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Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee

Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee

Titel: Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ist so gut wie verloren.«
    »Wie alle anderen Wiedergeburtswelten in Hathorjan«, ergänzte Bhustrin. Seine sonst so

voluminöse Stimme klang dünn und zittrig.
    Sie verließen die Registrierungsstelle. Niemand nahm daran Anstoß, dass eine Kriegsordonnanz

und ein Fremdwesen, das noch dazu den Angehörigen eines Feindvolkes ähnelte, sich völlig frei

durch die Korridore dieser Stadtanlage bewegten.
    Ihr Weg war vorgezeichnet: Sie würden den hiesigen Polyport-Hof auskundschaften und alles

daransetzen, Zugriff auf die Steuerung zu erhalten. Seit ihrer Ankunft galten rigide

Sicherheitsbestimmungen für diesen wichtigsten Bestandteil der hiesigen Infrastruktur. Kaum

jemand erhielt Zutritt, der Personen- und Warenverkehr war fast vollständig zum Erliegen

gekommen.
    Satwa seufzte unterdrückt. Mithilfe von Vastrears C-Controller wäre ihnen alles viel leichter

gefallen.
    Sie schüttelte den Gedanken ab. Der Frequenzfolger war tabu. Ihn zu bestehlen, ging weit über

das hinaus, was sie bereits anstellten. Jene Schwelle würden sie nicht überschreiten.

Niemals.
    Sie stellte sich in die Reihe der Wartenden des hiesigen Express-Rohrs. Bhustrin blieb neben

ihr und zappelte mit den Beinen, ungeduldig wie ein Kleinkind. Wenn sich einer der Vatrox in der

Schlange an ihrer Anwesenheit störte, zeigte er es nicht.
    Bhustrin zog sie vorwärts, auf die eben in die Station einfahrende Rohrbahn zu. Trotz seines

nervösen Auftretens und seiner manchmal naiven Ansichten gab der Kleine einen nicht zu

unterschätzenden Gegner ab. Sie durfte ihn niemals aus den Augen lassen - und sich keinesfalls

darauf verlassen, dass er sich an ihr Stillhalteabkommen hielt.
    Und wenn ich ihn vor das einfahrende Express-Rohr schubse?, fragte sie sich

unvermittelt.
    Sie blickte ihn an, sah, wie sich sein Körper versteifte, wie er nach ihr greifen wollte

...
    »Denkst du etwa dasselbe wie ich?«, fragte sie. Lauernd, wachsam.
    »Mag sein«, sagte die Kriegsordonnanz nach einer Weile. »Du gäbest einen wunderschönen roten

Farbklecks in diesem grauen Einerlei der Station ab.«
    »Du ebenso; allerdings einen wesentlich kleineren.«
    Das Rohr hielt. Sie stiegen ein und setzten sich in gegenüberliegende Schalensitze. Sie

beobachteten und belauerten einander. Warteten darauf, dass der jeweils andere einen Fehler

beging, Schwäche zeigte oder unaufmerksam wurde.
    »Das wird eine interessante Reise«, versprach Satwa, »und eine lange.«
    »Zumindest für einen von uns beiden.«
    Bhustrin schloss die Augen und verschränkte die Hände vor seinem Bauch.
     

8.
    Vastrear: Lethargie
     
    Es kostete ihn Kraft aufzustehen. Sich zu waschen, die üblichen Übungen, die er im

heimatlichen Zentrial gelernt hatte, zu verinnerlichen und einen Weg zu verschütteten

Erinnerungen zu finden.
    So gerne hätte er gewusst, was und wer er früher einmal gewesen war. Zu Zeiten der anderen

Hyperdepressionen. Wie er sich damals verhalten und in welchem Verhältnis er zur

Frequenz-Monarchie gestanden hatte.
    Unwillig wischte er diese kruden Ideen beiseite. Sie lenkten ihn von seinen eigentlichen

Problemen ab.
    Vastrear war kaum in der Lage, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Die Szenen, die zu

seiner Flucht von Hibernation-3 geführt hatten, kehrten immer und immer wieder. Er lebte in einer

Schleife des Grauens.
    Attentate. - Verrat. - Explosionen. - Flucht.
    Und noch einmal: Attentate. - Verrat. - Explosionen. - Flucht.
    Diese wenigen, aber umso deutlicheren Erinnerungsbilder fassten zusammen, was sich während der

letzten Tage geändert hatte. Die Macht der Frequenz-Monarchie in Hathorjan war angegriffen und

gefährdet. Was ganz harmlos mit dem Verlust ITHAFORS begonnen hatte, fand nun eine grässliche

Fortsetzung.
    Seine Gen-Probe war auf Hibernation-3 zurückgeblieben. Es gab derzeit keine Basis für die

Neuzüchtung seines Körpers mehr.
    »Schluss! Steh endlich auf!«, rief er, in jenem energischen Ton, den er oft genug Bhustrin und

Satwa gegenüber angewandt hatte. Diesmal galt der Befehl ihm selbst.
    Er musste sich aufraffen. Den Kampf aufnehmen. Versuchen, beim hiesigen Planetenverwalter mehr

zu erreichen als bei diesem unsäglichen und verräterischen Kumoson. Hibernation-4 musste

evakuiert und so viel Material wie möglich in Sicherheit gebracht werden.
    Er lachte über seine anmaßenden Gedanken. Es würde ihm niemals gelingen, die hiesigen Vatrox

aus ihrer Lethargie zu reißen. Sie verstanden

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