Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Lichtbogen wortlos und scheinbar ohne innere Anteilnahme. Aber was er dachte, reizte erneut Guckys Widerspruchsgeist.
»Mann, Ras, denke doch nur daran, wie es in der anderen Weiche war. Das hier ist harmlos dagegen. Keine Überschlagblitze, keine Zeitphänomene, keine Turbulenzen – worauf warten wir eigentlich noch?«
Hör zu, Gucky ..., mischte sich Fellmer Lloyd gedanklich ein.
Nein, ich höre nicht mehr zu. Wir haben das Okay vom Chef, und wir werden es tun. Halte Kontakt, aber alles andere überlass bitte uns, Fellmer! Gucky erschrak selbst über seinen rüden Ton, und er bekam auch keine Antwort mehr aus der MILKY WAY.
Er griff nach Tschubais rechter Hand. »Zusammenbleiben, Ras! Was immer geschieht, wir müssen zusammenzubleiben. Wenn ich drücke, warte genau eine Sekunde und dann spring!«
Tschubai nickte schweigend und konzentrierte sich auf den Beginn der Lichtbrücke, die wie ein Weg ohne Rückkehr erschien. Viel Zeit zum Nachdenken blieb ihm ohnehin nicht mehr. Er wartete auf Guckys Händedruck.
Dann entstofflichten sie ...
17.
Der plötzliche Abbruch der telepathischen Verbindung zu Gucky kam durchaus nicht überraschend. Damit hatte Fellmer Lloyd von Anfang an gerechnet. Kontakt zu einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum war so gut wie ausgeschlossen.
»Ich konnte sie nicht daran hindern, und ich habe nicht die geringste Ahnung, wo und wann die beiden sich befinden«, sagte Lloyd, als er Rhodans fragenden Blick fühlte. »Was meinst du, Geoffry? Was hat es mit dieser von der Weiche ausgehenden Lichtbrücke auf sich?«
Geoffry Abel Waringer warf Rhodan einen bezeichnenden Blick zu, ehe er zögernd antwortete: »Wir konnten bei Arxisto etwas Ähnliches beobachten, nur war die Weiche dort in Betrieb. Ich vermute, dass unsere hier sehr bald ihre Arbeit aufnimmt. Vielleicht handelt es sich nur um einen Test – ich weiß es nicht. Jedenfalls bin ich mir so gut wie sicher, dass es sich bei dieser Lichtbrücke um einen mehrdimensionalen Traktorstrahl handelt. Höchstwahrscheinlich stellt er die Verbindung zu jenem Ort her, von dem die Weiche den Zeitmüll holt. Nur fragt mich nicht, wo dieser Ort sein könnte.«
»Oder wann«, warf Rhodan ein, der an seiner Theorie festhielt, der Zeitmüll stamme aus der Zukunft.
»Jedenfalls sieht es nun so aus, als würden wir mehr darüber erfahren«, sagte Waringer. »Wenn die beiden zurückkehren.« Er sprach das »wenn« ohne besondere Betonung aus, aber jeder spürte seine Sorge.
»Ich schlage vor, dass wir nach einer gewissen Zeit näher an die Weiche herangehen«, bemerkte Reginald Bull. »Wenigstens so weit, dass wir sie optisch beobachten können.«
»Daran dachte ich auch schon«, gestand Rhodan und wandte sich an den Kommandanten. »Was meinst du, Marge? In welcher Entfernung von der Weiche ist der Ortungsschutz noch wirksam?«
»Ziemlich nah, solange wir die Wega genau im Rücken haben. Ein Lichtmonat sollte genügen, jede Einzelheit auf die Schirme zu bringen, ohne dass wir bemerkt werden.«
»Wir riskieren es«, entschied Rhodan.
Sie glitten durch ein Meer von Farben und hielten sich krampfhaft an den Händen fest, um einander nicht zu verlieren. Gucky stellte fest, dass Tschubai langsam wieder verstofflichte. Für ihn selbst galt das ebenso.
»Hörst du mich, Ras?«
»Ja, natürlich. Wo sind wir?«
Der Mausbiber widmete seine Aufmerksamkeit wieder ihrer Umgebung, die eigentlich keine war. »Die Farben werden schwächer, ich glaube, vor uns ist eine Sonne. Ja, wir fallen auf eine Sonne zu ...«
»Zurückteleportieren!«, rief Tschubai.
Sie konzentrierten sich und handelten völlig übereinstimmend – aber sie entmaterialisierten nicht. Vielmehr schwebten sie an der gelben Sonne vorbei auf einen Planeten zu, den sie auf seiner Umlaufbahn einholten.
Gucky schnappte nach Luft. »Aber ... das ist unmöglich!«, stieß er hervor.
Tschubai benötigte einige Sekunden länger, sich von seiner Überraschung zu erholen. »Unmöglich oder nicht – es ist die Erde!«, sagte er ergriffen.
Sie tangierten die obere Atmosphäre nicht einmal, sondern schwebten an dem Planeten vorbei. Trotzdem blieb ihnen genügend Zeit, Einzelheiten der Oberfläche zu erkennen. Die Kontinente stimmten, daran konnte kein Zweifel bestehen, aber sonst stimmte nichts.
»Das ist nicht unsere Erde!« Guckys Stimme klang schrill. »Keine Mentalimpulse, keine Bewohner, keine Anzeichen einer Zivilisation. Die Erde ist tot.«
»Sind wir in die Zukunft geraten?«
»Das
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