Personalgespraeche richtig fuehren
XY auf den Rechnern eingesetzt. Da sich dieser Einsatz als erfolgreich erwiesen hat, überlegen wir nun, ob wir auch in Ihrem Arbeitsbereich, meinem Vorzimmer, diese Programme einsetzen sollten. Wie denken Sie denn darüber?“
Erläuterung: Im Anschluss an die Gesprächseröffnung stellt der Vorgesetzte den Anlass des Gespräches dar. Mit seiner Formulierung beachtet er die Erwartungen der Mitarbeiterin, die ihre Arbeitsleistung betreffen. Er erklärt ihr mit dieser Formulierung, dass er sie angemessen am Gespräch beteiligen wird und ernsthaft an ihrer Meinung interessiert ist. Im Folgenden stellt er den Sachverhalt dar und fordert die Mitarbeiterin mit einer offenen Frage auf, ihre Meinung zu äußern.
Kerngespräch
BEISPIEL:
Mitarbeiterin: „Ja, wissen Sie, ich komme mit den derzeitigen Programmen doch sehr gut zurecht und soweit ich weiß, gab es noch nie einen Grund zur Beanstandung“.
Vorgesetzter: „Nein, da haben Sie Recht, Frau Müller. Mit Ihrer Arbeit bin ich nach wie vor sehr zufrieden. Sie müssten aber bitte eines berücksichtigen – da wir unser Unternehmen nach außen repräsentieren und der Konkurrenzdruck enorm gestiegen ist, werden wir nicht umhinkommen, unsere Schreiben zukünftig mit Grafiken, Tabellen und dergleichen zu visualisieren. Mit den derzeitigen Programmen werden Sie da erhebliche Probleme bekommen“.
Mitarbeiterin: „Na ja, da haben Sie natürlich Recht. Aber ich kenne mich mit den neuen Programmen doch gar nicht aus. Und das lernt man doch nicht von heute auf morgen“.
Vorgesetzter: „Nein, das sicherlich nicht. Aber wir haben uns natürlich auch darüber Gedanken gemacht. Die Abteilungen, die bereits die neuen Programme einsetzen, haben ihre Mitarbeiter zu einem externen Einführungskurs geschickt. Dieser Kurs geht über eine Woche und kann durch einen weiteren einwöchigen Kurs ergänzt werden. Die Mitarbeiter, die diese Kurse besucht haben, waren damit sehr zufrieden. Ich denke, dass auch Sie diese Kurse besuchen könnten, um sich die erforderlichen Kenntnisse anzueignen“.
Mitarbeiterin: „Das klingt ja gut. Aber was lernt man denn in diesen Kursen genau?“
Vorgesetzter: „Nun, zum einen handelt es sich um die erforderlichen Kenntnisse in dem Bereich Textverarbeitung. Hierbei speziell das Textverarbeitungsprogramm XY. Und zum anderen um Tabellenkalkulations- und Graphikprogramme. Ich denke, wenn Sie diese Sachen beherrschen, dann sind Sie gut gerüstet“.
Mitarbeiterin: „Aha, aber wenn Sie sagen, dass diese Kurse jeweils eine Woche gehen, wer macht dann zwischenzeitlich meine Arbeit? Bleibt die dann wieder liegen, bis ich wiederkomme oder sind das etwa Abendkurse?“
Vorgesetzter: „Nein, Frau Müller. Das sind externe Tageskurse über täglich acht Stunden. Und für eine Vertretung wird dann auch gesorgt. Während dieser zwei Wochen würde Sie dann die Frau Schulze vertreten, so dass Sie keine Befürchtungen haben brauchen, dass Ihre Arbeit liegenbleibt“.
Mitarbeiterin: „Ja, wenn das so ist, dann haben Sie mich jetzt richtig neugierig auf diese Programme gemacht. Dann hat ja wohl bald mein gutes altes Programm ausgedient. Wann würden denn die Kurse stattfinden?“
Vorgesetzter: „Nun, da müssten wir uns mal mit der Schulungsfirma auseinandersetzen, aber ich denke, dass wir es bereits im nächsten Monat durchführen können. Ich freue mich, dass ich Sie neugierig machen konnte. Dann schlage ich vor, setze ich mich mit Frau Schulze in Verbindung und frage nach, wann sie Sie vertreten kann und Sie setzen sich mit der Schulungsfirma in Verbindung und fragen einmal, wann wir einen Termin bekommen können, damit wir nicht mit der Urlaubsplanung kollidieren“.
Mitarbeiterin: „Ja, das mache ich gerne. Ich freue mich schon richtig darauf.
Erläuterung: Die Mitarbeiterin geht zunächst in eine Abwehrhaltung und interpretiert das Vorhaben so, als sei der Vorgesetzte nicht mit ihrer Arbeit zufrieden. Sie hat die Aussage des Vorgesetzten mit dem sogenannten „Beziehungsohr“ aufgenommen und fühlt sich persönlich angegriffen. Der Vorgesetzte stellt dies jedoch sofort richtig und bestärkt sie wiederum in ihrer Arbeitsleistung. Er konkretisiert das Vorhaben anhand eines Beispiels und stellt dabei hervor, dass die bisherigen Arbeitsmittel zukünftig nicht mehr den Anforderungen genügen. Die Mitarbeiterin erkennt das Problem, äußert jedoch Befürchtungen, die sie persönlich betreffen. Diese greift der Vorgesetzte auf und kann sie dahingehend
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