Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
sagen. »Er sollte uns helfen, den Dieb zu finden, der nachts Material aus der Hauptkuppel verschwinden ließ.«
Der Virenmann sagte nichts.
»Ich habe ebenfalls versucht, diese Nuss zu knacken«, bemerkte Adelaie. »Immerhin habe ich mehr erreicht als dieser überhebliche Detektivroboter.«
»Du hast den Dieb nicht gefunden, Adelaie«, sagte Sherlock. »Ich habe ihn aufgespürt. Dabei hattest du die besseren Voraussetzungen, ihn zu entlarven.«
»Er spinnt.« Adelaie blickte demonstrativ in eine andere Richtung.
»Es tut mir unendlich leid, dir erklären zu müssen, dass eine positronisch-biologische Beobachtungs- und Logikeinheit gar nicht spinnen kann«, höhnte Sherlock.
»Bist du damit am Ende deines Vortrags?« Adelaie mimte die Gelangweilte.
»Nein. Ich hatte eigentlich erwartet, dass dich der Name des Diebes interessieren würde.«
»Es interessiert mich. Bist du jetzt zufrieden?«
Sherlock räusperte sich. »Wer hatte Zugang zu Sarga Ehkeshs Safe, in dem der Kode für den Eingang der Hauptkuppel aufbewahrt wurde?«
»Sarga und Demos«, antwortete Adelaie.
»Wer kannte die Einbruchstelle des Wurzelsymbionten zwischen den Kuppeln?«
»Sarga und Demos und ein Dutzend andere.«
»Wer konnte die Steueranlage der Schleusen manipulieren, ohne dass er beobachtet wurde?«
»Sarga und Kirt. Noch etwas?« Adelaie kehrte dem Roboter immer noch den Rücken zu.
»Ich habe die Aufzeichnungen über die Verfolgung der Lokvorthdelfine studiert. Wer war der Ansicht, dass er in der Wildnis Quiupu treffen würde?«
Adelaie zuckte mit den Schultern. »Wer? Sarga und Kirt.«
»Dann muss ich meine letzte Frage stellen. Als das Team für Lokvorth auf Terra zusammengestellt wurde, auch das habe ich recherchiert, wen wollte Quiupu ausdrücklich auf diesen Planeten mitnehmen?«
Adelaie fuhr herum. »Was willst du damit sagen?«
»Es war eine einzige Person, um die Quiupu nachdrücklich ersucht hatte. Du, Adelaie. Du warst auch die Einzige, die als Antwort bei allen meinen anderen Fragen hätte erwähnt werden müssen. Nur du kannst Quiupus heimlicher Helfer sein.«
»Du spinnst, Sherlock.«
»Dein fehlendes Geständnis hindert mich nicht daran, einen Strafantrag zu stellen«, beharrte der Detektivroboter. »Es sei denn, deine Vorgesetzten sehen von einer Verfolgung der Straftat ab.«
»Ich sehe davon ab.« Sarga Ehkesh seufzte. »Ich bin nämlich müde und gehe jetzt schlafen.«
»Das Gleiche trifft für mich zu.« Demos Yoorn gähnte lautstark. »Und du, Sherlock, verschwindest zur LUZFRIG!«
»Ich muss noch Quiupu um seine Meinung fragen«, beharrte der Roboter.
Das kosmische Findelkind zog ein kleines Gerät aus seinem Gürtel und setzte es Adelaie an die Stirn. »Ich kann nur erfolgreich arbeiten, wenn ich lange im Voraus plane«, erklärte er etwas betreten. »Bitte verzeih mir die kleine Manipulation eines Gehirnsektors, Adelaie. Du wusstest ja nicht, was du tun musstest. Jetzt bist du von der Posthypnose befreit.«
Adelaie fiel es wie Schuppen von den Augen.
Sherlock verschränkte die Arme vor der Brust und grinste überheblich.
16.
Die Meldung, die Perry Rhodan auf Lokvorth erreicht hatte, war mehr als nur beunruhigend. Die Erinnerung an jenes zuerst rätselhafte Ereignis wurde wieder wach, das Jen Salik bei seiner Heimkehr nach Terra beobachtet hatte.
Eine kleine Flotte fremdartiger Schiffe war vor knapp einem halben Jahr in M 13 gesichtet worden, ganz in der Nähe eines offensichtlich nahezu fertiggestellten Gebildes, das mittlerweile als Zeitweiche bezeichnet wurde – eine unheimliche Waffe der Superintelligenz Seth-Apophis.
»Es kann also kein Zweifel daran bestehen, dass unser Gegner im Begriff ist, eine sechste Zeitweiche einzurichten«, fasste Rhodan zusammen. »Das Schlimme daran ist, dass diese neue Zeitweiche in unmittelbarer Nähe gebaut wird, im Wega-System.«
»NATHANS Auswertung ist absolut zuverlässig«, sagte Reginald Bull. »Schon deshalb bin ich davon überzeugt, dass Seth-Apophis keineswegs die Absicht hat, die Planeten des Wega-Systems mit Zeitmüll zu befeuern, sondern das Solsystem, wahrscheinlich die Erde ...«
Tifflor massierte sich die Schläfen. Er wirkte müde trotz des Zellaktivators, den er trug. »Das müssen wir verhindern!«, bekräftigte er.
»Ganz recht!«, gab Rhodan zurück. »Die Frage ist nur, wie. Der Vorfall bei Arxisto hat erst einmal gezeigt, dass eine Zeitweiche mit unseren Möglichkeiten unangreifbar ist.«
»Wir müssen andere Mittel finden«,
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