Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen
Gesteinsbrocken aufsuchte und ... blieb.«
»Wann geschah dies alles?«
Thalwaaruu legte den Kopf schräg. »Wann, fragst du? Um dies sagen zu können, müssten wir über
eine exakte Zeitmessung verfügen. Aber das tun wir nicht, Fremder. Was hätte das gebracht, in
einer Welt die zeitlos ist?«
»Kannst du nicht ungefähr abschätzen, wie viele ...« Saedelaere überlegte, welche Bezugsgröße
der Felide verstehen würde. Die jeweils zweitägige Unterbrechung des schönen Lebens war
vielleicht ein Ansatzpunkt. »... wie viele Tage seither vergangen sind?«
»Ich weiß es nicht, Fremder«, sagte der Felide mit sanfter Stimme. »Vielleicht waren es
hundert, vielleicht aber auch tausend. Man verliert den Bezug ... Verstehst du?«
»Ich habe eine weitere Frage. Sie betrifft den wahren Grund, weshalb wir hier sind.«
Der Felide breitete die Arme aus zum Zeichen, dass er offen war für Fragen.
»Ich bin auf der Suche nach einer Frau namens Samburi Yura. Sie hat mir mitteilen lassen, dass
ich der Spur dieser Sternjuwelen folgen muss.«
Der Terraner ließ den SERUN die Holoaufnahmen von der Enthonin und einem ihrer Sternsaphire
projizieren.
»Kannst du mir dazu etwas sagen?« Saedelaere blickte gespannt auf Thalwaaruu.
Der Felide besah sich die Bilder interessiert. »Die Frau ist nicht bei uns«, sagte er dann.
»Ebenso wenig habe ich je ein solches Schmuckstück gesehen. Es ist ... sehr schön.«
Enttäuscht schaltete der Terraner die Holodarstellung ab.
Nachdenklich betrachtete er die beiden anderen. Die Blicke des Feliden wanderten immer wieder
zu einem faulenzenden Grüppchen seiner Art am Uferrand. Hanner scharrte unschlüssig mit den Füßen
und löste von Zeit zu Zeit blutige Schuppen aus seinem Panzer.
»Wir wollen die Zeitzentrale aufsuchen«, sagte der Terraner schließlich aufs Geratewohl.
Thalwaaruu sah ihn ausdruckslos an. »Besucht lieber das Museum. Die Zeitzentrale ist seit
Längerem nicht mehr zugänglich.«
»Wir werden es trotzdem versuchen. Vielleicht finden wir dort Spuren der Frau.«
»Dann nehmt euch in Acht. Manche sagen, dass das Böse bereits dort sei.« Damit wandte sich Ino
Thalwaaruu ab und gesellte sich zu den Feiernden.
4.
»Das Museum ist auf der anderen Seite«, murmelte Korte Hanner. »An der Grenze.«
Saedelaere antwortete nicht. Schweigend ging er neben dem Jaranoc her, der die Richtung
wies.
Zu viele Dinge beschäftigten den Maskenträger in diesem Moment.
Das Bild des Parks mit den verzweifelt nach Ablenkung suchenden Bewohnern hatte sich tief in
ihn eingebrannt.
Von der Perlweiß-Stadt Prymtuor wusste er, dass sie bewohnt werden wollte. Die Stadt selbst
sorgte dafür, dass neue Bewohner angelockt wurden. Als »Gegenleistung« erhielten die neuen Bürger
ein annähernd ewiges Leben - denn die Immaterielle Stadt war zeitlos.
Sehen konnte man Prymtuor an vielen Orten - selbst wenn die Herrliche gerade an einer anderen
ihrer vielen Stationen materiell vorhanden war. Dieses Phänomen hatte Bulls Gesprächspartner als
»Prymtuors Schatten« bezeichnet.
Der Schatten fiel auf 321 Orte, die zusammengenommen die »Schleife« bildeten. Nacheinander
suchte die PerlweißStadt diese Plätze auf, denn sie konnte ausschließlich an jeweils einer der
321 Stellen der Schleife existieren. Ihr war es unmöglich, an Orte zu reisen, die nicht zu der
Schleife gehörten.
Die Bewohner Prymtuors hatten längst vergessen, wer ihre Stadt einst erbaut hatte. Bulls
Gesprächspartner sagte allerdings aus, dass »Wesen, die älter werden als die Sonne«, dafür
verantwortlich gewesen waren.
Reginald Bull hatte bei diesem Ausdruck aufgehorcht. Mit genau diesen Worten hatten die
Ferronen damals, vor über 3000 Jahren, diejenigen beschrieben, die ihnen vor Urzeiten die
Materietransmitter geschenkt hatten.
Von »Wesen, die länger als die Sonne leben« waren im Wega-System Teile des Galaktischen
Rätsels verborgen worden. Bull, Rhodan und ihre Begleiter lösten dieses Galaktische Rätsel damals
und erhielten daraufhin von dem Geistwesen ES die Unsterblichkeit geschenkt. Damals hatte ES
tatsächlich meist als Geistwesen gegolten, wie Bull immer herausstellte, als schrullig
verspieltes, eigensinnig verrücktes, aber nettes Geist- oder Kollektivwesen, keine berechnende,
skrupellose Superintelligenz, als die ES mittlerweile von vielen gesehen wurde.
Bulls Gesprächspartner hatte vermutet, dass die Städte einst als Zufluchtsort
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