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Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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komplett unter Bandagen verborgen, nur ein Auge und der Mund waren zu sehen.
    Trker-Hons Körper straffte sich. Dann ging er die letzten Schritte zur Sitzreihe und nahm neben der Liege Platz. Er schloss die Gurte um seinen Körper und bereitete sich auf den Flug vor.
    Kaum waren die Verschlüsse eingerastet, öffnete der Verletzte vor ihm das eine Auge.
    »Ich sehe, ich habe passende Gesellschaft.«
    Trker-Hon war überrascht. »Passende Gesellschaft?«
    »Nun ja,« antwortete der Verletzte, »gemeinsam haben wir immerhin zwei Augen.«
     
    Der Start des Truppentransporters verlief so sanft wie möglich. Trotzdem ging ein Stöhnen und Seufzen durch die Kabine. Viele Verletzte hielten sich nur mühsam an den Gurten fest, die ihren Körper umspannten. Immer wieder erschütterten leichte Schläge die Kabine, während der Truppentransporter sich aus dem Schwerefeld des Ferrol-Mondes löste und seinen Flug aufnahm.
    »Wie heißen Sie?« Trker-Hon beugte sich zu dem Verletzten hinüber.
    Der Topsider vor ihm befeuchtete seine Lippen mit einer angeschwollenen Zunge. »Kolv-Elnhuk. 16. Infanterie, Bodentruppen.«
    Trker-Hon griff in seine Umhängetasche und holte seine Getränkeflasche heraus. Vorsichtig setzte er sie dem jungen Topsider an die Lippen. »Trinken Sie. Sie brauchen Flüssigkeit.« Gierig trank der Topsider.
    »Danke!« Müde schloss er die Augen. »Was machen Sie auf einem Flug der Verdammten wie diesem?«
    Das wüsste ich auch gern, dachte Trker-Hon. »Wichtige Aufgaben auf Rofus.«
    Kolv-Elnhuk lachte trocken. Sein Lachen ging sofort in ein Husten über. Schmerzhaft verzog er das Gesicht. »Wichtige Aufgaben. Das hat man uns auch gesagt, als wir Thorta erobern sollten. Aber wofür?«
    Trker-Hon wurde einer Antwort entbunden. Einer der Topsider hatte sein stilles Wippen eingestellt und war zusammengekrümmt sitzen geblieben. Sein Nachbar versuchte, ihn anzusprechen. Sofort schnellte der Topsider hoch und begann laut in einem Singsang vor sich hin zu sprechen.
    »Ich will nicht fern von der Heimat sterben! Ich will nicht fern von der Heimat sterben! Ich will nicht fern von der Heimat sterben. Ich will nicht ...« Seine Worte gingen in ein unverständliches Gestammel über. Sein Nachbar versuchte, beruhigend auf ihn einzureden.
    »Sehen Sie?«, sagte Kolv-Elnhuk. »So sind wir hier alle. Fern von daheim und hoffnungslos.«
    »Aber der Krieg ist doch gewonnen?«
    Wieder lachte Kolv-Elnhuk trocken. »Wir haben ihre Raumschiffe vernichtet und ihre Städte bombardiert. Wir haben ihre Armee geschlagen und ihre Hauptstadt eingenommen. Aber die Ferronen geben nicht auf. Egal was wir tun ... sie geben nicht auf. Immer wieder rotten sie sich zusammen, überfallen unsere Transporte. Später greifen uns Ferronen mit Waffen an, die sie von uns gestohlen haben.«
    »Sie auch?« Trker-Hon war neugierig, was dem jungen Topsider zugestoßen war.
    »Nein.« Er deutete mit einer zitternden Hand auf seine Kopfwunde. »Das hier hat mir ein Ferrone mit einem Schwert zugefügt. Mit einem Schwert! Wir führen diesen Krieg mit modernen Waffen und Raumschiffen – die Ferronen führen ihn mit allem, was sie zur Hand haben.«
    Beide schwiegen. Es war Kolv-Elnhuk, der das Gespräch wieder aufnahm. »Wissen Sie, alter Mann – ich will nicht hier sterben. Natürlich müssen wir alle sterben, ich weiß«, wischte er einen erwarteten Einwand von Trker-Hon beiseite. »Aber warum hier? Was wollen wir hier?«
    Als gäbe es nicht ungezählte unbewohnte Systeme, dachte der Weise. Warum greifen wir ein Volk an, das technologisch rückständig ist? Das ist kein Krieg, das ist ein Vernichtungsfeldzug ... aber warum? »Ich weiß es nicht.«
    »Nicht mal ein Weiser weiß das?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Dann werde ich sterben, ohne zu wissen, wofür.«
    Trker-Hon schaute auf den jungen Topsider hinunter. »Sterben?«
    »Alter Mann. Ich habe Angst davor, dass die Schmerzmittel irgendwann ihre Wirkung einstellen. Dann wird es sein wie vor der ersten Ladung Schmerzmittel. Mein Kopf ... ist jetzt klar. Doch dann werde ich wieder schreien, schreien, schreien ... Ich kann mich daran nicht erinnern, die Sanitäter haben es mir erzählt. Und ich vergesse so viel ... Der Tod ist manchmal eine Erlösung.« Erschöpft schloss er die Augen.
    Trker-Hon atmete tief durch. Dann schob er seine Hand in die Hand des Verletzten. »Dann werde ich Sie nicht allein lassen auf diesem letzten Weg.«
    Der junge Topsider schaute ihn dankbar an. Seine Hand drückte

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