Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
Eure Göttervögel haben Dächer der meisten Hütten abgedeckt. Das war selbst für Gartineh eine Menge Wind.« Er dachte an Sisla und das ungeborene Kind, das seine Schwester in der Aufregung verloren hatte. Obwohl er im Gefängnis gesessen hatte, hatte er davon erfahren. Grenda hatte es ihm bei seinem letzten Besuch erzählt.
    »Nun ...« Hisab erstarrte, seine Stimme zitterte. Ralv glaubte, er sei verlegen. Kannte das dicke Echsenwesen Schuldgefühle? Dann war es vielleicht gar kein Ungeheuer. »Wir sind gelandet, damit wir Forschungen betreiben können. Dies ist keine Invasion, falls du das fürchtest.«
    »Wie tröstlich.« Ralv spuckte aus. »Das wird Toten helfen. Wisst ihr überhaupt, was Panik ihr über die Stadt gebracht? Es gab rituelle Selbstmorde, nachdem ihr das Heiligtum geschändet! Ach, wem sage ich das. Ihr Topsider seid kalt wie Eis im hohen Norden!«
    Hisab senkte den Kopf. »Dann haben meine Assistentinnen recht? Du bist ein geschickter Attentäter oder etwas in der Art? Jemand, der die Toten rächen will?«
    Ralv dachte kurz über den Begriff »Assistentinnen« nach. Er hatte ihn zuvor schon belauscht und begriff: Das musste das Gleiche bedeuten wie »Todespriester«. Er schüttelte den Kopf, eine Geste, mit der die dicke Echse offensichtlich nichts anzufangen wusste. »Nein. Ich war gefangen.« Er überlegte kurz, ob es klug war, Hisab das alles zu erzählen, aber zu reden war vielleicht seine letzte Chance. Wenn die Priester sich nicht umstimmen ließen, war sein Leben verwirkt. »Ich habe angezweifelt, dass Valkaren Sitz der Götter sind.« Er lachte leise auf. »Ich habe mich geirrt. Damals war ich ganz sicher. Ich dachte, die Götter wären wie ihr. Wesen, die in Himmelsvögeln kommen, die ihr ›Raumschiffe‹ nennt. In dem Durcheinander, das euer Eintreffen ausgelöst, konnte ich fliehen. Ich ging dahin, wovor die anderen flohen. In die Ruinen von Valkaren.«
    »Und dort hast du dich eingenistet?« Hisab betrachtete ihn intensiv. »Wie hast du in dieser kurzen Zeit unsere Sprache gelernt? Du sprichst sie sehr gut. Mit einigen Grammatikfehlern, aber dein Wortschatz ist beeindruckend.«
    »Ralv hat immer schnell andere Sprachen gelernt. Es ist eine Gabe.«
    »Trotzdem glaube ich dir nicht.«
    Ralv wich an die durchsichtige Wand zurück. Würde das Monster ihm mit seinen sechs Fingern die Kehle herausreißen? Die Augen Hisabs starrten ihn kalt an, als hätte er einen Geist der Ahnen vor sich.
    Hisab machte eine beschwichtigende Geste. »Du müsstest dich wochenlang vor uns versteckt haben. Das ist unmöglich. Unsere Geräte hätten dich angemessen.«
    »Ich hatte eine – Tarnkappe. Mutter Andas würde sagen, ein Zauberkasten. Auf dem Weg nach Valkaren bin ich einem Priester begegnet, und ich hab sie ihm ...« Ralv stockte. Vielleicht mochten es auch die Topsider nicht, wenn man Priester bestahl. »Er hat ihn mir geschenkt. Der Kasten hat mich unsichtbar gemacht. Aber als ihr wie Geister in den Gängen aufgetaucht und ich losrannte, hab ich Kasten verloren.« Ohne dieses Wunder der Priester hätte er die Sprache nicht lernen können, das stimmte, denn er hätte sich nicht nah genug herangetraut.
    »Ein Zauberkasten? Wie sah er aus?«
    Ralv zögerte. Er maß den Umfang mit den Händen ab. »So groß war er. Blinkende Lichter gab es an der Seite. Eingefangene Sterne. Und fremde Zeichen. Wenn man ihn streichelte, half er einem.«
    »Vielleicht ein Stealth-Generator, der den Untergang der Kolonie überstanden und dem Zahn der Zeit ...«, sagte Hisab.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Unwichtig. Das würde erklären, wie du den Robots entgangen bist.«
    Ralv schloss die Finger zu Fäusten und bemühte sich, finster auszusehen. »Was wollt ihr in Valkaren?«
    Hisab stieß ein Schnaufen aus. »Ich verstehe dich, Ralv. Du bist wütend und hast Angst. Die Flotte hat deine Artgenossen vertrieben. Es ist gegen meinen Willen geschehen, und es wird nicht von Dauer sein. In einigen Monaten werden wir eure Welt wieder verlassen. Sobald wir unsere Aufgabe erledigt haben.«
    Langsam ließ Ralv die Arme sinken. Er glaubte Hisab. Das Echsenwesen meinte es gut mit ihm, das sagte ihm sein Bauch. »Was ist eure Aufgabe?«
    »Wir sind Archäologen und forschen vergangenen Zeiten nach. Wir wollen herausfinden, wie unsere Vorfahren und andere Wesen früher gelebt haben.«
    Ralv legte den Kopf schief. Seine Schädeldecke kribbelte unangenehm. Das verstand er nicht. »Wozu? Sind längst tot. Staub und weg.«
    »Eben. Du und

Weitere Kostenlose Bücher