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Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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Schließlich hatte sie das Dach erreicht und sah sich um. Es gab keinen anderen Weg hinunter, und sie konnte nur ahnen, dass ihre Freunde in dem Raum unter ihr Hilfe benötigten.
    Hastig warf sie einen Blick über den Rand des Daches und sah Kian im Kampf mit dem Mann mit der Narbe, der immer wieder versuchte, ihren Liebhaber mit dem Dolch zu verletzten. Kian konnte seine Schläge abwehren, doch er konnte sich nicht so gut festhalten wie sein Gegner. Mehrmals rutschte er auf den Mauervorsprüngen aus und konnte sich nur mit Mühe vor einem Sturz bewahren, indem er sich an die vorstehenden Reliefs klammerte. Shahira glaubte bei jedem Stolpern, ihr Herz würde aussetzen. Sie wusste nicht, wie sie Kian helfen konnte, bis ihr Blick auf ein weiteres Fenster im Rücken des Mannes mit der Narbe fiel. So leise wie möglich lief sie über das Dach. Über dem Fenster legte sie sich auf den Bauch und schob so vorsichtig wie möglich ihre Beine über den Rand des Daches. Ängstlich sah sie hinab, doch die beiden Männer waren noch immer in ihren Kampf vertieft. Shahira schob sich weiter, bis sie nur noch an ihren Armen vom Dach hing, und suchte mit den Füßen Halt auf dem Mauervorsprung vor dem zweiten Fenster. Shahira bemühte sich, so leise wie möglich zu sein, doch die beiden Männer beachteten sie gar nicht.
    Nach einem letzten Kraftakt fanden Shahiras tastende Fußspitzen Halt an dem Vorsprung, und sie ließ sich darauf fallen. Über die Schulter des Assassinen konnte sie Kian sehen – ihre Blicke kreuzten sich, und plötzlich wusste sie genau, wie sie ihm helfen konnte. Sie nickte ihm zu und Kian gab seine Deckung auf, um einen Vorstoß auf seinen Gegner anzudeuten. Überrascht wich der zurück, und Shahira nutzte die Chance, um sich am Fensterrahmen festzuhalten und zuzutreten. Der Mann mit der Narbe fiel genau in ihren Tritt.
    Der Mann hatte auf dieser Seite nicht mit einem Gegner gerechnet und ließ vor Schreck den Fensterrahmen los. Es war nur ein leichter zweiter Stoß mit dem Fuß notwendig, und der Mann stürzte mit einem lauten Schrei die Mauer hinab.
    Shahira klammerte sich am Fensterrahmen fest, doch der Schrei blieb nicht ungehört. Die Vorhänge vor beiden Fenstern wurden vollends zur Seite gerissen, und Shahira starrte in die kalten Augen des Alten. Er fluchte zwischen zusammengebissenen Zähnen, beugte sich aus dem Fenster und holte aus. Sein Dolch schlitzte die Haut ihres Oberschenkels auf, und Shahira schrie. Blut sickerte aus der Wunde, und der Schmerz schoss durch ihren ganzen Körper.
    Der Alte holte zu einem letzten Schlag aus, doch der Dolch bohrte sich nicht in Shahiras Bauch, sondern in Kians Seite. In einem halsbrecherischen Schwung war er von einem Mauervorsprung zum nächsten gesprungen und hatte Shahira in das Innere des Zimmers gestoßen, außer Reichweite des Dolches. Den Schlag hatte er aber nicht mehr abwehren können. Der Dolch steckte in seiner Flanke, und sein Blick verriet, wie stark die Schmerzen sein mussten.
    Der Alte lächelte grimmig und holte mit der Faust aus – er traf Kian genau am Kinn, und ohne jedes Wort verschwand der Djinn mit den blauen Augen aus Shahiras Blickfeld.
    Er war fort. Einfach fort. Tot.
    Sie verharrte wie versteinert auf den Knien und starrte ungläubig auf das leere Fenster, vor dem der Alte stand. Kian war innerhalb nur eines Augenblicks verschwunden und lag mit zerschmetterten Knochen im Hof des Palastes.
    Shahira überlegte nicht mehr, sie handelte. In einer fließenden Bewegung nahm sie ihren kleinen Wurfdolch, der am Boden lag, und sprang vor. Sie rammte den Dolch in den Hals des Alten, der überrascht aufschrie und zu ihr herumwirbelte.
    Sie hatte ihn nicht schwer verletzt, doch das Blut schoss aus der Halswunde. In seinen Augen sah sie blanken Hass und Erkennen. »Du bist Kians Hure«, krächzte er, und er schwenkte drohend den Dolch. Shahiras eigenen Dolch zog er aus der Wunde und hielt ihn in der anderen Hand. Vollkommen unbewaffnet sah sie sich dem Assassinen gegenüber, der entschlossen war, sie zu töten. »Ich hätte dir gleich selbst den Garaus machen sollen – wie kann ein verdammtes Weibsbild mir so sehr schaden?«
    Er sprang, und Shahira konnte nur mit weit aufgerissenen Augen auf den Dolch blicken, der auf sie zuraste. Plötzlich spritzte Blut, und es waren die Augen des Alten, die sich vor Überraschung weiteten. Shahira glaubte im ersten Moment, dass es ihr Blut wäre, das da spritzte, doch als sie genauer hinsah, erkannte sie einen

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