Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol
Verantwortungsbewusstsein und zwingen Sie ihn notfalls dazu, den Aufklärer zu verlassen.«
Julian schaute zu Timothy hinüber. Dieser lächelte ein wenig, gab aber keine Antwort. Von Mildred war nichts zu hören.
»Commander, es sieht nicht so aus, als wäre meine Crew mit einer Meuterei einverstanden«, sprach Julian in sein Mikro. »Ich wiederhole nur ungern meinen Wunsch. Wir würden unsere Mission zum Titan gern ungestört fortsetzen.«
»Tifflor!« Die Stimme des Commanders war jetzt deutlich gereizt. »Sie werden sofort ...« Auf einmal unterbrach die Verbindung.
»Timothy, hast du ...«
»Nein, Julian, ich habe ihn nicht ausgeschaltet.«
Timothy wandte keinen Blick vom Display. »Ich habe auch keine Ahnung, was da gerade passiert ist. Aber ...« Er verstummte einen Moment. »Aber ich habe Zugang zur Schleusensteuerung!«
»Na, dann lass uns mal raus!«
Timothy richtete seinen Blick auf das Display. Nur Augenblicke später schwang die Schleuse auf. Vorsichtig lenkte Julian den Aufklärer hinein. Timothy schloss die Schleuse hinter ihnen und gab den Befehl, den Schleusenraum zu fluten.
»Bleibt der Schirm?«, ließ sich Mildred von hinten vernehmen.
»Timothy?« Julian schaute zu seinem Kopiloten hinüber. Dieser blickte auf das Display. »Erst die Schleuse, dann das nächste Problem, okay?« Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern überwachte die Schleusenflutung weiter.
Auf einmal knackte es im Empfang. Die Stimme einer älteren Frau war zu hören. »Hallo, Miss Orsons, hallo, Mister Harnahan und Mister Tifflor.«
»Hey, was wurde aus Commander Emsh?«
Die Stimme am anderen Ende lachte. »Commander Emsh ist ein guter Kommandant, aber es fehlt ihm ein wenig an ... Visionen . Nicht alle Menschen haben verstanden, dass wir uns von bestimmten Dingen trennen müssen, wenn wir den Weltraum erobern wollen.«
»Meuterei?«, raunte Timothy Julian von der Seite aus zu.
Die Frau am anderen Ende schien gute Ohren zu besitzen. Sie lachte erneut. »Nein, Commander Emsh steht neben mir. Er ist ein wenig ... unleidig ..., aber weder in Ketten noch unter Bewachung. Lassen Sie es mich so sagen: Sie drei haben Freunde an Orten, wo Sie sie nicht vermuten würden.«
Mercant? Adams?, schoss es Julian durch den Kopf. »Danke, aber ...«
»Genug gestammelt, junger Mann«, ertönte die Stimme erneut. »Sie haben einen Saturnmond zu erkunden. Raus mit Ihnen, bevor ich es mir anders überlege!« Mit einem Knacken endete die Verbindung.
Julian wandte sich zu Timothy. »Der Schirm?«
»Wir erhalten eine Strukturlücke für den Ausflug.«
Julian schaute noch vorne. Vor ihnen öffnete sich die Schleusentür, hinaus in die Tiefsee vor den Azoren. Julian schaute angespannt auf seine Anzeigen. »Systeme?«
»Bei mir: Alles in Ordnung!«, antwortete Timothy wie aus der Pistole geschossen.
»Mildred?«
»Ich könnte bereiter nicht sein, als ich es jetzt bin.«
Julian holte tief Luft. Dann bewegte er den Aufklärer vorsichtig hinaus aus der Schleuse. Wenn ich jetzt noch gegen die Schleusenwand stoße, kriegen wir den Aufklärer nie für diese Reise. Doch der Aufklärer folgte jeder seiner Anweisungen handzahm. Sie glitten aus der Schleuse hinaus in die Tiefsee. Julian kippte das Schiff langsam, sodass der Bug zur Wasseroberfläche zeigte.
»Aufklärer an Unterwasserkuppel. Kriege ich eine Starterlaubnis für Start mit 25 Grad Neigung gen Nordnordost?«
Eine männliche Stimme meldete sich aus dem Funkgerät. »Unterwasserkuppel an Aufklärer. Starterlaubnis erteilt. Eine Warnung noch – Sie müssen sich für die Fantan-Beiboote etwas überlegen, die sich leider nicht an unsere Fluganweisungen halten.«
Julian überlegte einen Moment. »Können Sie mir einen Korridor frei machen, damit ich bis zum Rand der Atmosphäre durchstarten kann?«
»Wie bitte?« Die Stimme des Mannes am anderen Ende klang verwirrt.
»Er hat recht«, schaltete sich die Frauenstimme wieder ein. »Die Fantan scheinen unsere Unterwasserbewegungen nicht so zu kontrollieren wie den Flug- oder Raumverkehr. Wenn Tifflor es schafft, direkt von hier bis zum Rand der Atmosphäre durchzufliegen, ist die Vorwarnzeit der Fantan sehr gering.« Einige Augenblicke lang waren am anderen Ende diskutierende Stimmen zu hören, dann meldete sich die Männerstimme wieder. »Respekt, Tifflor, Respekt. Wir haben das kurz durchgerechnet. Sie kriegen Ihren gottverdammten Korridor, wenngleich dafür ein paar Touristen auf dem Weg zu den Azoren ein wenig länger warten
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