Personalgespraeche richtig fuehren
sechs Mitarbeitern. Ich habe Ihnen einmal eine Grafik mitgebracht, aus der Sie entnehmen können, wie unser Unternehmen organisatorisch strukturiert ist und wo unsere Abteilung eingegliedert ist. Wenn Sie so nett wären, sich einmal vorzustellen und einige Angaben über Ihre bisherige Tätigkeit machen“.
Mitarbeiter: „Ja, gerne. Also, ich habe eine Berufsausbildung bei der Firma XY zum Bürokaufmann gemacht. Diese Firma hat mich dann auch nach der Ausbildung in der Debitoren-Buchhaltung übernommen. Meine Aufgabe bestand in der Bearbeitung der Sollbestände, von der ersten Mahnung bis zur eidesstattlichen Versicherung des Schuldners. Im Rahmen dieser Tätigkeit habe ich sehr eng mit einer Rechtsanwaltskanzlei zusammengearbeitet, die für die Firma die Klageschriften übernommen hat“.
Vorgesetzter: „Das ist ja sehr günstig, wir haben nämlich unseren eigenen Rechtsanwalt im Hause. Dann wird Ihnen die Zusammenarbeit mit ihm sicherlich nicht schwerfallen“.
Mitarbeiter: „Nein, das sicherlich nicht. Aber mir wurde gesagt, dass sie mit dem Buchungsprogramm XY arbeiten. Da ich bislang mit dem Programm XZ gearbeitet habe, fehlen mir doch einige Kenntnisse“.
Vorgesetzter: „Ja, ich weiß, das habe ich bereits Ihren Bewerbungsunterlagen entnommen. Diese Kenntnisse werden Ihnen jedoch in der Probezeit sowohl von Ihren Kollegen als auch im Rahmen einer internen Schulung vermittelt, so dass Sie dahingehend keine Bedenken haben müssen“.
Mitarbeiter: „Da bin ich aber beruhigt“.
Vorgesetzter: „Haben Sie denn noch Fragen, Herr Müller?“
Mitarbeiter: „Also, im Augenblick nicht“.
Vorgesetzter: „Gut, dann würde ich Ihnen noch einige Informationen über unser Unternehmen und über die Sicherheitsvorschriften geben. Ich habe Ihnen dazu einmal eine Einführungsschrift, die auch über die 70jährige Geschichte unseres Unternehmens informiert und einige interessante Informationen enthält, mitgebracht. Außerdem habe ich hier noch die Brandschutzordnung, deren Empfang Sie mir bitte gegenzeichnen müssten und unsere Betriebszeitschrift. Diese Zeitschrift erscheint monatlich und enthält aktuelle Informationen. Sie ist sehr lesenswert. Ich habe diese Unterlagen vorher durchgesehen und Ihnen zum besseren Verständnis einige Randvermerke gemacht. Sollten Sie dazu noch Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Außerdem steht Ihnen der Kollege Schulze, der Ihnen während der Einarbeitungsphase zur Seite steht, für Fragen und Problemlösungen zur Verfügung.
Da Sie keine Fragen mehr haben, würde ich Ihnen den Kollegen Schulze gerne vorstellen“. (lässt Herrn Schulze zu sich ins Büro kommen)
„Guten Tag, Herr Schulze. Ich möchte Ihnen unseren neuen Mitarbeiter, Herrn Müller, vorstellen“.
Pate/Mentor: „Guten Tag, Herr Müller. Herzlich willkommen, ich freue mich Sie kennenzulernen“.
Mitarbeiter: „Guten Tag, Herr Schulze“.
Vorgesetzter: „Herr Schulze ist ebenfalls in der Debitoren-Buchhaltung tätig. Er ist seit zehn Jahren im Unternehmen beschäftigt und damit einer der erfahrensten Mitarbeiter in der Abteilung. Herr Schulze wird Sie in der Probezeit einarbeiten und betreuen. Haben Sie noch Fragen an Herrn Schulze, Herr Müller?“
Mitarbeiter: „Nein, zurzeit nicht“.
Vorgesetzter: „Dann schlage ich vor, gehen wir zu Ihrem zukünftigen Arbeitsplatz und ich stelle Ihnen Ihre weiteren Kollegen vor“. (Gehen gemeinsam zum Arbeitsplatz. Herr Müller wird seinen Kollegen vorgestellt.)
Erläuterung: Um die Anfangsbenommenheit des neuen Mitarbeiters zu nehmen, stellt sich der Vorgesetzte zunächst selbst vor und macht einige Angaben zur Person. Der Vorgesetzte bedient sich bei seinen Ausführungen einer Grafik und visualisiert somit zum besseren Verständnis die Informationen. Anschließend fordert er den neuen Mitarbeiter auf, sich vorzustellen und gibt ihm die Möglichkeit sich frei und ausführlich zu äußern. Nach den Ausführungen des Mitarbeiters knüpft der Vorgesetzte an dessen Erwartungen, die seine Arbeitsleistung betreffen, an. Geäußerte Befürchtungen hinsichtlich fehlender Buchungsprogramm-Kenntnisse werden vom Vorgesetzten aufgegriffen und relativiert. Durch diese Vorgehensweise bleibt der Kontakt auf der emotionalen Ebene erhalten und wirkt sich auch beruhigend auf den Mitarbeiter aus. Nachdem sichergestellt wurde, dass der Mitarbeiter keine Fragen hat, geht der Vorgesetzte dazu über, weitere Informationen über das Unternehmen zu geben. Diese
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