wie konnte ihr das nur passieren? Wie hatte sie auch nur in Gedanken den Namen des Schiffes aussprechen können, in dem Rus gestorben war? Dies war eine völlig andere Situation! Sie hob ihren Strahler, der noch immer auf Paralysemodus geschaltet war.
    »Da drin wartet jemand auf uns, dem wir eine Menge Fragen zu stellen haben.«

Zwischenspiel:
    15. März 1462 NGZ
    Vor etwa zehn Monaten

    Die Musik war leise.
    So leise, dass sie schon nicht mehr als unaufdringlich bezeichnet werden konnte, eher als unhörbar.
    Eritrea ließ sie ohnehin nur als Alibi abspielen, als Rechtfertigung für sich selbst vor der hartnäckigen kleinen Kreatur in ihrem Hinterkopf, die ihr immer dieselben Fragen stellte. Der Favorit auf dieser nicht enden wollenden Liste: Hältst du es für normal, nur herumzusitzen und gar nichts zu tun, wenn deine Schicht zu Ende ist und du deine Privatkabine aufsuchst?
    Die Antwort, mit der sie die ersten Male ihre Seele tatsächlich ausgetrickst hatte: Ich tue sehr wohl etwas. Ich höre Musik! Es entspannt mich. Inzwischen hatte sie sich allerdings abgenutzt. Der kleine Trick funktionierte nicht mehr.
    Außerdem hasste sie Musik. Noch nie hatte sie eine Ader dafür besessen. Singen, Tanzen, Konzerte, Bands ... all das gab ihr nichts. Es berührte sie nicht, sie sah es als reine Zeitverschwendung an.
    Früher hatte sie als Ausgleich gerne gelesen, aber dazu konnte sie sich nicht mehr aufraffen – sie fühlte sich ständig müde, was sie auf ihren Job schob. Tatsächlich handelte es sich um eine
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