Personalgespraeche richtig fuehren
Person des Mitarbeiters zu versetzen und seine Gefühle und deren Bedeutung zu erspüren. Dies bedeutet nicht, dass der Vorgesetzte gleichzeitig das Verhalten des Mitarbeiters akzeptiert, sondern sich lediglich damit auseinandersetzt.
Dem Gesprächspartner Wertschätzung entgegenbringen. Das bedeutet auch, dass der Vorgesetzte sich dem Mitarbeiter positiv zuwendet und ihn als Person akzeptiert.
Sollte der Vorgesetzte diese Punkte berücksichtigen, so wird eine angenehme Gesprächsatmosphäre entstehen, da das Verhalten des Mitarbeiters lediglich eine Reaktion auf das Verhalten des Vorgesetzten ist.
Das in Kapitel 5. Bedeutung des Johari-Fenters erwähnte Analyseinstrument sollte im Gespräch unbedingt Berücksichtigung finden.
10.2 Auswertung des Gespräches
Bei der Auswertung des Mitarbeitergespräches sollte die persönliche Auswertung an erster Stelle stehen. Sollte die Gesprächsdurchführung Mängel enthalten haben, so sind diese bei weiteren Gesprächen zu berücksichtigen bzw. zu beseitigen. Diese Gesprächsanalyse trägt bei weiteren Gesprächen zur positiven Atmosphäre bei und führt beim Mitarbeiter zu größerer Offenheit. Wenn der Vorgesetzte die Meinung und Einstellung eines Mitarbeiters in Erfahrung gebracht hat, sollte er sich entweder bemühen diese Informationen im Arbeitsablauf einzuarbeiten bzw., wenn sie sich nicht einarbeiten lassen, dem Mitarbeiter dies zu begründen. Keinesfalls sollte der Vorgesetzte die erhaltenen Informationen unbegründet verwerfen. Der Mitarbeiter wird sich im Wiederholungsfall überlegen, ob er weiterhin Informationen gibt, da sie zu keinen spürbaren Ergebnissen führen. Sollten nützliche Vorschläge zu Veränderungen führen, so wird der Mitarbeiter in seinem Selbstwertgefühl bestärkt, da er zu der Zielerreichung wesentlich beigetragen hat. In jedem Fall wird der Mitarbeiter motiviert, weiterhin seine Meinung und Einstellung preis zu geben.
Sollte der Vorgesetzte Informationen an den Mitarbeiter gegeben haben, so hat er zu entscheiden, ob diese Informationen zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt werden können. Denkbar ist dies, wenn der Vorgesetzte sich seinerseits fehlende Information (z. B. bei seinem Vorgesetzten) beschaffen muss.
10.3 Gesprächskonzept
Gesprächsvorbereitung
Gesprächsziel vor Augen führen
Psychologische Gesprächsvorbereitung vornehmen und auf den Mitarbeiter „einstimmen“
Gesprächstermin mit Mitarbeiter vereinbaren
Für ungestörte Gesprächsatmosphäre sorgen
Gesprächsdurchführung
Eröffnung
Mitarbeiter begrüßen
Kontakt auf der Beziehungsebene herstellen
Auf non-verbale Verhaltensweisen achten
Darstellung des Anlasses
Gesprächsanlass nennen
Kerngespräch
Meinung und Einstellung des Mitarbeiters erfragen. Dabei:
Mitarbeiterzentrierten Gesprächsstil anwenden
Aktiv zuhören
Fragetechniken beachten
Den Dialog fördern
Die Meinung und Einstellung des Mitarbeiters akzeptieren
Das Selbstwertgefühl des Mitarbeiters berücksichtigen
Selbst Informationen geben und dabei:
Empfängerorientiert kommunizieren
Ständig Feedback vermitteln und empfangen
Abschluss
Dem Mitarbeiter für die Offenheit danken
Gespräch positiv beenden
Gesprächsauswertung
Persönliche Gesprächsauswertung vornehmen
Persönliche Verhaltensänderungen in Erwägung ziehen
Überlegen, ob Informationen des Mitarbeiters im Arbeitsablauf berücksichtigt werden können
Falls dies der Fall ist: Neuerungen in die Wege leiten
Falls dies nicht der Fall ist: dem Mitarbeiter die Gründe nennen
Falls notwendig, neue Gespräche planen
10.4 Gesprächsbeispiel
Gesprächseröffnung
BEISPIEL:
Vorgesetzter: „Guten Morgen, Frau Müller. Nehmen Sie doch bitte Platz. Möchten Sie einen Kaffee oder einen Tee trinken?“
Mitarbeiterin: „Guten Morgen, Herr Lehmann. Nein danke, im Augenblick nicht.“
Erläuterungen: Der Vorgesetzte ist bemüht, zu Beginn des Gespräches eine positive Gesprächsatmosphäre herzustellen, indem er die Mitarbeiterin mit Namen begrüßt. Er berücksichtigt außerdem die allgemeinen Erwartungen bezüglich des Selbstwertgefühls der Mitarbeiterin, indem er ihr höflich einen Sitzplatz und ein Getränk anbietet. In dieser Phase ist auch auf die non-verbalen Verhaltensweisen zu achten.
Darstellung des Gesprächsanlasses
BEISPIEL:
Vorgesetzter: „Ich habe Sie zu mir gebeten, da ich an Ihrer Meinung interessiert bin. Wie Sie sicherlich wissen, werden in unserem Unternehmen bereits in einigen Abteilungen in den Vorzimmern die Office-Programme
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