Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Titel: Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Solche Stärken können mitunter den Untergang ganzer Sternengruppen bewirken und

gewaltige Gebiete in Mitleidenschaft ziehen.
    Ich bemühe mich um Ruhe. Die Sturmwogen kämpfen miteinander, wie ich es vorausberechnet habe.

Irgendwann werden sie sich aufbäumen und gegenseitig auffressen. Bis dahin müssen wir in Bewegung

bleiben, das Maximum aus den Sublichttriebwerken der Schiffe herausholen und die Paratronschirme

möglichst gezielt gegen die anbrandenden Wellenfronten einsetzen.
    Stuart Lexa, sein Kommandant und sein Pilot müssen die Nerven behalten. Sie dürfen keine

Transitionen wagen. Auch keinen Versuch, in den Linearraum vorzudringen. Einfach dahintreiben,

die rasch flutenden Wogen des Sturms über sich ergehen lassen. Entlang jenes Kurses, dessen

Berechnung sich bislang als hundertprozentig richtig erwiesen hat.
    Hyperfunk ist angesichts der Verhältnisse unmöglich, die Ortung äußerst eingeschränkt. Wir

wissen, wo sich unser Zielobjekt, der Planetoid P-17-25-1463, befindet. Der Kristallraumer in

seiner unmittelbaren Nähe lässt sich durch indirekte Berechnungen anmessen. Er ist, wie erhofft,

an Ort und Stelle geblieben und stemmt sich den brutalen Elementen des Hypersturms entgegen.

Scheinbar glaubt die Besatzung, den Bedingungen trotzen zu können.
    Ein Paratronschirm-Element muss an Backbord ausgetauscht werden. Schützende Zweit- und

Drittkreisläufe greifen und verschaffen uns in diesen kritischen Minuten höchstmögliche

Sicherheit. Die Lage ist dennoch prekär; ein weiterer Ausfall, und wir wären dem Sturm hilflos

ausgeliefert.
    Die Techniker und ihre Roboteinheiten arbeiten zügig und mit höchster Konzentration. Ich

empfinde fast so etwas wie Bewunderung für sie und muss Stuart Lexa Abbitte leisten: Er hat seine

Leute selbst während der wenigen Leerzeiten, da die KATARAKT nicht gegen die Unbilden der Reise

ankämpfen musste, gequält und gedrillt. Immer wieder, weit über das übliche Maß im Flottenbetrieb

hinaus. Er hat sie auf diese Stunden der Entscheidung vorbereitet.
    Ana Leshkov blickt mich an. Sie will mir gewiss sagen, dass ich meine körperlichen Reserven

wieder einmal über alle Maße ausreize. Ich muss wirklich ausgebrannt sein. Andernfalls würde mich

das Eintauchen in diese wenige Bilder nicht derart anstrengen.
    »Ist schon gut«, komme ich ihr zuvor. »Ich schalte die Bilder weg.«
    Leshkov wirkt überrascht. Sie hat Widerstand erwartet.
    Doch was hätte ich davon? Wir werden noch weitere viereinhalb Stunden dahintreiben, ohne eine

Chance, unser Schicksal zu beeinflussen. Der selbst gewählte Kurs erscheint stabil; eine Änderung

käme mit einem Todesurteil gleich.
    Mit dem Ende der Frist werde ich gebraucht. Dann muss ich fit sein und neue Kurse für die

Flotte berechnen.
    »Vier Stunden Schlaf«, fordere ich sie auf. Und füge hinzu: »Bitte!«
    Ana lächelt mich an und tut, worum ich sie gebeten habe.
    Sie ist leicht zu manipulieren, wie die meisten Mediziner und Therapeuten. Ein freundliches

Wort reicht oft, um Hoffnung in ihnen zu wecken. Sie träumen von »Fortschritten«, von

»Entwicklungen«, von »Genesung«. Weil diese Gedanken ihnen helfen, mit ihrer Arbeit

zurechtzukommen. In einer Welt, in der man ständig mit Tod und Elend konfrontiert wird, zählt ein

jedes Erfolgserlebnis.
    Du meine Güte. Wie kann man einerseits intelligent und andererseits derart leicht zu

manipulieren sein?
    *
    Ich schleppe mich in die Zentrale. Ein Robot stützt mich. Meine Anwesenheit ist nun dringend

erforderlich, ebenso ein Höchstmaß an Konzentration. Unbemerkt von Ana habe ich mehrere Tabletten

eingeworfen, die mir helfen werden, die nächsten Stunden zu überstehen. Was danach kommt, spielt

keine Rolle.
    Stuart Lexa begrüßt mich; auch die anderen Anwesenden werfen mir anerkennende Blicke zu. Es

verschafft mir keinerlei Befriedigung. Diese Leute stehen weit unter mir. Es schert mich nicht,

ob mir einige Insekten Respekt entgegenbringen oder nicht.
    »Ich überwache dich und nehme dich aus dem Datennetz, sobald ich bemerke, dass du dich

überanstrengst«, flüstert Ana. »Die Schiffspositronik kann deine Arbeit ebenso gut tun.«
    Ich lasse sie in dem Glauben. Sie hat ja keine Ahnung, welch enorme Schwächen das

Schiffsgehirn zeigt. Selbstverständlich nicht in allen Bereichen, doch zumindest in der Ortung.

Es ist nicht in der Lage, eingefangene Bilder und Informationen wie ich zu verarbeiten. Es

imitiert das

Weitere Kostenlose Bücher