Personalgespraeche richtig fuehren
betragen in der Regel circa 220 Tage. Zusätzliche Abwesenheiten, z. B. in Form von Krankheiten, senken diese Sollarbeitszeit nochmals zum Teil erheblich.
Die Gründe für Fehlzeiten
können vielfältig sein. Grundsätzlich lassen sie sich unterteilen in Gründe, die im privaten Umfeld, im gesellschaftlichen Umfeld oder im Arbeitsumfeld des Mitarbeiters zu finden sind. In der Regel werden einzelne Fehlzeitengründe jedoch nicht isoliert auftreten, sondern sind eher ineinander verzahnt. Der betriebliche Vorgesetzte hat sich mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Fehlzeitengründe
er direkt beeinflussen kann. Sicherlich wird er keinen direkten Einfluss auf die privaten Ursachen nehmen können. Ebenso wenig kann er Einfluss auf das gesellschaftliche Umfeld desArbeitnehmers nehmen. Seine Einflussgröße beschränkt sich auf das betriebliche Arbeitsumfeld des Mitarbeiters. Hierbei besteht die Möglichkeit, direkt auf die Arbeitsbedingungen, wie die Arbeitszeit, die Gruppengröße des Arbeitsteams, die Betreuung der Mitarbeiter, die Umwelteinflüsse in Form von Geräuschen, Gasen und Vibrationen, Einfluss zu nehmen.
Aber nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch das direkte Vorgesetztenverhalten kann sich negativ auf Fehlzeiten auswirken. Umfragen haben sogar ergeben, dass dies die häufigste Ursache für Fehlzeiten im Unternehmen ist. Dabei wurde angeführt, dass das Kommunikationsverhalten
des direkten Vorgesetzten Mitarbeiter veranlasst, vom Arbeitsplatz fernzubleiben. Dieses Kommunikationsverhalten reicht von der unzureichenden Einarbeitung neuer Mitarbeiter in deren Aufgabengebiet bis hin zu unsachlicher und barscher Kritik gegenüber Mitarbeitern. Aber auch das schlechte Betriebsklima, die Über- bzw. Unterforderung der Mitarbeiter, die geringe Entwicklungsmöglichkeit und das Entgelt wurden als Fehlzeitengründe angegeben. Es würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, auf alle Fehlzeitengründe näher einzugehen. Da aber das Kommunikationsverhalten des Vorgesetzten in verstärktem Maße beklagt wurde, soll auf diese Problematik näher eingegangen werden. Die Auswirkung dieser mangelhaften Kommunikation ist, dass immer mehr Mitarbeiter sich ihre Motivationsstörungen medizinisch attestieren lassen. Dies macht es umso schwieriger, wirklich Kranke von denen zu unterscheiden, deren Fehlzeitengrund im Arbeitsumfeld zu suchen ist. Dieser Absentismus nahm in der Bundesrepublik zum Teil beachtliche Ausmaße an. Erst seit Mitte der 1990er Jahre schenkte man dem Problem gesteigerte Aufmerksamkeit und war sich offensichtlich der betriebswirtschaftlichen Folgen und den damit verbundenen enorm hohen Kosten von motivationsbedingten Fehlzeiten
bewusst.
Diese Kosten liegen nicht nur im Bereich der primären Kosten, also der Kosten für die Entgeltfortzahlung. Die zum Teil weitaus höheren Kosten liegen im Bereich der sekundären Kosten. Diese setzen sich zusammen aus der Administrierung der Fehlzeiten, den Opportunitätskosten, den Produktionsausfällen, der Personalreserve, den Überstundenzuschläge andererMitarbeiter, den zukünftigen Umsatzeinbußen usw. Die sekundären Kosten werden, je nach Branche, auf bis zu 150% der primären Kosten geschätzt. Allein diese Zahlen sprechen dafür, sich dem Problem Fehlzeiten zu widmen.
13.2 Mitarbeiterorientierte Gesprächsführung
Grundsätzlich ist das Rückkehrgespräch mit allen aus einer Krankheit zurückkommenden Mitarbeitern zu führen. Um den direkten Zusammenhang zwischen krankheitsbedingten Ausfall und Gespräch zu unterstreichen, besteht der Anspruch das Gespräch unmittelbar nach der Rückkehr durchzuführen. Günstig erscheint es, das Gespräch am Tage der Rückkehr zu führen. Da dies häufig von Vorgesetzten beklagt wird, da ihr Zeitbudget dies nicht zulässt, sollte jedoch spätestens am darauffolgenden Tag, also innerhalb von 48 Stunden, das Gespräch geführt werden. Hierbei handelt es sich bereits um einen sehr weit gefassten Zeitrahmen. Sollte das Gespräch später geführt werden, so verfehlt es den eigentlichen Sinn und sollte daher besser unterlassen werden. Ziel des Rückkehrgespräches ist es, den Mitarbeiter im Unternehmen willkommen zu heißen. Der Vorgesetzte hat dem Mitarbeiter deutlich zu zeigen, dass er vermisst wurde und wichtig für das Unternehmen ist. Da es sich hierbei um ein Motivationsgespräch
handelt, ist auf Vorwürfe und das Aufzeigen von Konsequenzen für den Mitarbeiter bei weiterem Fehlen unbedingt zu verzichten.
Das Gespräch ist
Weitere Kostenlose Bücher