Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
Vom Netzwerk:
Trker-Hons Hand fest. »Danke!« Er schloss die Augen.
    Trker-Hon ließ Kolv-Elnhuks Hand erst los, als Kolv-Elnhuks Atmung schon eine Weile lang ausgesetzt hatte.

12.
    Im Wüstenfort
    Rofus
     
    Rofus war eine Wüstenwelt. Roter Sand, so weit das Auge reichte. Das ferronische Wüstenfort war der ideale Ort für die Topsider in diesem System. Eine militärische Anlage aus einem längst vergessenen Krieg, umgeben von einer Klimazone, die den Echsen-Abkömmlingen entgegenkam.
    In ihrer eigentlichen Struktur waren die Topsider ein pragmatisches Volk. Wenn es Anlagen gab, die man übernehmen konnte, tat man das. So war es auch im Wega-System geschehen.
    Trker-Hon hatte genug Zeit gehabt, die Anlage aus dem Warteraum des Oberkommandierenden hinaus in Augenschein zu nehmen. Die großen Fenster gaben die Sicht auf die weite Wüstenlandschaft frei, auf der anderen Seite konnte der Blick über die Hallen des Wüstenforts gleiten. Zwischen den Gebäuden herrschte hektische Betriebsamkeit. Die Topsider waren damit beschäftigt, Ausrüstung und Truppen für einen längeren Aufenthalt im System auszuladen.
    Diese Anlage musste mehrfach zerstört und wieder aufgebaut sein. Allenthalben waren Schutthalden zu sehen. Ein einsamer Turm thronte über der Festung, beinahe trotzig. Seine Spitze war weggeschossen, seine Flanke glitzerte in der Sonne. Trker-Hon erkannte bunte Mosaikkacheln. Er fragte sich, ob sie eine Geschichte erzählten. Der Topsider nahm sich vor, sie sich genauer anzusehen. Später.
    Er war als Erster aus dem Truppentransporter geleitet worden. Wie konnte ich nur glauben, dass ich sofort zum Oberkommandierenden gebracht werde? , dachte Trker-Hon. Schon weit über zwei Stunden hatte er in diesem Vorraum zugebracht. Immer wieder waren seine Gedanken zu den Verletzten im Truppentransporter zurückgewandert. Kolv-Elnhuk war der Einzige, der während des Fluges gestorben war – aber viele andere würden die nächsten Tage nicht überleben.
    Warum? Immer wieder stellte sich Trker-Hon diese Frage.
    Endlich öffnete sich die Tür zum Vorraum des Oberkommandierenden.
    »Trker-Hon?« Der Adjutant schaute ihn fragend an.
    »Ja.«
    »Dann folgen Sie mir zum Oberkommandierenden.«
    Trker-Hon folgte dem Adjutanten zum Oberkommandierenden. Dieser riss die Tür auf der anderen Seite des Vorraums auf. »Trker-Hon, direkt von Ferrolia«, meldete er.
    Trker-Hon schritt in den Raum. Hinter ihm schloss sich die Tür. Er war mit Chrekt-Orn allein. Der alte Topsider war ein Haudegen vieler Kriege. Wenn man den Gerüchten in den Fluren der Kasernen glauben durfte, war sein ganzer Körper mit Narben bedeckt – und seine Seele auch, wenn ich das richtig herausgehört habe, erinnerte sich der Weise.
    Das Büro war karg eingerichtet. Alle ferronischen Möbel waren offensichtlich entfernt worden. Es gab einen breiten Schreibtisch mit einem topsidischen Sitzmöbel, das Platz für den zuckenden Schwanz des Topsiders bereithielt. Auf dem Schreibtisch befanden sich das Terminal eines Rechners, ein Block und einige Büroartikel. Zwei Regale säumten die Wände, zwei Sitzgelegenheiten standen vor dem Schreibtisch; keine Bilder, keine Karten, nichts, was dem Raum eine persönliche Ausstrahlung gegeben hätte.
    Chrekt-Orn stand nicht auf, um ihn zu begrüßen. Schweigend wies er auf die Stühle vor dem Schreibtisch. Trker-Hon nahm Platz.
    »Ich habe davon gehört, dass Sie auf Ferrolia eine sehr seltsame Unterhaltung mit Kermos-Delk hatten.«
    »Ich weiß nicht, was Sie mit seltsam meinen, aber eine Unterhaltung habe ich mit ihm geführt.«
    »Dann berichten Sie mir, was Sie Ihrer Meinung nach besprochen haben.«
    Trker-Hon hatte dem topsidischen Kommandanten auf Ferrolia versprochen, dass er sein Gewicht als Weiser in die Waagschale werfen würde, um das Vorgehen im Gefangenenlager zu erklären. So schilderte er Chrekt-Orn die Zustände auf Ferrolia, seine Einschätzung über die Moral der Truppen und die Situation im Wega-System. Er nahm es auf sich, Kermos-Delk so darzustellen, als wäre die Erschießung jedes zwanzigsten Gefangenen eine Lösung gewesen, die sie gemeinsam erarbeitet hätten – streng in Befolgung der Sozialen Weisungen.
    Als er ausgesprochen hatte, schwieg der Oberkommandierende einen Moment. »Mein Eindruck ist eher, dass Sie es waren, der Kermos-Delk dazu bewogen hat, eine Entscheidung zu treffen, die in ihrer Milde völlig unverständlich ist.«
    Das Wort Milde klang aus dem Mund des Oberkommandierenden wie eine

Weitere Kostenlose Bücher