Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol
lehnte sich zurück. »Das hat keinen Sinn.«
»Aber wir haben es doch noch gar nicht richtig versucht.«
»Aber Ihr Freund kann nicht hineinschauen ...«
Rhodans Stimme wurde hart. »Sie haben jahrtausendelang die Maschinen bedient, ohne in sie hineinschauen zu können. Jetzt wollen Sie aufgeben, weil Sie nicht hineinschauen können? Ich dachte, Sie entstammen einer langen und ehrenvollen Reihe von Wächtern des Thort? Ich dachte, Sie wären einer der Nachfahren der Elitetruppen des Thort, der dem System Frieden gebracht hat? Ich hatte mehr von Ihnen erwartet.«
Sengu schaute Rhodan überrascht an. Dieser reagierte nicht auf seinen Blick. Er hoffte, dass er Lossoshér richtig eingeschätzt hatte. Es war Stolz, was dessen Leben bis jetzt regiert hatte. Stolz darüber, was er war und wofür er stand. Wenn Lossoshér jetzt aufgab, gab er mehr auf als nur die Reparaturbemühungen an dem Transmitter.
Der Ferrone blickte in die Gesichter der beiden Menschen. Dann straffte sich seine Haltung. Er schob die Finger beider Hände ineinander, knackte mit den Gelenken und schüttelte danach die Hände aus. »Meine Herren, Sie haben recht. Dann wollten wir mal schauen, was wir mit dem Transmitter noch anfangen können.«
Verstohlen lächelte Sengu zu Rhodan hinüber. Dieser nickte nur unauffällig, bevor beide begannen, dem alten Mann zu assistieren.
»Rein und gleich wieder raus, kein Problem«, berichtete Tschubai.
»Und ihr seid sicher nicht beobachtet worden?«, Rhodan schien skeptisch.
»Perry, die Topsider haben keine Ahnung davon, dass es Menschen geben könnte, die durch geschlossene Wände springen. Außerdem waren sie noch nicht in der Nähe des Lagers. Ich denke, dass es sie einen halben Tag, wenn nicht mehr kosten wird, bis sie das Gelände so weit erkundet haben.«
»Leider gibt uns das keine verlässliche Sicherheit.«
»Wie kommt Lossoshér voran?« Tschubai schaute skeptisch zu dem Ferronen hinüber.
Der Ferrone war über die Konsole des Transmitters gebeugt. Ab und an gab er Sengu Anweisungen, woraufhin dieser Blicke auf und wahrscheinlich durch die Konsole warf.
»Er kommt voran.« Rhodan klang überzeugter, als er es im Innersten war.
»Gut. Ich würde mich dann dem Kristall und dem Lesegerät widmen.« Chaktor streckte Rhodan die Hand entgegen. Dieser übergab ihm den Speicherkristall.
»Schaffen Sie das?«
»Mit ein wenig Ruhe ...« Chaktor begann an den Armaturen des ferronischen Lesegerätes herumzuspielen. Von seiner Wut und Aufregung war nichts mehr zu spüren, jetzt, da er eine Aufgabe hatte, war er wieder der konzentrierte Ferrone, der es in der Flotte wegen dieser Gabe weit gebracht hatte.
»Ich übernehme die Wache«, schlug Tschubai vor.
»Danke!«, beschied ihm Rhodan.
»Und wenn Wuriu Zeit hat, schickt ihn mir doch raus – dann habe ich jemanden zum Reden, und gemeinsam können wir unsere Fähigkeiten effektiv einsetzen, um die Umgebung im Blick zu haben.«
»Wenn Lossoshér ihn nicht mehr braucht, sage ich es ihm.«
Eine Weile schon hatten Chaktor und Lossoshér an dem ferronischen Lesegerät gearbeitet. Sengu war inzwischen zu Tschubai in den Flur verschwunden. Rhodan lauschte der Unterhaltung der beiden Ferronen, aber die Feinheiten der ferronischen Gerätejustierung entgingen ihm.
»Ich glaube, ich bin fertig«, verkündete Chaktor. »Wir haben die Daten aus dem Speicherkristall ausgelesen. Und dank der Hilfe von Lossoshér« – er nickte Lossoshér zu – »ist es uns gelungen, die Daten einem Planeten des Wega-Systems zuzuordnen.«
»Wir sind uns einig«, bestätigte Lossoshér. »Der Funkspruch stammt von Lannol.«
»Lannol?«, fragte Rhodan.
»Verzeihen Sie. Planet Nummer 16. Ein kalter Brocken mit einem Mond.«
»Ist dort noch Leben möglich?«
»Ras, dieses System hat 42 Planeten. Deren 16. Planet liegt außerhalb der Bahn unseres Neptun, wenn ich mich richtig erinnere. Wenn dort Leben möglich ist, sind es sicherlich keine Säugetiere.«
»Mir ist dort keine ferronische Basis bekannt«, erklärte Chaktor.
»Ihnen nicht.« Lossoshérs Aussage überraschte die anderen. »Aber wir wissen, dass auf Lannol ein Transmitter wie dieser existiert.«
»Der 16. Planet«, sinnierte Rhodan. »Also doch ein topsidisches Raumschiff ...«
»Ich habe eine bessere Idee.« Lossoshér deutete auf den Transmitter. »Mit der Hilfe von Sengu ist es mir gelungen, den Fehler zu finden. Das Gerät scheint intakt – es fehlt ihm nur an Energie. Unser Sprung hierher hat die
Weitere Kostenlose Bücher