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Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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etwa?«
    Shahira musste ein wenig grinsen. »Wieso nicht?«
    Kalir sah sie fassungslos an – und begann dann so schallend zu lachen, dass ihr mächtiger Busen auf und ab wippte. »Ach, wäre das schön«, japste sie und wischte sich über die Augen.
    Ihre Freundin bückte sich nach dem Wasserbeutel und half Kalir dann, die Wasserkrüge zu füllen.
    Am nächsten Abend besuchte Kalirs Vater Kemal Shahiras Haus. Er begrüßte ihre Mutter und dann Alim, Shahiras Vater, mit respektvoll geneigtem Kopf. Shahiras Vater war einer der Ältesten im Dorf und wurde meist um Rat gefragt, wenn es Sorgen gab. Kemals Gesicht sah so aus, als wäre genau das der Grund seines Besuchs. Er setzte sich auf den Boden, Alim gegenüber, und Shahiras Mutter brachte ihnen ein Tablett mit Datteln und Nüssen.
    Shahira folgte ihr mit zwei gläsernen Bechern und einer bauchigen Kanne voller Tee, aus dem sie beiden Männern eingoss. Als sie fertig war, strich ihr Vater ihr dankend über das Haar, und Shahira entfernte sich. Diese kurze Geste war einer der Gründe, warum sie ihre Eltern und ihren Vater so sehr liebte.
    Gemeinsam mit ihrer Mutter setzte sie sich in die angrenzende Küche und half ihr dabei, die Hirse von den Hülsen zu brechen. Eine Tätigkeit, die nicht viel Konzentration erforderte. Ihre Mutter schien vollauf darauf konzentriert zu sein, doch Shahira begann bald, sich zu langweilen. Unauffällig lehnte sie sich zurück; sie saß nah am Türrahmen und konnte auf diese Weise fast jedes Wort hören, das im angrenzenden Zimmer gesprochen wurde.
    »… ist mir nicht geheuer«, sagte Kemal in diesem Moment. Alim brummte leise.
    »Der Überfall geschah zu nah am Dorf. Was, wenn wir als Nächstes dran sind? Banditen machen keinen Unterschied, ob sie eine Karawane oder ein Dorf überfallen. Und wir können einen solchen Überfall nicht verkraften – der Erlös dieses Jahres reicht kaum, um uns durch den Winter zu bringen.«
    Alim brummte wieder. »Wir hatten bisher nichts von Banditen zu fürchten.«
    »Weil Kalif Sinan früher für die Sicherheit der Karawanenstraßen gesorgt hat. Doch diese Zeiten sind vorbei – der Kalif ist alt und müde geworden. Er verlässt seinen Palast nicht mehr, und niemand bekommt ihn mehr zu Gesicht. Man munkelt sogar, dass er von einer Krankheit befallen ist und sein Gesicht so entstellt wurde, dass er eine Maske tragen muss.«
    »Bah, Gewäsch«, erwiderte Alim. »Es ist wahr, dass die Straßen früher sicher waren, aber Sinans Truppen waren nicht zahlreicher als heute auch. Es ist die Zahl der Banditen, die größer geworden ist. Sie dringen immer weiter ins Landesinnere vor, weil die abgelegenen Gebiete des Reiches der Bruderschaft der Namenlosen gehören. Sie plündern und rauben, wie es ihnen gefällt, und wir armen Bauern am Rand der Wüste können sehen, wo wir bleiben.«
    »Sei still – wir sollten nicht von diesen Verbrechern reden!«, fuhr Kemal ihm ins Wort, und Shahira spürte einen kalten Schauder über ihren Rücken fahren.
    Alim brummte zustimmend. »So oder so müssen wir Vorsicht walten lassen. Aber wir sind keine Krieger und besitzen keine Waffen.«
    »Das lässt sich ändern«, sagte Kemal. »Lass mich nur machen. Ich besorge Waffen und jemanden, der unseren Schafhirten zeigen kann, wie man damit umgeht.«
    »Sie sind genau das – Schafhirten, keine Krieger. Selbst wenn wir ihnen Schwerter in die Hand geben und sie damit trainieren lassen, werden sie doch immer Schafhirten bleiben.«
    »Was also schlägst du vor?«
    »Ich werde darüber nachdenken. Sobald mir eine Lösung eingefallen ist, werde ich es dich wissen lassen.«
    Diesmal war es Kemal, der brummte. Sie hörte, wie er aufstand und nach einer kurzen Verabschiedung verschwand.
    In der folgenden Nacht saß Shahira an ihrem Fenster und sah zu den nahen Bergen und der Wüste dahinter. Die Hoffnung, dass ihr Djinn zu ihr kommen würde, hatte sie schon fast begraben, aber diesmal war auch nicht er der Grund, warum sie dorthinaus sah. Die Bruderschaft der Namenlosen. Kemal hatte offensichtlich Angst vor ihnen; ein Schrecken, schlimmer noch als die Banditen, vor denen auch Shahira sich fürchtete. Doch was mochte einem gestandenen Mann wie Kemal so erschreckt haben, dass er sich nicht einmal traute, darüber zu reden? Und was war mit dem Mann mit dem fehlenden Auge? Shahira konnte einfach nicht ignorieren, dass etwas an ihm ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    Sie schauderte. Bisher hatte die Nacht niemals so bedrohlich auf sie

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