Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Kopf. Der Gleiter befand sich auf dem Rückflug vom Raumhafen zum HQ Hanse. Bully hatte eben einige Nachrichtenfrequenzen durchlaufen lassen.
    »Das ist nie und nimmer Terra-Info«, sagte Rhodan. »Klingt nach irgendeinem reißerischen privaten Informationsdienst.«
    Reginald Bull grinste breit. »Das nenne ich, das Ohr beim Volk haben. Die gehaltvollen Infos bekommen wir ohnehin aus erster Hand. Soll ich ...?«
    »Nein, warte noch!«, unterbrach Rhodan. »Ich höre mir den Unsinn wirklich an. Der Tag war ernst genug, vielleicht kann ich darüber lachen.«
    »... aus einem Tierreservat der Region Kenia berichteten Landvermesser, dass Elefantenbullen die Markierungsstäbe, mit denen eine Verkleinerung der Reservatsfläche abgesteckt worden war, aus dem Boden gezogen und über eine größere Distanz versetzt haben. Die Stäbe markieren seitdem eine um dreißig Prozent vergrößerte Fläche.«
    »Nun ja, Elefanten hatten schon immer größere Gehirne als wir Menschen«, kommentierte Bull grinsend.
    »Die Nachricht ist sicher frei erfunden«, sagte Rhodan. »Aber wenn es stimmt, dass Reservate verkleinert werden, bin ich damit nicht einverstanden. Ich werde mich darum kümmern und die Sache abstellen lassen. Ich bin mir sicher, dass ich da mit Tiff auf einer Linie liege.«
    »Hör bitte weiter zu!«, zischte Reginald Bull.
    »... erklärte Professor Kzyrek, dass die Schimpansendame Elli ohne fremde Hilfe mit einer Experimentalpositronik eine Landschaftszeichnung anfertigte«, fuhr die Sprecherin fort. »Rodmark Kzyrek bezeichnete das als intellektuelle Leistung, die beweist, dass Schimpansen grundsätzlich ebenso lernfähig wie Menschen seien. Er kündigte die Gründung eines Interessenschutzbundes für Schimpansen an und ...«
    »Ach, du meine Güte!«, entfuhr es Bull. Rhodan lachte leise.
    »... haben wir Professor Anke Luretz zu diesen neuen Erkenntnissen befragt. Luretz bezeichnete die Berichte als außergewöhnlich, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern. Inzwischen liegt der Bericht einer Forschungsanstalt vor, dass ein Versuchshund während eines komplizierten Tests durch gezieltes Verhalten das Ergebnis manipuliert habe ...«
    »Schalt um auf Terra-Info!«, sagte Rhodan ärgerlich. »Da versucht ein Informationsdienst, durch unseriöse sensationelle Berichte mehr Abnehmer zu gewinnen und die Einnahmen zu pushen. Das ist niveaulos.«
    »Die Sprecherin hätte das Zeug zu mehr.« Bull schürzte die Lippen, als er einen flüchtigen Blick auf den Holomonitor warf. Mit spitzem Finger tippte er auf den Schirm. Das Konterfei der Frau wich einer Formation von Kuppelbauten auf der Oberfläche eines offenbar exotischen Planeten.
    »... sehen wir das neue Kontor der Kosmischen Hanse auf Natkran; der Planet liegt in einem Seitenarm unserer Nachbargalaxis Andromeda«, erklärte eine synthetische Stimme. »Gemäß einem Abkommen zwischen der Kosmischen Hanse, dem Neunerrat der Maahks und dem Föderationsrat der Tefroder gilt Natkran als exterritoriales Gebiet. Damit fallen alle Handelsbeschränkungen für diesen Bereich.«
    Die Aufnahme blendete um zum Raumhafen jenseits der Kuppelbauten. Neben drei Karracken standen drei große Walzenraumer sowie zwei Kugelraumschiffe.
    »Bereits vier Stunden nach der Eröffnung des Kontors waren sämtliche Lagerbestände versteigert. Sowohl Maahks als auch Tefroder äußerten sich hocherfreut über das reichhaltige Angebot und erklärten ihr Interesse an einer schnellen Ausweitung der Zusammenarbeit. Unsere Fachleute haben bereits Lieferverträge für hochwertige Produkte der maahkschen und tefrodischen Industrie geordert.«
    Das Thema wechselte. Der Monitor zeigte ein golden leuchtendes, zweifellos sehr großes Gebilde in der Form eines Ypsilons. Die auseinanderstrebenden Arme wirkten mit größer werdender Distanz verwaschen und schienen sich in Form leuchtender Nebel oder Gasschleier fortzusetzen. In diesem Bereich tobten schwere Energiegewitter.
    Die Brauen zusammengekniffen, taxierte Perry Rhodan das Abbild.
    »Wir zeigen die Zeitweiche, die im Gebiet von M 13 steht und den Planeten Arxisto mit sogenanntem Zeitmüll bombardiert«, kommentierte die Robotstimme. »Bislang fünf Zeitweichen zwangen die Kosmische Hanse zur Evakuierung von Handelskontoren. Unter Hochdruck wird nach Möglichkeiten geforscht, die Tätigkeit dieser Zeitweichen zu stoppen, sie im schlimmsten Fall zu zerstören. Mit positiven Ergebnissen wird täglich gerechnet.«
    Die Raumaufnahme wich dem Abbild eines